Liebe User, liebe Gäste, lieber Partner,
dieses Forum wird nach genau sieben Jahren und einem Monat seine Tore auf unbestimmte Zeit schließen.
Wir bedanken uns für die vielen schönen Geschichten und Erlebnisse auf dem Forum, das liebevoll immer nur "KdS" genannt wurde.
Das Team und besonders Eissplitter (Jadestern/Splitterstern/Echokralle) wünscht euch allen weiterhin viel Glück und Erfolg in der Forenwelt und auf dass man sich irgendwo als User wiedersieht!
Liebe Grüße, euer Team von KdS.
Wenn Legenden wahr werden, sind es dann noch Legenden?
Das Lager liegt tief in dem dichten Mischwald. Es ist gut versteckt und wird von einigen Felsen und Dornenbüschen umrundet. Dies bietet dem Clan einen guten Schutz vor Wetter und Feinden.
Wenn man das Lager betritt sieht man auf der linken Seite einen kleinen Höhleneingang, vor welchem ein paar Flechten und Farne, wie ein Vorhang hängen. Dies ist der Schülerbau. Er ist innen mit einigen Mulden ausgestattet, welche mit Moos, Federn und anderen weichen Materialien, die der Wald bietet, ausgepolstert sind. Auf der rechten Seiten kann man den Kriegerbau sehen. Dieser sieht fast exakt wie der Schülerbau aus, nur dass er fast doppelt so groß ist. Links neben dem Schülerbau befindet sich der Heilerbau. Er ist über einen schmalen Felsspalt zu erreichen und hat einen kleinen Nebenraum, in welchem die Kräuter aufbewahrt werden. Die Heilerkatzen schlafen in vier Mulden gleich links neben dem Eingang in einer Art Nische und im hinteren Teil des Baus befinden sich noch weitere Mulden für die Patienten. Diese vier Mulden sind jedoch geteilt voneinander getrennt. Das heißt, dass zwei der vier Mulden in einem etwas abgegrenzten Bereich gelegen sind - für die erwachsenen Heilerkatzen. Die Heilerschüler schlafen weiterhin neben dem Eingang in der kleinen Nische, und somit etwas ungeschützter als die Erwachsenen. Rechts neben dem Kriegerbau befindet sich der Ältestenbau. Dieser befindet sich unter den Zweigen einer Weide, welche kunstvoll mit Stöcken und Ästen miteinander verwoben worden sind. Durch die Wende scheint meist die Sonne hindurch, wodurch der Bau meist in ein warmes Licht getaucht ist. Der nächste Bau auf dieser Seite ist die Kinderstube. Diese befindet sich unter den Wurzeln eines großen Baums und ist sehr geräumig. Sie ist vollkommen mit Moos ausgepolstert und die Mulden für die Königinnen sind noch zusätzlich mit Federn ausgestattet. Der letzte Bau, welcher direkt an die Kinderstube anschließt, ist der Bau des Anführers. Dieser ist ein wenig erhöht und hat einen direkten Zugang zum Versammlungsfelsen. Er ist innen mit einer kleinen Wasserschale und einer weich ausgepolsterten Mulde ausgestattet. Außerdem hängt auch vor dessen Eingang eine Art Vorhang und verhindert somit den Blick auf den Bau.
Als ich Rostnebel alles erzählt hatte, was mich wirklich bedrückte, fühlte ich mich nicht gerade besser, wie ich eigentlich gedacht hatte. Nur war der rostfarbene Kater gerade da und hörte sich meinen Kummer an, der mich bedrückte. Mit so etwas hätte ich wohl doch besser zu meinem Bruder gehen sollen anstatt mit einem Kater darüber zu reden, der mich nicht so gut kannte. Nervös kratze ich mit meiner Pfote auf den Boden und hörte zu was Rostnebel mir zu sagen hatte. Musste der Kater über meine Worte nach denken, ich wusste es nicht, aber als er anfing zu miauen schaute ich Rostnebel an. Dies was er zu mir sagte, hörte sich nicht schlecht an, was nun die Träume betraf. Aber war ich wirklich selbstkritisch? Nur weil ich gesagt hatte, dass mich kein Kater anschaute. Eigentlich war dies doch nur eine Feststellung sonst nichts weiter. Aber ich nickte zu seiner Antwort nur. " Eigentlich bin ich nicht so, Rostnebel", miaute ich " und ich weiß nicht was in mich gefahren ist, dir mein Problem zu erzählen. Aber nun ist es raus und ich kann es nicht wieder zurück nehmen. " Kurz dachte ich nach, was Rostnebel mir noch gesagt hatte, da war doch noch etwas mit Opalstern und Kräherjäger. Und dann fiel es mir wieder ein, da ich darauf noch keine Antwort Rostnebel gegeben hatte, was es nun endlich Zeit dies zu machen. " Ob es ein Fehler war von Opalstern kann ich dir nicht sagen", erwiderte ich" aber vielleicht hatte Opalstern etwas in Krähenjäger gesehen, dass er diesen Posten bekommen hat. Krähenjäger gibt sich doch alle Mühe in seinem Posten und ich finde Opalstern hat mit Krähenjäger eigentlich eine gute Wahl getroffen. Auch wenn er heute vergessen oder noch nicht die Patrouillen bekannt gegeben hat, so wird er es wohl noch machen, da bin ich mir sicher. Und was die Nachtjäger betriff, was soll ich da sagen. Ich habe ihn noch nie mit einem Nachtjäger gesehen und kann mir dadurch auch keine Meinung bilden. Wem hättest du den gerne als Stellvertreter gesehen, Rostnebel ?" Ich konnte mir wirklich keine Meinung über Krähenjäger bilden, ich hatte so weit nicht viel mit dem Kater zu tun gehabt. Dann schlug ich ein anderes Thema an und fragte den Kater, ob er mit mir jagen oder trainieren gehen könnte. Nicht lange ließ Rostnebel seine Antwort warten. Und ich war froh das er mir zusagte und wir trainieren gehen würden. Nur musste mir jetzt schnell etwas einfallen, wo wir hingehen könnten! " Was hältst du von der Sonnenlichtung?" schlug ich Rostnebel vor " ich glaube dort würde uns keiner weiter stören und wir hätten da auch Platz genug." Würde Rostnebel meinen Vorschlag annehmen und wir dort trainieren?
Sonnenstrahl war froh darüber, dass Hermelinblick sich – sehr offensichtlich – darüber freute wieder Vater zu werden. Sie wollte ihm gerade antworten, da kamen bereits die nächsten Katzen auf sie zu. Krähenjäger und Rankenlicht, ihre Besten Freunde, kamen strahlend auf sie zu und beglückwünschten sie. Sonnenstrahl kam kaum zu Atmen und erst recht nicht um Antworten. Das war zu viel, alles zu viel. Sie wich einige Schritte zurück, doch war ihr die hohe Dornenwand im Weg, die das Lager umgab. „Ich-“ fing sie an, brach ihren angefangenen Satz jedoch wieder ab. Ihre Atmung wurde schneller, ihre Gedanken rasten. Mit einem Mal befand sie sich wieder an der Klippe, vor ihr das vertraute Gesicht ihrer Schwester, hinter ihr die unendliche tiefe und das schleichende Gewissen des darunter lauernden Todes. Sie spürte wieder den reißenden Wind an ihrem Mittellangen Fell, atmete ein weiteres Mal die dünne Bergluft ein. Die Erinnerung ließ Sonnenstrahl nur noch panischer werden und ohne ein weiteres Wort zu sagen, stürmte sie an ihren Freunden vorbei, aus dem Lager heraus.
Diese Worte hallten in seinem Kopf immer noch nach. Es wurde zu dem prägenden Satz in der Beziehung von Sonnenstrahl und Hermelinblick. Und somit auch das beste Gefühl auf der ganzen Welt. Damals als er erfuhr, dass Schimmerpfote von ihm schwanger war - er war 27 Monde und sie gerade einmal acht Monde alt - verspürte er Panik. Er hatte eine Schülerin und dazu noch eine junge Schülerin geschwängert! Er, dessen One-Night-Stands alle älter als zwölf Monde alt waren. Doch er akzeptierte es und unterstützte sie irgendwie. Dass dann Knochenwälzer, sein ältester Sohn und sein Ein und Alles, kam und das Glück im Unglück wurde, war wieder etwas anderes.
Aber da das Geheimnis nun raus war und der ganze Clan von der Schwangerschaft erfahren hatte, ließ Hermelinblicks Gefühle höher schießen. Endlich konnte er Sonnenstrahl noch mehr Aufmerksamkeit bieten als er es schon tat. Endlich wurde er seinen Traum von einer gemeinsamen Familie wahr. Glücklicher als jetzt konnte der weiße Kater nicht sein.
