Liebe User, liebe Gäste, lieber Partner,
dieses Forum wird nach genau sieben Jahren und einem Monat seine Tore auf unbestimmte Zeit schließen.
Wir bedanken uns für die vielen schönen Geschichten und Erlebnisse auf dem Forum, das liebevoll immer nur "KdS" genannt wurde.
Das Team und besonders Eissplitter (Jadestern/Splitterstern/Echokralle) wünscht euch allen weiterhin viel Glück und Erfolg in der Forenwelt und auf dass man sich irgendwo als User wiedersieht!
Liebe Grüße, euer Team von KdS.
Wenn Legenden wahr werden, sind es dann noch Legenden?
Das Lager des RauchClans liegt so ziemlich im Süden des Territoriums und befindet auf einer Lichtung, welche mit Dornen- und Brombeerbüschen geschützt ist. Mitten im Lager befindet sich der Frischbeutehaufen, wo die Clankatzen ihre Beute lagern. Der Baum, welcher sich über dem Anführerbau befindet, wird benutzt, damit der Anführer die Neuigkeiten verkünden sowie die Zeremonien abhalten kann.
Anführerbau:
Der Anführerbau ist recht klein und befindet sich gegenüber vom Lagereingang, welcher nur ein kleiner, sowie breiter Tunnel in den Büschen ist. Der Bau liegt unter einer großen Wurzel eines Nadelbaumes und wenn man zu dem Anführer möchte, muss man einen kleinen "Pattweg" hinuntersteigen, welcher unter den Wurzeln entlang läuft, und muss durch einen Vorhang aus Ranken schlängeln. Der Boden des Baus ist eine platt getretene Erde, auf welcher einige Moosfetzen liegen, damit es gemütlicher aussieht. Das Nest des Anführers befindet sich in der rechten, hinteren Ecke des Baues. Zudem befindet sich in dem Bau ein kleines Wasserloch, welches alle zwei Tage wieder gefüllt werden muss.
Heilerbau:
Der Heilerbau ist schon größer, im Gegensatz zum Anführerbau. Dieser befindet sich weiter links neben dem Bau des Anführers und besitzt drei "Baue". Eine kleine Höhle, wo der Heiler schläft, eine noch kleinere für die Kräuter und eine große Höhle für die Patienten. Dieser große "Raum" ist sozusagen die Haupthöhle, von welcher links ein kleiner Tunnel zur Schlafhöhle und rechts ein kleiner Tunnel zur Kräutersammlung führt. Der Boden ist komplett mit Moos und Farn bedeckt und die tiefer gelegten Nester sind mit weichen Federn ausgepolstert. Allgemein liegt der Heilerbau hinter einer Brombeerbuschwand und hat ein dickes Blätter- und Buschdach, damit der Bau vor jedem Niederschlag geschützt ist.
Ältestenbau:
Der Ältestenbau liegt schön geschützt ebenfalls hinter einer Brombeerbuschwand direkt neben dem Heilerbau. Auch zum Bau der Ältesten führt es durch einen schmalen Durchgang. Der Boden ist dort im Ältestenbau mit viel Gras ausgelegt, damit sie auch ja den harten Boden spüren. Auch diese Moos-Nester sind tiefer gelegt, aber nur damit die Ältesten nicht auf dem Boden landen und sich vielleicht etwas wehtun können.
Schülerbau:
Die Bauwand des Schülerbaus besteht ebenfalls (wie die anderen Baue) aus Brombeerbüschen und einem kleinen Durchgang, der recht unauffällig ist, sodass schon manche Katzen gegen den Bau gelaufen sind. Der Boden des Baus besteht nur aus festgetretener Erde und die Schlafnester sind irgendwo im Bau verteilt und bestehen aus Moos. Zudem liegt der Schülerbau rechts neben dem Lagereingang, damit sie das Lager bei einem Notfall beschützen können.