Kaum hatte er sich wieder auf Sonnenstrahl konzentriert, ihr seine Liebe ein weiteres Mal gestanden und ihr versichert hat, dass sie das alles schaffen werden, rollten jegliche Reaktionen der Clankameraden zu ihnen. „Mehr Junge für den Clan sind immer ein gutes Zeichen!“, hörte er Echotanz’ Bruder Wurzelblitz durch das gesamte Lager rufen. Das stimmte. Es war ein gutes Zeichen. Der Clan würde wachsen und stärker werden. Das war etwas, das jede Clankatze im Moment wollte. Auch wenn der Zeitpunkt zugegebenermaßen unpassend war. Es war Blattfall, bald würde Blattleere sein. Beute würde knapp werden, der Grüne Husten ist sicherlich irgendwann wieder unterwegs, die Temperaturen würden wieder tiefer als der Boden sinken.
Weiterzweifeln konnte er nicht, da sofort Rankenlicht zu ihnen kam - schnellen Schrittes wohlgemerkt - und schien sich sichtlich für die beiden Gefährten zu freuen. Hermelinblick bewunderte sein ewiges inneres Kind, das gerade wieder zum Vorschein kam. "Das ist kein Witz oder- wenn wäre es nämlich kein guter. Du bist wirklich schwanger?? Das ist unglaublich!" Amüsant schnurrte Hermelinblick als er den Blick seines Kumpels auf sich ruhen merkte. Gerade wollte er ihm Antworten, da kam ihm Krähenjäger zuvor. Auch er schien stolz auf Sonnenstrahl und Hermelinblick zu sein. „Herzlichen Glückwunsch“, entgegnete er und so allmählich wurde es ihm unter dem weißen Fell immer wärmer. Es war eine wohlige Wärme. Eine, an die Hermelinblick immer und immer wieder zurückdenken wird, wenn er im höheren Alter und ihre gemeinsamen Jungen bereits erwachsen sein werden. „Danke für eure Glückwünsche, wirklich. Ich bin tatsächlich immer noch“, er blickte zu Sonnenstrahl und legte seinen Schweif um sie herum, „so, so überwältigt. Ich bin mir sicher, dass unsere eigene kleine Familie etwas Besonderes sein wird.“
Während der weiße Kater schnurrend seine beiden Kumpels ansah und dabei Sonnenstrahl fest im Griff hatte, kam seine Anführerin Opalstern zu ihnen. Wohl um ihnen erstmal Glückwünsche zu überbringen, und dann direkt Krähenjäger anzusprechen. "Meine Glückwünsche euch beiden, ich bin froh zu sehen, dass der DunstClan weiter wächst und größer wird." Dankend neigte Hermelinblick seinen Kopf. Er schätzte es, dass Opalstern sich in ihrem Alter extra den längeren Weg zu ihnen machte, nur um ihnen kurz zu beglückwünschen - und sich dann an ihren Stellvertreter zu wenden. „Vielen Dank, Opalstern. Ich bin mir sicher, dass vor uns noch so einige erfolgreiche Monde liegen werden“, sprach er voller Zuversicht. Allmählich spürte er neben sich, wie Sonnenstrahl sich zu verkrampfen schien. Sie wich auf einmal einige Schritte zurück. Ihre Augen weit aufgerissen, die Atmung immer schneller, entwich ihr nur ein kurzes „Ich…“ bevor sie ohne ein weiteres Wort davonrannte.
Hatte er etwas falsches gesagt gehabt? War es seine Schuld, dass sie eine Panikattacke erlitt? Hatte er es übertrieben?
Viele Fragen schwirrten ihm im Kopf umher. Insbesondere eine: Sollte er ihr hinterherlaufen?
Ein ebenfalls panischer, aber zugleich verwirrter Blick stempelte sich auf seinem Gesicht ab. Die goldgelben Augen sahen abwechselnd zwischen Rankenlicht, Krähenjäger und Opalstern hinterher. „Ich“, fing er vorsichtig an, „Ich muss hinterher. Tut mir leid. Egal auf welche Patrouille ich gleich muss, ich werde sie wahrnehmen. Aber zuerst muss ich Sonnenstrahl versuchen zu beruhigen.“ Unwohl ging er auf seiner Stelle hin und her. Der Schweif war aufgeplustert, seine Pupillen erweitert, das Nackenfell stand zu Berge. „Ich kann nicht. Bitte wartet nicht auf mich“, sagte er, schlängelte sich schnellen Schrittes durch die drei Katzen und verschwand aus dem Lager.
Kuschlig warm war es neben Wolfsjunges und noch wollte der kleine Kater nicht so recht die Ruhe im Inneren des Baus stören, auch wenn seine Ohren ob der vielen Stimmen im Lager neugierig zuckten und sich in die Richtung ihrer Klänge drehten. Schließlich hob sich sein Kopf und wie jeden Morgen, zumindest, wenn er als erstes wach sein sollte, stupste er vorsichtig seine kleine graue Schwester an und flüsterte leise, um sie sanft zu wecken, falls sie noch schlief „Wolfsjunges, psst...Bist du schon wach?“ Er wartete auf eine Reaktion seiner klugen Schwester. Was sie wohl geträumt hatte? Er leckte ihr übers Ohr, so wie es Mama immer bei ihnen tat und schnurrte leise. Er blickte kurz zum Ausgang der Kinderstube, wo eine sanfte, doch recht blasse Helligkeit hindurch schimmerte. „Glaubst du wir dürfen ohne Mama raus oder sollten hier warten?“, meinte er mit einem unentschlossenem Blick. Wie so oft fragte er Wolfsjunges um ihre Meinung, denn er fand, dass sie die Klügere von ihnen beiden war. Wolfsjunges wusste immer Bescheid wie man was am besten tat und der kleine schwarz-blaue, noch völlig zerzauste Bruder, vertraute oft lieber auf ihr Urteil als selbst eine Entscheidung zu treffen. Taubenlied war nicht in ihrem Nest, doch das beunruhigte ihren Sohn nicht, da er so ein starkes Urvertrauen wie eine eherne Eiche hatte.
Angesprochen: @Wolfsjunges Erwähnt: Regentatze (NPC) Ort: in der Kinderstube
[nochmal editiert, da @Oscar mit Taubenlied nicht in der Kinderstube starten möchte :) ]
Rostwolke schnurrte amüsiert bei der Reaktion der baldigen Schülerin. Es war kein Geheimnis das der rostfarbene Kater sehr gut mit Jungen umgehen konnte. Ob er wohl mal eigene Jungen haben würde? Er wünschte es sich sehr, doch bislang hatte er noch keine Gefährtin gefunden.
"Mama! Djego ist weg, er ist nicht in seinem Nest!"
Ein Satz den ihn gleichermaßen wie Echotanz beunruhigte. Djego - das Ziehjunge von Echotanz - war nicht mehr in seinem Nest? War er unbemerkt aus der Kinderstube gekommen? Wohl nicht, sonst hätte er ihn ja sehen müssen.
„Clangefährten! Hört mir zu!“ - „Wir sind schwanger!“
Rostwolke zuckte mit den Ohren. Jetzt schrie auch noch Hermelinblick das ganze Lager zusammen. Was für ein wunderbarer Morgen. dachte der rostfarbene Kater ironisch. Er nahm sich aber fest vor Hermelinblick und Sonnenstrahl später zu beglückwünschen. Gerade war etwas anderes wichtiger. Rostwolke wandte sich wieder voll und ganz Echotanz zu, welche bereits auf den Pfoten stand. „Tut mir leid. Ich muss kurz nach meinem Pflegejungen schauen. Ich bin sofort wieder da.“ sprach sie und verschwand bereits in der Kinderstube. Rostwolke zuckte mit den Ohren und gab nur ein kurzes Nicken auf die Aussage der Königin. Natürlich war Djego wichtiger, das stand außer Frage.
Der Krieger erhob sich auf die Pfoten und streckte sich einmal. Noch waren keine Patrouillen eingeteilt worden, doch das musste wohl seine Gründe haben. Er ließ seinen Blick durch das Lager streifen und erblickte eine bestimmte Katze, die aus dem Kriegerbau trat - Seine Schwester Feuerfeder. Der ältere Krieger Rostnebel - sein Namensverwandter - gesellte sich bereits zu ihr, weshalb Rostwolke davon absah, sich nun ebenfalls dazu zu setzen. Der rot-weiße Kater sah auf die kleine Katzenschar, welche sich bereits um Sonnenstrahl gebildet hat und sah davon ab, ihnen jetzt zu beglückwünschen. Als sie nun auch die Flucht aus dem Lager ergriff, blieb er sitzen wo er war. Er konnte ihre Reaktion verstehen. Kein Wunder, wenn alle so aufdringlich sein müssen. dachte er und schüttelte den Kopf.
Er entschied sich nun doch dafür, auf seine Schwester und seinen Namensvetter zuzugehen. "Was hältst du von der Sonnenlichtung?" - "ich glaube dort würde uns keiner weiter stören und wir hätten da auch Platz genug." hörte er seine Schwester sagen. "Guten Morgen Feuerfeder. Rostnebel." begrüßte er die beiden freundlich und nickte dem älteren Krieger respektvoll zu. Kurz drückte er seinen Kopf gegen den seiner Wurfgefährtin und setzte sich dazu. "Was führt euch an einem so schönen Tag zur Sonnenlichtung wenn ich fragen darf?" fragte er interessiert.
//OUT: Ich hoffe ich habe nun alles wichtige erwischt und keinen vergessen xD Und ich hoffe es ist ok, wenn sich Rostwolke bei euch beiden eingemischt hat @Feuerfeder und @Rostnebel. Sollte dies nicht ok gewesen sein, sagt es einfach und der Teil wird rausgelöscht xD Ich wollte jetzt keine Planung zerstören (wobei Rost und Rost ja für eine Patrouille geplant sind).
Enzianblick beobachtete eine kleine Weile, wie Echotanz beruhigend auf Djego einredete und bewundert das Talent der Königin dafür mit dem eigenartigen Jungen umzugehen. Enzianblick selbst besorgte das Verhalten der Sandkatze jedoch, weshalb er sich vornahm den Jungen Kater in den nächsten Tagen einmal gründlich zu untersuchen. „Enzianblick … Die Jungen …“, der Heiler sah zu Bernstein, welche sich in ihrem Nest niederließ. Der fellige Kater sah zu, wie sich die Königin bei einer Wehe schmerzhaft verkrampfte und trat an ihre Seite. Er war vollkommen ruhig, innerlich wie auch äußerlich. Das war nicht Enzians erste Geburt und es würde auch nicht seine letzte sein. Tatsächlich war er
Der alte Heiler beugte sich zur jungen Katze hinunter und schnupperte, untersuchte sie in aller Ruhe. Er nahm sich die Zeit die Junge zu finden, zu schauen wie sie lagen und raus kommen würden. Gedankenverloren nickte der Heiler sich selbst zu. Anschließend sah er sich um und die Enzianblauen Augen des Katers richteten sich auf ein Junges Geschwisterpaar. „Grizzlyjunges, Wolfsjunges, holt Falkenpfote her und sagt ihm, er soll alle Kräuter mitbringen, die für eine Geburt wichtig sind. Fenchel, Himbeeren samt Blätter und Borretsch. Jetzt!“ befahl der Heiler den Jungen, ehe er sich wieder seiner Patientin zu. Er kraftvoll ihren Bauch zu massieren, um ihr die Wehen zu erleichtern.
“Es ging schonmal besser.“ Seine Augen wollten sich zurück zu dem anderen jungen Kater bewegen, doch blieben sie noch bis dieser reagiert hatte auf Ingwermähne liegen. Kaum hatte ihm dieser jedoch zugenickt entspannte er sich sofort wieder. Immerhin wusste der Kater bestimmt, dass er sonst immer respektvoll mit sowohl ihm als auch seinem Mentor umging. „Sonnenpfote, lass dich bitte von Falkenpfote untersuchen.“ Nun nickte er selbst und wollte sich gerade schon umwenden um Sonnenpfote in den Bau zu begleiten, als der Heiler noch weiter sprach. „Bevor jedoch irgendwelche starken Kräuter ausgegeben werden, muss entweder ich oder Enzianblick darüber unterrichtet werden, verstanden?“ Natürlich verstand er, schließlich war das nicht sein erster Tag als Schüler. Gerade wollte er sein Maul öffnen um genau dies, natürlich in einem deutlich höflicheren Tonfall, mitzuteilen, als der Ältere auf ein neues zu sprechen begann. „Ich werde mich mit meiner eigenen Schülerin nun auf die Kräutersuche im Wald begeben. Wenn ihr Fragen habt, schickt am besten einen Krieger zu uns. Wir möchten nicht, dass ihr alleine durch das Territorium streift. Wer weiß, was aktuell dort draußen lauert.“ Bei diesem letzten Satz huschte sein Blick für einen Moment zum Rand ihres Lagers. Grundsätzlich hatte er keine Angst vor ihrem Territorium und doch jagte ihm alleine der Gedanke einem der Nachtjäger, die er zum Glück bloß aus Erzählungen kannte direkt gegenüber zu stehen. Schnell nickte er um Ingwermähne zu signalisieren, dass er ihn gehört und, noch viel wichtiger, verstanden hatte. „Natürlich.“ Als die nächsten Worte des goldenen Katers sich nun direkt an Nebelpfote richteten, nahm er dies als Zeichen nun tatsächlich wieder zurück in den Bau zu gehen. Mit einem kurzen Blick stellte er sicher, dass Sonnenpfote ihm auch folgte, ehe er ihn in Richtung der Kräuter führte. Seine Augen glitten bereits über den Vorrat in einem Versuch sich an die vorherigen Besuche des Schülers zu erinnern und so vielleicht schon einen Anhaltspunkt zu bekommen. Ein leicht säuerlicher Geruch, der ihm vorhin schon aufgefallen war zeigte ihm auf jeden Fall, dass der Kleinere sich heute bereits übergeben hatte. Aus dieser Beobachtung heraus wagte er es einen direkten Verdacht auszusprechen. „Gibt es außer der Übelkeit noch etwas anderes, dass dich heute belastet?“ Erst sah er den Schüler bei den Worten, den Blick auf die Kräuter gerichtet, nicht einmal an, ehe er nach wenigen Sekunden Stille einen Blick über die Schulter in seine Richtung warf.
„Herzlichen Glückwunsch“ Sein Blick traf nun auf den letzten der Truppe, ihren 2. Anführer, der wohl gerade aus dem Bau heraus, doch in einem überraschend flotten Gang auf sie zuschritt. Er begrüßte ihn, indem er einmal leichter mit seiner Schulter gegen die, oder wegen des Größenunterschieds wohl ein kleines Stück unter der Schulter gegen das Bein des Katers stieß. „Danke für eure Glückwünsche, wirklich.“ Nun lag seine volle Aufmerksamkeit wieder auf Hermelinblick. „Ich bin tatsächlich immer noch so, so überwältigt. Ich bin mir sicher, dass unsere eigene kleine Familie etwas Besonderes sein wird.“ Das Schnurren, dass daraufhin in der Kehle des weißen Katers vibrierte, wurde sofort beinahe automatisch von ihm selbst kopiert, während er von einer Pfote auf die andere trat, innerlich einfach zu unruhig um auf einer Stelle stehen zu bleiben. „Meine Glückwünsche euch beiden,...“ Er konnte es nicht stoppen erneut leicht zusammen zu zucken. Ihre Anführerin schaffte es im Moment gekonnt sich immer wieder aus Neue, wahrscheinlich ungewollt, anzuschleichen und seinem aufgeregtem Herzen einen kleinen Schock zu bescheren. „..ich bin froh zu sehen, dass der DunstClan weiter wächst und größer wird.“ Hierbei konnte er nur zustimmend nickend. Es war kein Geheimnis, dass er Junge liebte und da er bereits die Jungen von anderen Königinnen wie seine eigene Familie behandelte war wohl auch jedem klar, dass sein Herz für die Jungen die gerade in Sonnenstrahl heranwuchsen genau so viel wenn nicht noch stärker schlagen würde. Alleine bei dem Gedanken kribbelte es aufgeregt unter seinem Fell, die Kälte der Morgenluft um ihn herum mittlerweile vollkommen vergessen. Er richtete sich etwas mehr auf und atmete einmal tief durch. Hatte er unbewusst den Atem angehalten? Er war sich nicht sicher, jedoch fühlte sich die frische Luft in seinen Lungen in diesem Moment unglaublich gut an. Hermelinblick bedankte sich gerade auch bei Opalstern, doch sein eigener Blick fand wieder Sonnenstrahl. Beinahe sofort wurde das Funkeln in seinen Augen etwas getrübt. „Ich-“ Sie atmete sehr schnell und die Sorge in seinem Inneren stieg immer mehr, ehe er versuchte einen Schritt auf sie zuzumachen. „Sonnenstr-“ Doch noch bevor er seine Frage beenden konnte löste sich die Kriegerin aus ihrer Position und war an ihm, ihnen allen, vorbei aus dem Lager gestürmt. Sofort juckte es in seinen Pfoten ihr hinter her zu laufen. Er könnte sie einholen, dass wusste er- Er warf Hermelinblick einen verwirrten und besorgten Blick zu, der von diesem mit ähnlichen Emotionen in den Augen erwidert wurde. „Ich muss ihr hinterher. Tut mir leid. Egal auf welche Patrouille ich gleich muss, ich werde sie wahrnehmen. Aber zuerst muss ich Sonnenstrahl versuchen zu beruhigen.“ Man konnte dem Kater eindeutig ansehen wie Besorgt er war, und auch wenn sein Fell sich nicht ganz so aufplustern konnte, brannte dasselbe Gefühl in seinem eigenen Inneren. „Ich kann nicht. Bitte wartet nicht auf mich“ und schon war auch Hermelinblick wie ein weißer Blitz aus dem Lager verschwunden. Nun konnte er nicht mehr warten. Er warf Krähenjäger einen kurzen Blick zu, wissend, dass der Kater am besten hier verstand was in seinem Inneren vorging, ehe er nicht zögerte und als dritter aus dem Lager eilte.