Kriegerbau:
Der Kriegerbau liegt ebenfalls neben dem Lagereingang, allerdings auf der linken Seite. Der Kriegerbau ist allerdings größer und geräumiger als alle anderen Baue. Auch diese Bauwände bestehen aus Brombeerbüschen. Außerdem ist der Boden ebenfalls nur plattgetretene Erde und die Moos-Nester liegen einfach im Bau verteilt herum. Der Eingang des Kriegerbaus ist zwar unauffällig, aber nicht so wie beim Schülerbau, dass man dagegen laufen kann. Der Kriegerbau liegt extra neben dem Lagereingang, damit sie den Clan bei einem Notfall beschützen können - genauso wie die Schüler.
Kinderstube:
Die Kinderstube hat eigentlich das gleiche Konzept wie beim Ältestenbau. Die Kinderstube liegt links neben dem Kriegerbau und rechts vom Anführerbau. Diese liegt ebenfalls hinter einer dichten Brombeerbuschwand und ist mit dichten und dicken Ranken als "Vorhang" beim Eingang vor Feinden geschützt. Der Boden ist mit Moos und Gras bedeckt und die ebenfalls tiefer gelegten Nester sind mit Federn ausgepolstert.
Ein weiterer Tag am Ende der Blattfrische war bereits angebrochen. Es war Sonnenhoch und doch schaffte es die Sonne nur vereinzelt durch die Baumkronen zu scheinen und das Leben unterhalb des Blätterdachs zu erwärmen. Noch war es tatsächlich eine angenehme Temperatur, aber sobald es in Richtung Mitte der Blattgrüne ging, konnte man als RauchClan-Katze nur froh sein, unter einem Dach voller Blättern, die einen vor den hohen Temperaturen schützen, zu leben. Man konnte es sich kaum ausmalen, wie die WüstenClan-Katzen es ertragen mussten. Kaum einer konnte sich im Entferntesten vorstellen, wie es für die eigenen Vorfahren aus dem MondClan noch vor 82 Monden war. Die meisten der damaligen MondClan-Katzen lebten nicht mehr oder können sich nur noch wage daran erinnern, was damals geschah, da sie die Revolution der Katzen entweder als Fluch oder Segen ansahen. Nicht einmal Splitterstern, Jadesterns Mutter, kam noch aus dem MondClan. Dafür aber ihre Mutter Minzblüte, die Jadestern allerdings nicht mehr kennenlernen durfte, da sie schon vorher verstarb. So viel hätte Jadestern gerne von ihr, oder auch von Splitterstern gesagt bekommen. Sie wollte mehr wissen, insbesondere mehr über ihre Vorfahren.
Um sich abzulenken, war die RauchClan-Anführerin zum Jagen gegangen und hatte sich gleichzeitig ein wenig bei dem alten Dachsbau umgeschaut, um etwaige Gefahren vor einen neuen Dachs im Territorium aus dem Weg zu gehen. Zum Glück fand sie nichts als fahlen Dachsgestank. Schon lange waren scheinbar keine Dachse hier hergekommen - gut so, fand sie. Niemand wollte einen meistens tödlichen Dachs in seinem Territorium haben. Von ihrer Mutter hatte sie mal von einem Dachsangriff einer Dachshorde gehört, die fast gleichzeitig alle Lager angriffen. Zum Glück kamen fast alle unbeschadet davon - was man von den Lagern leider nicht sagen konnte. Ob das überhaupt stimmte, war für Jadestern keine Frage. Sie hatte ihrer Mutter immer geglaubt und dadurch war sie auch eine gute Anführerin. Sie sagte immer, was ihr im Kopf schwirrte. Sie scheute sich vor nichts und genauso wollte Jadestern eines Tages auch mal sein. Und genau das hat die goldcremefarbene Katze tatsächlich auch geschafft. Auch die Vorliebe fürs Jagen hat sie von ihrer Mutter, die einiges in ihrem Leben durchgemacht hatte. Apropos Jagen. Nachdem sie den Dachsbau erkundet hatte, ging sie endlich auf die Jagd und ging weiter in den Wald hinein, weg vom Dachsbau. Irgendwo sah sie ein Eichhörnchen auf dem Waldboden herumlaufen. Sofort ging sie in Deckung und wartete. Sie spannte ihre Muskeln an und in einem Moment, in dem sich das Eichhörnchen unbeobachtet fühlte und nicht aufpasste, sprang die Anführerin auf das orangene Tier. Man hörte es knacken, als die Wirbelsäule unter dem Gewicht der Katze brach und dem Eichhörnchen sofort das Leben aussaugte. Direkt unter einem Baum verscharrte Jadestern ihre erlegte Beute, machte sich auf die Suche nach weiteren Beutetieren. Nach ein paar Minuten hatte sie sowohl das Eichhörnchen als auch zwei Mäuse und einen Vogel erledigt. Schnell buddelte sie ihre Beute wieder aus und trabte mit ihnen zurück ins Lager.