Sein Blick lag noch immer auf den beiden Katzen vor ihm, er hörte Hermelinblick zu, wie dessen Worte mit einem Schnurren zu ihm drangen, als er Opalsterns Stimme vernahm. In seinem Kopf hatte er schon begonnen die Patrouillen zu planen, aber ihm kam eine Idee. Die Blattleere stand bevor und sein vorheriger Blick zum Frischbeutehaufen hatte ihm gezeigt, dass diesem eine erneute Ladung Frischbeute sicher nicht schlechttun würde. Der Clan gedieh und das war gut, doch in der Blattleere konnte genau dies ein Unglück darstellen. Zu wenig Beute, zu viele hungrige Mäuler. Er wollte seinen Clan niemals durch eine Hungersnot führen müssen, er wollte nicht sehen, wie Junge nicht genug Milch bekamen, da die Königinnen nicht genug zu essen hatten. Er wollte nicht die Schüler unter ihren Aufgaben und dem Training zusammenbrechen sehen, weil ihnen die Kraft fehlte. „Da Sonnenstrahl Sonnenpfotes Training heute wohl nicht übernehmen kann, wäre es nicht naheliegend, dass Sonnenpfote stattdessen mit uns kommt?“ Er schüttelte einmal leicht seinen Kopf als ihn Ahornpfote aus seinen Gedanken riss. Sie würden die Blattleere überstehen. Es war noch Zeit. Noch waren Blätter auf den Bäumen, noch war kein Schnee in Sicht. Und doch war das kühlere Wetter ein Vorbote auf das Kommende. Er richtete kurz seinen Blick auf die junge Schülerin und wollte gerade auf ihren Vorschlag eingehen, als er Sonnenstrahls zaghafte Stimme hörte. Er kannte sie zu gut, um zu denken, dass alles in Ordnung wäre. Seine grauen Augen fanden das helle Fell der zukünftigen Königin, als diese auch schon einen Schritt zurücktrat, und dann aus dem Lager stürmte. Seine Pfoten juckten und er wäre ihr am liebsten nachgelaufen, hätte ihr versichert, dass alles gut werden würde, dass er für sie da war, genauso wie auch Hermelinblick und Rankenlicht. Aber seine Pflichten hielten ihn, klebten seine Pfoten regelrecht an den Boden und so bohrte er nur seine Krallen in die Erde, ein Ausdruck der Anspannung, die seinen Körper durchlief. „Ich“ Hermelinblicks Stimme. „Ich muss hinterher.“ Krähenjäger nickte nur einmal kurz. Er konnte mit dem anderen mitfühlen, wenn er sich auch bewusst war, dass den anderen noch eine viel größere Sorge erfasst hatte. Ja seine beiden Freunde verband eine eigene Welt der Gefühle, in der weder Rankenlicht noch er einen direkten Platz hatten. Es war eine Welt für sie zwei. Und so verschwand der weiße Kater. Krähenjägers Augen trafen auf Rankenlichts und oh ja er kannte den anderen, und schon lief dieser hinter den anderen Katzen, die er seine Familie nannte, hinterher. Kümmert euch gut um sie… Er atmete einmal tief durch, während seine Augen noch immer den Lagerausgang fixierten. Nein, er musste hierbleiben. Seine grauen Augen wandten sich Opalstern und Ahornpfote zu. Einfach seine Fassade der Ruhe aufrechterhalten… schaffte er normal doch auch... aber die momentane Situation war anders und er spürte, wie er mit aller Mühe das Bröckeln dieser Fassade aufzuhalten versuchte. Ein weiterer tiefer Atemzug. „Katzen des DunstClans. Ich werde nun die Patrouillen bekanntgeben.“ Seine Stimme war kräftig, ließ nichts von dem Gefühlschaos, dem Hin- und Hergerissensein in seinem Inneren erahnen. „Opalstern, da du mich gefragt hast, ich würde dich bitten eine Jagdpatrouille anzuführen. Nimm Ahornpfote mit. Auch würde es wahrscheinlich Sonnenpfote nicht schaden sich die Pfoten zu vertreten. Bleibt aber in der Nähe des Lagers. Ich möchte nichts riskieren.“ Er wusste, dass dort draußen irgendwo die Nachtjäger lauerten und er wollte nicht, dass diese Patrouille bestehend aus Opalstern und zwei Schülern sich diesen auch nur annähernd näherte. „Ich werde eine zweite Jagdpatrouille anführen. Splitterherz“ Sein Blick fand die schwarze Kätzin. „und Knochenwälzer“ Nun ließ er seinen Blick zu dem weißen Pelz des Jüngeren wandern. „ihr werdet mich begleiten.“ Er nickte einmal und sah dann Federglanz an, welche gerade den Kriegerbau verließ. „Federglanz bitte bilde mit Mauswind und Schwarzsprung eine Grenzpatrouille. Seit vorsichtig und erstattet mir danach bitte sofort Bericht.“ Das waren einmal die Patrouillen für den Morgen. „Fledermausflügel.“ Er fand seine ehemalige Schülerin neben deren Schwester, und es breitete sich ein warmes Gefühl in ihm aus. Ja er war stolz auf die Kriegerin, die sie geworden war. „ich möchte, dass du zu Sonnenhoch eine Jagdpatrouille mit Frostkristall und Reiherherz bildest. Die Grenzpatrouille zu Sonnenhoch werden Rostwolke, Rostnebel und Wurzelblitz übernehmen.“ Seine Augen fanden den rostfarbenen Kater neben dessen Namensvetter. „Heute wird es keine fixen Trainingseinheiten geben. Bitte teilt euch selbst ein, aber achtet darauf, dass immer genügend Krieger und Schüler im Lager sind.“ Er nickte noch einmal kurz zur Bestätigung. „Das wäre alles.“
Sie spürte ein behutsames Stupsen und ein kleines Schmatzen verließ ihr Mäulchen. „Wolfsjunges, psst…Bist du schon wach?“ Ein langer Atemzug fuhr durch die graue Kätzin. Jetzt war sie es auf jeden Fall... Dabei hatte sie gerade so gut geträumt. Da war diese Amsel gewesen und sie hatte sie mit ihren eigenen Pfoten erlegt! Wie stolz alle auf sie gewesen waren- Ein erneutes Schmatzen und dann begannen ihre Augenlider leicht zu flattern, bevor auch schon die raue Zunge ihres Bruders über ihr Ohr leckte. Sie zuckte leicht mit diesem, sagte aber nichts. Sie genoss diese vertraute Geste und ein ganz kleines Schnurren ließ ihren Körper leicht vibrieren. „Glaubst du wir dürfen ohne Mama raus oder sollten wir hier warten?“ Nun öffnete sie ihre grünen Augen und ihre Sinne begannen immer mehr von ihrer Umwelt wahrzunehmen. Sie hörte Stimmen, nahm die Gerüche der Kinderstube wahr und- wurden gerade die Patrouillen eingeteilt? Sie drehte ihren Kopf so, dass sie ihren Bruder ansehen konnte, bevor sie sich einmal leicht im Liegen streckte und dann aufrichtete. Der schwarz-blaue Pelz des anderen war mehr als nur unordentlich und sie wollte gerade eben einen amüsierten Kommentar dazu fallenlassen als sie Enzianblicks Stimme vernahm und sich ein weiterer Geruch in ihre Sinne schlich. Angst.. „Grizzlyjunges, Wolfsjunges, holt Falkenpfote her und sagt ihm, er soll alle Kräuter mitbringen, die für eine Geburt wichtig sind.“E-eine Geburt??! Sie lugte interessiert an Grizzlyjunges vorbei. „Fenchel, Himbeeren samt Blätter und Borretsch. Jetzt!“ Wolfsjunges nickte entschlossen. Jetzt war es wohl egal wie ihre Pelze aussahen. Sie mussten handeln! Sie waren wichtig! Adrenalin schoss durch ihren Körper und verdrängte mit einem Schlag die Müdigkeit. Sie schnippte einmal Grizzyljunges gegen die Schulter, als Zeichen, dass er mitkommen sollte und preschte dann auf ihren kurzen Beinen aus der Kinderstube.
Draußen im Lager war sehr viel los. Krieger umringten sie und sie hörte, wie Krähenjäger gerade die Patrouillen einteilte. Ach, wie gerne sie schon Schülerin wäre… Ein kleines Seufzen, bevor sie weiter zum Heilerbau lief. Sie schnaufte etwas beim Eintreten, so war ihr gerade erwachter Körper noch nicht ganz bereit gewesen für einen solchen Sprint. „Falkenpfote“ Sie sah den grauen Schüler an, der gerade einen anderen Schüler zu verpflegen schien. „Bernsteins Junge kommen. Du sollst alle nötigen Kräuter mitbringen. Fenchel, Himbeeren samt Blättern und Borretsch“ Ja sie war stolz auf sich, dass sie sich das gemerkt hatte. Das konnte sicher nicht jedes Junges mit 5 Monden~
Der jung Kater beobachtete wie seine Schwester erwachte und guckte währenddessen mit einem leichten Unbehagen zu Bernstein, der es anscheinend nicht gut ging, so umständlich wie sie sich mit ihrem dicken Bauch in ihrem Nest niederlassen musste und plötzlich ihr Gesicht schmerzhaft verzog. Unwillkürlich zuckte Grizzlyjunges kleines Gesicht fast genauso schmerzhaft und seine runden Augen blieben an dem Heiler und der Schmerzen erleidenden Bernstein. Ihr Heiler Enzianblick war Grizzlyjunges vertraut, denn der blauäugige Langhaarkater hatte sich schon immer um jedes Zimperlein gekümmert, das Taubenlied, Wolfsjunges oder ihn geplagt hatte. Ihn bei Bernstein zu sehen beruhigte den Schwarz-Blauen etwas, dennoch blieb das flaue Gefühl im Magen und wurde nur verstärkt als Enzianblick rief: „Grizzlyjunges, Wolfsjunges, holt Falkenpfote her und sagt ihm, er soll alle Kräuter mitbringen, die für eine Geburt wichtig sind. Fenchel, Himbeeren samt Blätter und Borretsch. Jetzt!“ Grizzlyjunges Kopf drehte sich zackig zu Wolfsjunges, die gerade schon energisch nickte, ihm dann gegen die Schulter schnippte und schon auf den Beinen und am Kinderstubenausgang war. „Warte Wolfsjunges!“ rief er noch während er hinter der nebelgrauen Kätzin her stürmte. Da Krähenjäger gerade die Patrouillen einteilte, sah es für das Junge recht übersichtlich im Lager aus. Alle Katzen widmeten ihre Aufmerksamkeit dem Stellvertreter und irgendwie fühlte es sich für Grizzlyjunges richtig falsch an einfach am Versammlungsfelsen vorbeizulaufen, während alle Krieger still ausharrten und zuhörten. So leise und bedacht wie möglich suchte er sich seinen Weg um die Katzen herum. Kurz schaute er wieder zu Wolfspfote, die ebenfalls für einem Moment zu Krähenjäger hinaufsah. Grizzlyjunges versuchte sich während er weiterging und Wolfsjunges bereits im Heilerbau verschwand die Kräuter in den Sinn zu rufen. Himbeeren, Fenchel und irgendwas mit .. 'B' oder 'R'... Immer noch sah er Bernsteins verzogenes Gesicht vor seinem inneren Auge und er hoffte, dass die Jungen schnell kamen, es allen gut erging. Nach Wolfsjunges schlüpfte er durch den Spalt des Heilerbaus. Seine bernsteinfarbenen Augen kniffen sich leicht zusammen und seine Nase zog sich kraus wegen des starken Geruchcoctails im inneren des Baus. Er musste sich räuspern und nieste einmal kräftig, wobei er sich hinterher mit der Pfote über die noch juckende Nase rieb. Wolfsjunges überbrachte gerade die Botschaft und Grizzlyjunges wollte gerade ansetzeb die Kräuternamen aufzusagen bzw. das was er noch davon wusste, als seine Schwester ohne jeglichen Fehler vorbildlich die Kräuter benannte. Borretsch...Das wars. Ich hätte schwören können es war Rettich, aber jetzt wo sies sagt.. Etwas verärgert blinzelte er dennoch, weil Wolfsjunges den Auftrag im Prinzip ganz allein übernommen hatte, aber im nächsten Moment war dieses Gefühl wiedr weggewischt. Ich hätte die Kräuter ja eh nicht mehr alle gewusst. Sogar Erleichterung machte sich nun in ihm breit, dass Wolfsjunges ein Pfötchen fürs Merken hatte und so Falkenpfote schnell alles herbeisuchen konnte, um Bernsteins Leiden zu mildern. Aufgeregt schlug Grizzlyjunges Schwanz hin und her. So langsam sickerte die Nachricht zu ihm durch. Junge! Andere Junge! Kleine Junge! Er wollte ihnen wie ein großer Bruder sein, mit ihnen spielen, ihnen das Jagen zeigen, ihnen von allem erzählen was er dann als Schüler - wenn der Tag der Tage nur endlich gekommen wäre - erlebt hätte und so nur die Vorfreude der Jüngsten schüren könnte. Ein glücklicher Ausdruck lag in Grizzlyjunges Gesicht, der voll auf die Heiler und Heilerschüler des Clans vertraute. „Hallo, Sonnenpfote, bist du etwa krank?“, fragte er mit interessiert-besorgter Miene den gelb-orangen Schüler und blickte diesen aus seinen bernsteinfarbenen Augen freundlich und offen an.
"Iss du sie, Amselschall. Ich habe keinen Hunger. Aber vielen Dank für die Maus Lilienjunges", antwortete der alte Kater und erhob sich. Lilienjunges bemerkte, dass Flusswächter sich sehr schwerfällig bewegte und allgemein nicht sonderlich gesund wirkte. Sie schaute ihm besorgt nach als er den Bau verließ. Flusswächter scheint krank zu sein, miaute sie. Das ist das Wetter, erwiderte Amselschall.Wenn man alt ist spürt man so etwas in den Knochen. Lilienjunges machte ein zustimmendes Geräusch, wirklich zugehört hatte sie ihrer Großmutter allerdings nicht. Ich geh mal nach ihm schauen, vielleicht kann ich ja helfen. Geh ihm aber nicht auf die Nerven, rief ihr Amselschall nach als Lilienjunges den Bau schon fast wieder verlassen hatte. Draußen auf der Hauptlichtung war immer noch einiges los, es sah aber so aus als würden sich die Patrouillen langsam zum Aufbruch bereit machen. Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen als ihre Freundin Wolfsjunges aus der Kinderstube gerannt kam und sie beinahe umwarf. Ey!, rief sie aus und machte einen Satz zurück, allerdings schien Wolfsjunges sie nicht bemerkt zu haben und steuerte direkt auf den Heilerbau zu. „Warte Wolfsjunges!“, rief Grizzlyjunges seiner Schwester nach und hatte es wohl genauso eilig wie sie. Seltsam, dachte Lilienjunges und widerstand der Versuchung ihnen nach zu laufen um herauszufinden was die beiden vor hatten. Stattdessen suchte sie mit den Augen weiter die Lichtung nach Flusswächter ab und entdeckte ihn schließlich im Schatten der Weide. Sie lief auf ihn zu. Hallo Flusswächter, miaute sie betont fröhlich. Ich wollte fragen ob ich dir irgendwie helfen kann, damit es dir wieder besser geht.