Dort angekommen legte sie ihre Beute auf den Frischbeutehaufen, schnappte sich eine Maus und setzte sich unter den Baum, also vor ihren Bau. Genüsslich aß sie die Maus auf und ließ immer wieder ihren Blick über das Lager schweifen. Viele ihrer Clankameraden waren schon unterwegs, der Heiler war scheinbar schon unterwegs und hatte Kräuter beim kleinen Teich gesammelt. Die Königinnen haben ihre Junge aus der Kinderstube gelassen und ließen sie nun an der angenehmen und frischen Luft etwas teilhaben. Jadestern liebte ihren Clan. Sie hätte sich keinen besseren Clan aussuchen können. Mit vielen von den Clanmitgliedern kam sie sehr gut zurecht, liebte die Geschichten der Ältesten und betrachtete die Abenteuerlust und die Trainingsbereitschaft der Schüler mit einem sehr guten Gefühl. Klar, es gab immer ein paar Ausnahmen, aber diese Ausnahmen mischten den Clan etwas auf. Jeder Tag war ein anderer. Jeder Sonnenstand war ein anderer. Jede Mondphase war eine andere. Und genau dieses Gefühl und diese Abwechslung mochte Jadestern. Aus diesem Grund will sie auch das Vermächtnis aller Anführer vor ihr wahren und treu sein. Sie möchte den RauchClan in einen Art von Wohlstand heben. Er soll der beste und am meisten zusammenhaltende Clan sein, den der SternenClan je gesehen hat. Insgeheim wusste Jadestern auch, dass Splitterstern stolz auf sowohl ihren Clan als auch auf ihre Tochter herunterschaut; sich über die Entwicklung beider freut und es kaum erwarten kann, es den anderen Clans zu zeigen.
Ausnahmsweise hatte Rosenpfote bis zum Mittag geschlafen. Als sie mit müden Augen aus dem Schülerbau trat die Sonne bereits hoch am Himmel und das Lager war voller geschäftiger Katzen. Ihr Magen knurrte, doch alles, was Rosenpfote in diesem Moment interessierte war, ihr Training. Sie war schon nach wenigen Herzschlägen wieder aufgeregt und suchte das Lager fröhlich nach ihrer Mentorin ab. Als sie Jadestern schließlich unter dem Baum bei ihrem Bau fand, begann Rosenpfote aufgeregt auf und abzuhüpfen. Sie stürmte auf die Anführerin zu und blieb kurz vor ihr stehen. „Jadestern! Trainieren wir heute wieder? Was machen wir denn? Das wird bestimmt ganz toll!“ rief die kleine Schülerin aufgeregt. Sie zwang sich dazu sich hinzusetzen, ihr bauschiger Schweif wedelte wie bei einem Hund hin und her, während ihr langes Fell noch vom schlafe verwirrt in alle Richtungen Abstand.