★ Aufenthaltsort: Lager ★ Zugehörigkeit: Clan ★ Rang: Kriegerin ★ "It's a very, very mad world" ★ Post 2
Sie rümpfte leicht die Nase und verdrehte die Augen, die schlechte Stimmung, die von Splitterherz ausging, nahm ihr prompt den Hunger. Lustlos stupste sie das Nagetier mit der rechten Pfote ein bisschen an, fast als ob sie es zum Spielen auffordern würde. Was sie natürlich nicht tat. Wer glaubte denn sowas? Sie war eine stolze und fähige Kriegerin, die gerade von ihrer etwas älteren Baukameraden angeknurrt wurde. Welche Flöhe klebten der denn bitte im Pelz? Langsam löste sie ihre eisblauen Seelenspiegel von ihrer Beute und ließ ihren Blick schwer auf der Kriegerin ruhen. Für einen Moment schwieg sie einfach nur und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen, abwägend, ob sich eine Erwiderung überhaupt lohnen würde. 'Schweigen wäre für sie vermutlich eh die größte Strafe.
"Wie heißt es doch im Gesetz der Krieger...?", bedeutungsvoll legte sie den Kopf schief und verkniff sich ein herausforderndes Schmunzeln, " "Danke dem SternenClan für jedes Leben?" Das üben wir aber noch, hm Splitterherz?" Boshaft funkelten die sonst so reglosen Augen auf, doch wirkliche, echte Freude konnte sie dabei nicht verspüren. Ein weiterer Kampf, Worte, Taten. Nur eine weitere Kriegerin, die sie fortan ansehen würde, genau wissend, dass Weidenlied nicht hier her gehörte. Nicht zum Clan passte. Falsch am Ort, im Geist, in der Loyalität war. Eine verirrte Seele. Aber wo sollte sie sonst schon hin? Zwar mochte sie hier nicht geboren worden sein, doch aufgewachsen schon. Sie kannte nichts anderes und das Leben als einsame Streunerin hörte sich für sie noch schlimmer an, als anstrengende Clankameraden zu ertragen.
Betont provozierend beugte sie sich nun doch vor und nahm einen langsamen Bissen von der Maus, ohne die Augen von Splitterherz zu lassen. "Na komm.", spottete sie in Gedanken leise, "Komm schon, lass dich provozieren, antworte mir, wirf den ersten Schlag."
Die alte Kätzin hätte sich beinahe an ihrer eigenen Spucke verschluckt als sie hörte was Krähenjäger sagte. Ahornpfote und Sonnenpfote? War Krähenjäger jetzt komplett verrückt geworden? Er sollte doch eigentlich wissen, dass die beiden zusammen keine gute Idee war. Anscheinend war ihr Stellvertreter mit den Gedanken bei seinen Freunden und nicht hier im Lager. Ihr Schweif zuckte ungehalten, aber sie ersparte sich die Diskussion. Wenn sie heute noch los wollten, sollten sie sich langsam beeilen sonst würden sie es nie schaffen bis Sonnenhoch genügend Beute zu erjagen. (87) Sie wandte sich an ihre Schülerin und sah sie streng an bevor sie in jubbelstürme ausbrechen konnte. Ich werde Krähenjäger jetzt nicht auf seinen Fehler hinweisen und wir werden das noch einmal versuchen aber wenn ihr auch nur eine Pfote falsch setzt dann werdet ihr euch für den Rest des Mondes um die Ältesten kümmern und zwar getrennt von einander." Sie hatte so leise gesprochen, dass Krähenjäger sie nicht hören konnte. "Geh du Sonnenpfote suchen ich warte beim Lagereingang auf euch", fügte sie lauter hinzu und mit einem letzten eindringlichen Blick machte sie sch auf den Weg.
Ihr Grinsen hatte sich gerade verflüchtigt, da erfassten ihre Augen etwas seltsames. Etwas in Sonnenstrahls Ausdruck schien sich zu verändern. Ahornpfote kannte die Kriegerin - nein, Königin - nicht gut genug, um zu wissen, was genau sie in jenem Moment belastete; ob es die Tatsache war, dass Hermelinblick ihren Zustand durch das gesamte Lager geschrien hatte, ob ihr die Aufmerksamkeit zu viel geworden war - ihre Freunde hatten sie ja kaum Luft schnappen lassen - oder ob es an etwas ganz anderem lag. Die Veränderung in ihren Augen jedoch war von der roten Kätzin nicht unbemerkt geblieben. Das langsame Anspannen ihrer Muskeln, der Ansatz, zu sprechen... Die Schülerin war sich sicher, dass das Fass kurz davor war, überzulaufen, doch wieder kannte sie Sonnenstrahl nicht gut genug, um beurteilen zu können, was genau passieren würde. Sie tippte auf einen Wutausbruch oder Flucht.
Es dauerte keine drei Herzschläge, da sprang die goldene Kätzin auf und preschte aus dem Lager, kurz darauf dicht gefolgt von ihrem Gefährten. Wenigstens ist sie nicht alleine, sagte sie sich in Gedanken. Sie war jedoch froh, dass für den Moment nur Hermelinblick ihr folgte. Wer weglief verfolgte für gewöhnlich das Interesse, allein zu sein und sie hoffte, dass die anderen Katzen das respektierten. Ahornpfote blinzelte und wandte sich wieder anderen Dingen zu. Die Patrouille. Sonnenpfote. Opalstern.
Es geschah sehr zu ihrer Zufriedenheit, dass Opalstern nicht zu Wort kam, bevor Krähenjäger über die Patrouillen sprach: »Opalstern, da du mich gefragt hast, ich würde dich bitten eine Jagdpatrouille anzuführen. Nimm Ahornpfote mit. Auch würde es wahrscheinlich Sonnenpfote nicht schaden sich die Pfoten zu vertreten. Bleibt aber in der Nähe des Lagers. Ich möchte nichts riskieren.« Innerlich jubelte sie. Eigentlich hatte sie fest mit einer Absage gerechnet, doch dies war weitaus besser als ihre Erwartung - Sonnenpfote und eine Jagdpatrouille. Besser ging es kaum. Wohl wissend, dass Opalstern das nicht unbedingt ganz so euphorisch sah wie sie selbst, schielte sie verschmitzt zu ihr hinüber, als sie gerade Krähenjäger musterte und empört mit dem Schweif zuckte. Allerdings war ihre Schülerin nicht so lebensmüde, ihren Triumph offen zu zeigen oder gar irgendeine Bemerkung zu machen. Ahornpfote vermutete fast schon, Opalstern würde ihrem zweiten Anführer widersprechen, doch nach einigen Augenblicken drehte die getigerte Kätzin sich stattdessen zu ihr um und erklärte ihr in recht netten Worten, dass sie sie in Stücke reißen würde, wenn sie irgendeinen Blödsinn anstellten: »Ich werde Krähenjäger jetzt nicht auf seinen Fehler hinweisen und wir werden das noch einmal versuchen aber wenn ihr auch nur eine Pfote falsch setzt dann werdet ihr euch für den Rest des Mondes um die Ältesten kümmern und zwar getrennt von einander.« Die grünäugige war tatsächlich gewillt, sich zu benehmen - zumindest größtenteils - bis sie wieder einigermaßen rehabilitiert waren. Es machte viel zu viel Spaß, gegen Sonnenpfote im Jagen anzutreten, als dass sie sich diese Möglichkeit aufgrund eines simplen Streichs in Zukunft entgehen lassen würde. Jedenfalls war dies zu jenem Moment ihre Überzeugung. Der Anführerin - genauso wie ihr und Sonnenpfote als Trainingspartner - blieb wohl nur zu hoffen, dass sie nicht in Versuchung geriet.