ERWÄHNT: @Rosenpfote, alle anderen RauchClan-Schüler, † Splitterstern, † Harzstern
Gerade hatte sie etwas Ruhe und beobachtete ihren friedlichen Clan, als sie aus ihren Augenwinkeln eine aufgeregt hüpfende Rosenpfote erblickte. Ihre Schülerin war eine abenteuerlustige, neugierige, aber auch rebellische Kätzin, die Jadestern immer schön auf Trab hielt. Aber es war auch gut so - fand sie selbst zumindest. Jadestern hatte da nichts gegen. Lieber etwas mehr Action in ihrem Leben, als vor Langeweile dahin rotten. Als Anführerin war dies jedoch nicht allzu einfach. Immerhin musste sie Patrouillen einteilen, für Recht und Ordnung im Clan sorgen und sich über die Beschwerden ihrer Katzen Gedanken machen. Schon als Junges ist sie damit großgeworden. Ihre Mutter, selbst eine Anführerin gewesen, hat ihr manchmal gezeigt, was es heißt, Anführerin zu sein. Nach ihrem Tod übernahm diese Aufgabe Harzstern, der die kleine creme-goldfarbene Kätzin ins Herz schloss. Jadestern liebte solche Aufgaben, konnte nicht genug davon kriegen.
Mit wachem Verstand blickte sie ihre Schülerin an. "Nicht so stürmisch, Rosenpfote. Oder soll ich dich schon Wirbelsturm nennen?", fragte sie ihre Schülerin neckisch, "Bist du nicht gerade erst aufgestanden?". Ein Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und kurz schnippte sie mit ihrem Schweif in Richtung Rosenpfote. "Willst du dein Fell denn nicht vorher etwas pflegen? Mit einer solchen Mähne lasse ich dich nicht aus dem Lager", scherzte die Anführerin und leckte sich selbst kurz über das Brustfell. Sie mochte das Engagement der Schülerin. Allgemein das Engagement aller Schüler ihres Clans. Wenn sie sich später als Krieger genauso verhalten werden, kann es eine sehr interessante Mischung werden. Aber bis dahin hatte jeder Schüler noch einiges zu lernen. "Worauf hast du denn heute Lust? Eher auf das Jagen oder Kämpfen? Wenn du möchtest, können wir uns auch mit einem anderen Schüler-Mentor-Paar zusammenschließen. Es sei denn, du willst erstmal nur unter meiner Aufsicht sein und später mal mit anderen Schülern zusammen trainieren." Rosenpfote war zwar erst neun Monde alt und hatte bis zur ihrer Schülerprüfung noch drei Monde, aber allmählich konnte sie an das gemeinsame Trainieren mit ihren Clankameraden herangeführt werden - schließlich jagt und kämpft sie später mal mit ihnen. Eine gute Vertrauensbasis, die im jungen Alter bereits aufgebaut wurde, kann in Zukunft von großer Bedeutung sein.
Warmer Sonnenschein fiel durch die Blätter der dicht belaubten Zweige der Bäume. Das Licht malte verschiedene Schatten auf den Waldboden. Vögel sangen in den Zweigen und die Luft war voll von den Gerüchen der späten Blattfrische. Ruß kam gerade mit drei Mäusen zurück zum Lager. Er war am Morgen alleine zum Jagen aufgebrochen, nun war es schon fast Sonnenhoch und sein Schüler Flusspfote dürfte langsam ausgeschlafen haben. Ein Schnurren stieg in seiner Kehle auf als er an seinen Schüler dachte; Flusspfote war ein eifriger Schüler und hatte in dem knappen Mond in dem er jetzt schon sein Schüler war bereits einiges gelernt. Gestern Abend waren sie erst nach Einbruch der Nacht ins Lager zurückgekehrt, da Ruß ihm zeigen wollte wie man die Dunkelheit beim Jagen und Kämpfen zu seinem Vorteil nutzen konnte. Genauso wie sein Vater Hansi es ihm beigebracht hatte als er in dem Alter war. Bitterkeit stieg in ihm auf als er wieder daran dachte wie er Monde lang durch die Gegend geirrt war um den Weg zu seinen Zweibeinern und Vater zu finden. Hätte ich mich mehr bemüht hätte ich sie vielleicht wieder gefunden... Inzwischen war so viel Zeit vergangen, dass er sich nicht einmal mehr sicher sein konnte ob sein Vater überhaupt noch lebte. Ob ich ihn je wiedersehen werde? Der Gedanke schmerzte ihn, auch wenn er sich hier im Clan heimisch fühlte ließen die Gedanken an seine Familie nicht los. Ein rascheln in der Brombeerhecke riss ihn aus seinen Gedanken und er bemerkte, dass er immer noch vor dem Lagereingang stand er schüttelte den Kopf, danach schlüpfte er endlich ins Lager. Als er über die Lichtung ging, wäre er beinahe von Rosenpfote, der Schülerin von Jadestern umgerannt worden. Sie war wohl gerade aufgestanden jedenfalls stand ihr Pelz noch in alle Richtungen ab. Die Schülerin bemerkte ihn aber gar nicht, sondern lief direkt zu ihrer Mentorin die vor ihrem Bau saß. Irgendwo war er froh, dass er Flusspfote als Schüler bekommen hatte und nicht Rosenpfote. Jadestern muss gute Nerven haben, wenn sie das Geplapper den ganzen Tag lang aushält. Flusspfote war sein erster Schüler auch wenn er bereits seit einer ganzen Weile beim Clan lebte hatte es sich bis jetzt noch nicht ergeben gehabt. Flusspfote war das einzige Junge von Jadestern und er war stolz, dass er seine Ausbildung übernehmen durfte, Jadestern musste ihm ziemlich vertrauen. Während er nachdachte tappte er zum Frischbeutehaufen und ließ seine Beute dort fallen. Dann überlegte er ob er Mohnfeuer nicht eine der Mäuse vorbeibringen sollte, schließlich hatte sie als Heilerin des Clans viel um die Ohren auch wenn zur Zeit keine Katzen krank waren. Er lief auf ihren Bau am Rand der Lichtung zu und legte die Beute vor ihrem Bau ab um nach ihr zu Rufen, doch es kam keine Antwort. Vielleicht ist sie Kräutersammeln gegangen oder so, dachte er und beschloss ihr später nach dem Trainig mit Flusspfote etwas zu bringen. Nun tappte er mit der Maus zu einer geschützten Stelle im Lager wo er in Ruhe alle beobachten konnte. Die Jungen rangen vor der Kinderstube und Maiswolke, die Mutter von Steppenjunges schaute ihnen vom Eingang des Baus zu. Ruß bemerkte, dass Steppenjunges inzwischen das Größte der Jungen war, sie musste also bald zur Schülerin ernannt werden. Apropos Schüler; wo blieb eigentlich sein eigener? Nachdem er fertig gegessen hatte stand er auf und beschloss im Schülerbau nach ihm zu sehen.
Das kleine hibbelige Fellknäuel war schon seit einiger Zeit auf den Beinen - seit mindestens Sonnenaufgang - und hatte sich direkt nach dem Aufwachen das weiß-sandfarbene Fell geputzt. Der Schlaf war etwas wilder gewesen, aber das war bei Steppenjunges schon fast normal gewesen. Nachdem ihre Mutter Maiswolke ihr eine kleine Maus mit in die Kinderstube gebracht hatte, kuschelte sie sich bei ihr nochmal ein und versuchte ihre außergewöhnlich dunkelgrünen Augen für eine Weile zu schließen. So ganz alleine als ältestes Junges in der Kinderstube zu hocken, fand sie schon immer öde. Sie wollte etwas entdecken, wollte etwas erleben. Sie wollte frei sein. Frei von all dem Zwang, andauernd im Lager herumzuhocken. Was passierte dort schon interessantes? Jüngere Junge, die über ihre eigenen Pfoten stolperten? Älteste, die über die Schüler meckerten? Für das aufgedrehte Junge war das nichts. Sie musste raus. Und das durfte sie nun auch. Immerhin war sie jetzt bereits sechs Monde alt und somit kurz davor, Schülerin zu werden. Wer ihr Mentor wohl werden wird? Was sie wohl als erstes gelehrt bekommt? Viele Fragen führten in dunkle Sackgassen. Steppenjunges wusste es nicht. Sie musste sich wohl oder übel damit abfinden, darauf zu warten, bis Jadestern sie zur Schülerin ernennt.