»Geh du Sonnenpfote suchen ich warte beim Lagereingang auf euch«, hörte sie ihre Mentorin sagen. Mit einem Gefühl, es liefe viel zu gut, um wahr zu sein, nickte sie: »Aber natürlich!« Daraufhin verschwand sie, ein Grinsen auf dem Gesicht, in Richtung des Schülerbaus. Die Pflanzen, die wie ein Vorhang den Eingang verdeckten, schob sie mit der Schulter beiseite und trat leise ein. Eigentlich wollte sie den goldenen Kater möglichst unsanft aus seinen Träumen reißen, doch als sie geduckt auf das weiche Nest, das fast mit ihrem verschmolz, zuschlich, fiel ihr auf, dass es vollkommen leer war. Zu einem Teil enttäuscht, zum anderen verwirrt und besorgt sah sie sich im Rest des Baus um und stellte sicher, dass er sich nicht irgendwo anders im Bau aufhielt - dann verließ sie die Höhle wieder. Sonnenpfote, bitte lass mich nicht lange suchen müssen. Sonst schickt Opalstern mich noch ohne dich los. Eine Vermutung blieb ihr noch, allerdings war diese noch schlimmer als die Tatsache, dass er einfach unauffindbar war. Als sie ihren Blick ohne Erfolg einmal über die Lichting hatte wandern lassen, seufzte sie. Nun gut. Also auf in den Heilerbau. Sie zuckte innerlich resigniert mit den Schultern. Ja, es war definitiv zu schön gewesen, um wahr zu sein. Ohne weitere Momente des Zögerns trabte sie über die Lichtung und verschwand in Sonnenpfotes zweitem Zuhause. Sie hielt sich nicht mit Höflichkeiten wie dem Nachdenken darüber, dass sie stören könnte, auf. Allerdings war dies auch erst einmal gar nicht nötig - etwas anderes hielt sie zurück. Ahornpfote legte den Kopf schief. »Habe ich was verpasst?«, fragte sie niemand bestimmten. Der Heilerbau war... geschäftig. Zwei Junge - wenn sie sich nicht irrte, Wolfsjunges und Grizzlyjunges - sowie Sonnenpfote und Falkenpfote hielten sich in der Nähe des Nebenraums voller Kräuter auf. »Hallo zusammen.«
Ihr Blick richtete sich auf ihren Baugefährten und sie musterte ihn kurz. Er sah etwas mitgenommen aus, stützte seinen Körper etwas zu sehr an der Bauwand ab, als dass es aus Bequemlichkeit geschah. Das war's wohl mit unserer Patrouille. Ihr Blick wurde sanft, sie nahm es ihm nicht übel. Sie hoffte nur, dass es einer seiner besseren schlechten Tage war. »Sonnenpfote, bist du in Ordnung? Eigentlich sollten wir zusammen auf eine Jagdpatrouille gehen, aber ich kann Opalstern sagen, dass du krank bist.«
//Kurzer Post am Handy, um wieder rein zu kommen. PV wird heute Abend am PC nachträglich hinzugefügt//
In völliger Konzentration buddelte Djego weiterhin an seinem Loch, das kleine Gesicht stets in die doch schon recht große Kuhle gepresst, die er bereits ausgehoben hat. Das Lilienjunges nach ihm suchte und kurz darauf Echotanz sich neben ihm niederließ bekam.die Sandkatze gar nicht mit, so konzentrierte er sich auf seine Tätigkeit. Erst als die Stimme seiner Ziehmutter an seine Ohren drang, spitzte Djego eben diese und hörte ihr zu. Er verstand das was sie sagte nicht wirklich, doch hörte er das Wort "buddeln", dass hatte er in seiner Zeit hier schnell auf geschnappt.
Er blickte auf und sah Echotanz an. Lange, ohne irgend eine Reaktion zu zeigen. Doch irgendwann machte Djego eine Geste, welche entfernt an eine Mischung aus Nicken und Kopfschütteln erinnern
Die schwarze, drahtig wirkende Katze saß noch immer neben ihrer ebenfalls schwarzen Schwester, während sie ihre Augen nun kaum noch von Wiedenlied wegbekam. Sie schien in gewisser Weise auf Splitterherz belustigt zu wirken – konnte natürlich sein, dass sie sich täuschte. Hunger auf den angefressenen Fisch hatte sie längst nicht mehr. Der Anblick ihrer Clangefährtin, die ihre absolute Hassbeute verzehren wollte, hinderte sie daran, so etwas wie Hunger zu spüren.
"Wie heißt es doch im Gesetz der Krieger... 'Danke dem SternenClan für jedes Leben?' Das üben wir aber noch, hm Splitterherz?"
Der boshafte Blick der Kätzin spürte Splitterherz auf ihrem Körper. Hitze breitete sich unter dem dünnen Fell aus und kletterte bis in die Schweifspitze. Sollte sie es sich wirklich gefallen lassen, von einer deutlich jüngeren Katze provoziert zu werden? War ihr Tag denn nicht eigentlich schon längst verdorben genug? Dass sich die nicht DunstClan-gebürtige Kriegerin sowas überhaupt traute, war überraschend. In Splitterherz‘ Augen hatte sie nichts mehr in dem Clan zu suchen, wenn sie doch sowieso alles und jeden zu hassen scheint und lieber auf Abstand gehen möchte. Bitte, die ältere Kriegerin hindert sie nicht daran. Sie würde sie tatsächlich noch eigenhändig aus dem Clan befördern. Solch hochnäsige, boshafte Katzen hatten im DunstClan nichts zu suchen – zumindest solche, die schlimmer als sie selbst waren.
Erst wollte Splitterherz Weidenlied mit ihrer Zustimmung strafen. Ihr einfach zustimmen und weggehen. Doch das war nicht Splitterherz. Nicht die schnell reizbare und sehr temperamentvolle Kriegerin. Bereits am Morgen war sie kurz vorm Austicken gewesen, als sie Knochenwälzer und Rankenlicht herumturteln sah. Dass jetzt auch noch Wiedenlied mit einer Maus ankam, ließ das Fass überlaufen. So war es kein Wunder, dass die Kriegerin auf die Provokation ansprang, aufsprang und Weidenlied in einer Lautstärke anfauchte, dass es womöglich bis ans andere Ende des Sees gehört werden konnte.
„Was ist dein verdammtes Problem, Weidenlied? Wagst es, dich mit einer Maus in meine Nähe zu setzen und mir dann noch vorwerfen, das Gesetz der Krieger nicht zu kennen und zu achten? Was für einen Fuchsdung gibst du von dir?“ Splitterherz redete sich in Rage. Alles, was aus ihr herausgesprudelt kam, schien ihr die ganze Zeit auf der Zunge gebrannt zu haben. Stoppen konnte sie es nicht, wenn sie es denn gewollt hätte.
„Verzieh dich am besten in das Loch, aus dem man dich gerettet hat! Du hasst hier jeden, provozierst ohne Grund und denkst dann, du wärst etwas Besseres? Im Namen des SternenClans! Halte dich ja von mir fern!“
Mit diesen Worten drehte sie sich von ihr weg und wieder zu ihrer Schwester Fledermausflügel hin. Für heute hatte sie eindeutig keinen Nerv mehr und dabei hatte der Tag gerade erst angefangen. Das Nackenfell noch immer stehen, die Krallen noch immer ausgefahren und die Zähne leicht fletschend, stand sie nun da. Es war wohl nicht gerade schlau von ihr, den Rücken Weidenlied zuzudrehen. Aber ihren, in ihren Augen, elendigen Anblick sehen zu müssen, hält Splitterherz nicht aus. Es würde sie nicht wundern, wenn die jüngere Kriegerin in ihrem Leben nie einen Gefährten abkriegen würde. Bei dem Verhalten, das sie an den Tag legte… Splitterherz hatte da keine sonderlich große Hoffnung. Wieso sollte sie die auch haben? Es war Weidenlied. Eine Katze, die für Splitterherz von nun an gestorben war. Nicht mehr existent war.
Während Echotanz auf die Reaktion ihres Pflegejungen Djego wartete, bemerkte sie, wie Enzianblick und Bernstein in die Kinderstube kamen und auf einmal alles chaotisch wurde. Bernstein schien ihre Wehen zu bekommen. Für Echotanz hieß es: größte Zeit aus der Kinderstube zu verschwinden. Sie wollte nicht noch zusätzliche Last sein. Dem Heiler helfen konnte sie nicht, dafür war dessen Schüler Falkenpfote zuständig. Außerdem hatte Echotanz gerade ihre kleinen Probleme mit Djego, der dank ihrer leiblichen Tochter wieder in seine Schutzhülle gekrochen war und nun anfing, wie so oft, Gruben zu buddeln. Mit ihren grünblauen Augen sah sie noch wie Wolfsjunges und Grizzlyjunges auf Geheiß von Enzianblick aus dem Bau flitzten, um bestimmte Kräuter aus dem Heilerbau zu holen - auch Falkenpfote war deren Auftrag. ‘Hoffentlich schaffen sie es noch rechtzeitig’, dachte Echotanz ehe sie sich wieder Djego widmete.
„Kleiner, wir müssen jetzt raus aus der Kinderstube. Ich weiß, du willst nicht, es ist aber wichtig.“ Seine Reaktion auf ihren vorherigen Kommentar war eine eigenartige Mischung aus Nicken und Kopfschütteln. Für die Königin war es schwer ein Junges großzuziehen, das nicht mit einem sprach oder gar verstand. Wie sollte sie ihm etwas beibringen und mit ihm reden, wenn er so schweigsam war? Sollte sie Enzianblick nach der Geburt von Bernsteins Jungen nochmal darauf ansprechen und ihn fragen, woran es liegen könnte? Nichts wusste man über Djego. Nur, dass er keine ‘normale‘ Katze war. Das war der Schönheit klar. Doch irgendetwas musste es doch geben, dass ihn dazu motivierte, etwas zu lernen und aus seinem Kokon herauszukommen. „Okay, du willst es also so“, meinte sie bevor sie sich zu ihm hinunterbeugte und ihn am Nackenfell packte. Die beiden mussten nun wirklich aus der Kinderstube hinaus, sonst würde es für beide unangenehm werden. Und den Anblick wollte sie Djego gerne ersparen, nicht dass er ein weiteres Trauma erleben würde.
Kurz nickte Echotanz Enzianblick zu. Mit schnellen Schritten schlich sie sich aus der Kinderstube hinaus und wurde kurz vom der hoch stehenden Sonne geblendet. Nachdem ihre Augen sich allmählich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten, ließ sie ihren Blick durch das Lager schweifen. Lilienjunges schien gerade bei Echotanz’ Mutter und Flusswächter zu sein. ‘Viel Spaß bei deiner Großmutter, Lilienjunges.’ Ihre Mutter würde Lilienjunges schon irgendwie unterhalten können, da war sie sich sicher - dennoch würde Echotanz bald mal wieder etwas mit ihrer Tochter machen. Amselschall hatte schon immer sehr gute Geschichten über Echotanz, ihre Schwester Mauswind und ihren Vater Phönixkralle zu erzählen. Sollte sie irgendwann aufhören, diese Geschichten zu erzählen, sollte man sich wirklich Gedanken um ihre Gesundheit machen. Doch aktuell schien es ihr gut zu gehen. Auf der anderen Seite des Lagers schien die Stimmung zwischen Weidenlied und Splitterherz aufgeheizt zu sein. Ihr Blick suchte sofort nach Hermelinblick, der doch mit seinem Talent des Zuhörers auch bestimmt Streitigkeiten schlichten konnte - oder nicht? Den weißen Kater sehen, konnte sie nicht. Er schien irgendwo anders zu sein, aber nicht im Lager. Rostwolke war ebenfalls von dem Platz vor der Kinderstube gegangen, wahrscheinlich war es ihm zu langweilig geworden. Verständlich. Eine kurze Suche reichte, bis sie ihn bei Rostnebel entdeckte. Was wollte er nur bei seinem Namensvetter? Ihn würde sie ein anderes Mal fragen, wichtig war jedoch erstmal, dass sie Djego runterließ und ihm eine gründliche Fellpflege verpasste, bevor sie ihm in der Nähe der Lagerwand einen schönen Platz zum Buddeln zeigte. Mit ihren eigenen Pfoten fing sie an ein erstes Loch zu buddeln, um Djego zu zeigen, dass sie ihm dabei helfen würde. „Na los. Das ist doch eine schöne Ecke, mein Kleiner. Versuch es hier einfach mal.“ Mit ihrer Nase stupste sie Djego in die richtige Richtung.
Gerade wollte er auf Feuerfeders Kommentar antworten, da kam sein Namensvetter Rostwolke schon zu ihnen. Er hatte nur vage mitbekommen gehabt, dass die beiden für die Patrouille zu Sonnenhoch eingeteilt worden waren. Er freute sich. Wirklich. Irgendwie war er auch froh, dass er nun doch nicht mehr mit Feuerfeder losgehen musste. Auf eine gewisse Art und Weise war sie anstrengend, das musste er zugeben. „Was führt euch an einem so schönen Tag zur Sonnenlichtung wenn ich fragen darf?“, fragte Rostwolke, nachdem er seine Schwester begrüßt und Rostnebel respektvoll zugenickt hatte. „Feuerfeder wollte eigentlich etwas Trainieren gehen, um nicht einzurosten. Aber da wir beide ja nun mit Wurzelblitz für eine Grenzpatrouille eingeteilt wurden, denke ich mal, dass das Wort des zweiten Anführers wichtiger ist als das Training von zwei bereits vollends ausgebildeten Kriegern, oder nicht?“, stellte er als Gegenfrage und erklärte gleichzeitig Rostwolke, weshalb sie eigentlich zur Sonnenlichtung wollten. Natürlich wäre es gut, wenn die Krieger ab und zu mal wieder das Kämpfen trainieren würden - schließlich könnten immer wieder Gefahren vor dem Lager stehen. Und das schlimmste, was dann passieren kann, ist, dass die Krieger das Lager nicht beschützen können und der Clan ausgelöscht wird. Gerade das sollte jeder Krieger des DunstClans vermeiden und verhindern. Sie waren eine Familie, mehr oder weniger, die aufeinander aufpassen muss und sollte. Viele der Katzen, die nun im DunstClan leben und nur dort großgeworden sind, wissen nicht, wie es ist, als Streuner zu leben und sich als diesen zu versorgen. Keiner der Katzen würde lange ohne Freunde und Familie außerhalb der Clangrenzen überleben können - da war sich der ältere Krieger sicher.
Kurz streckte sich der Kater, um seine Muskeln zu aktivieren, sah mit seinen hellgrünen Augen dann jedoch zu Rostwolke. „Wann wollen wir denn aufbrechen? Ich weiß, die erste Grenzpatrouille ist noch nicht zurück. Vielleicht sollten wir einfach die Orte abchecken, an denen Federglanz, Mauswind und Schwarzsprung noch nicht patrouillieren waren.“ Dass die Patrouille noch nicht zurückgekommen war, hatte er vorher nachgeschaut. Keiner der drei Katzen war bisher wieder im Lager. Weder das grauweiße Fell von Federglanz, das braune Fell von Mauswind oder das tiefschwarze Fell von Splitterherz’ älteren Bruder waren im Lager zu sehen. Da es aber nun Sonnenhoch war, musste seine Patrouille doch irgendwann losgehen, oder nicht? Und ewig im Lager herumlungern wollte der alte Krieger auch nicht. Irgendetwas musste er tun. Auch wenn es nunmal die Grenzpatrouille an Orte war, die potentielle Gefahren bergen könnten.
★ Aufenthaltsort: Lager ★ Zugehörigkeit: Clan ★ Rang: Kriegerin ★ "It's a very, very mad world" ★ Post 3
Für einen Moment schwieg die etwas ältere Kriegerin einfach nur und Weidenlied dachte schon, Splitterherz würde sich nun einfach umdrehen und davon marschieren. Das wäre vermutlich die einfachste Lösung - vollkommen ohne weiterer bösartiger Worte oder am Ende noch fliegenden Fellbatzen. Wer brauchte das schon. Oder bessere Frage, wer wollte dies schon? Sie? "Was mein verdammtes Problem ist?", erwiderte sie erbost und wartete nicht einmal darauf, das Splitterherz fertig sprach. Das war doch wohl ein Scherz. Hoffentlich. Sonst müsste sie die Ältere definitiv zu Ingermähne schleppen und begutachten lassen. "Wer hat denn vollkommen grundlos angefangen?", fauchte sie mindestens ebenso so laut zurück, "Ich wollte hier einfach nur in Ruhe meine Maus fressen und den Sonnenaufgang abwarten und du fauchst mich so grundlos an. Die bessere Frage wäre wohl eher, welche Flöhe dir im Pelz herum hüpfen?"
Die Ohren fest auf den Kopf gepresst und die Augen zu Schlitzen verengt, starrte sie Splitterherz wütend an. Halb geduckt richtete sie sich auf, um zumindest etwas größer zu wirken, ihr Schwanz peitschte unruhig hinter ihr hin und her. Was taten sie hier eigentlich? Gleich würden die anderen Clanmitglieder ihren Streit mitbekommen und sich denken, schon wieder Weidenlied. Das war eigentlich nicht ihr Plan gewesen - bekannt in ihrem Clan durch Streit und lauten Auseinandersetzungen zu werden. Fast passend dazu, erlosch ein kleiner Teil der tief sitzenden Wut in ihr und Weidenlied wand die Augen ab, damit die Andere die aufkommende Unsicherheit nicht mitbekam. Perfekt dazu, beschimpft jene sie weiter, nun mit privaten Aussagen, die dann doch irgendwie- weh taten.
"Wenn ich wüsste welches Loch das war, würde ich es vielleicht tun.", zischte sie bitter, sprang auf ihre Pfoten und trat die halb übrige Maus schwungvoll zu der Kriegerin.
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