Inzwischen ist Steppenjunges mit den anderen Jungen und den Königinnen hinaus ans Tageslicht getrottet und sich etwas abseits der Kinderstube hingesetzt. Während die anderen Jungen miteinander rauften, beobachtete Steppenjunges das Treiben im Lager. Sie schaute aber auch gleichzeitig nach einem günstigen Augenblick, in dem sie das Lager unbemerkt verlassen könnte. Zwar bestehen die Schutzwände aus Dornen- und Brombeerbüschen, aber irgendwo musste es eine Lücke geben, durch die kleine Kätzin verschwinden könnte. Um jedoch nicht allzu auffällig zu wirken, schmiss sie sich mit in den spielerischen Kampf und tollte mit ihren Baugefährten herum. Da sie schon stärker war als die anderen Jungen, schmiss sie eins nach dem anderen von sich hinunter und gewann so jeden Spielkampf. Langsam nahm ihre Konzentration ab und sie interessierte sich für das Spiel nicht mehr. Sie wollte jetzt unbedingt etwas erleben!
Ihren dunkelgrünen Blick ließ sie noch einmal durch das Lager schweifen und erblickte dabei den schwarz-grauen Krieger Ruß, den sie einen Tag vorher auch schonmal gesehen hatte. Er war der Mentor von Flusspfote, mit dem sie sich noch bis vor einem Mond den Bau geteilt hatte. Sie beneidete den Sohn von Jadestern darum, dass er endlich sein Training absolvieren konnte. Steppenjunges hingegen musste noch immer in der Kinderstube hocken und tagein, tagaus dasselbe von ihrer Mutter hören. "Putz dich", "Hol dir etwas von dem Frischbeutehaufen" oder "Nein, deine Schülerernennung ist noch nicht heute" waren einige von den Sätzen, die sie von Maiswolke zu hören bekam. Ruß schien jemanden - höchstwahrscheinlich Flusspfote - zu suchen. Wollte er mit ihm trainieren gehen? Das wäre doch die Möglichkeit für Steppenjunges, endlich aus dem Lager zu kommen. Wenn Ruß sie mitnehmen würde. Mit schnellen Schritten, so schnell es mit ihren kleinen Pfoten nur ging, lief die kleine Kätzin auf den alten Krieger zu.
"Ruß! Hallo!", begrüßte sie ihn freudig und lief um den ruhigen Kater herum. "Ich bin ab heute deine neue Schülerin! Flusspfote hat aufgegeben. Er meinte, er wäre lieber eine Heilerkatze als ein Krieger. Ich konnte es ihm auch nicht glauben. Er meinte, ich könne seinen Platz einnehmen. Nimmst du mich mit zum Training? Ich bin bereit", sie blieb direkt vor dem schwarzgrauen Kater sitzen und sah ihm in die grünen Augen. Irgendwann musste er doch Ja sagen. Und außerdem müsste Steppenjunges jeden Augenblick zur Schülerin ernannt werden. Wieso denn nicht jetzt die Initiative ergreifen und schon vorher anfangen zu trainieren? Außerdem wäre es die optimale Gelegenheit, das Lager schon jetzt von außen zu sehen und später vielleicht mal auf eigene Pfote das Territorium zu erkunden.
"Ruß! Hallo!" Schon beim Klang der vertrauten Stimme musste er innerlich schmunzeln. Wenn es eine Katze auf der Welt gab die noch mehr plappern konnte als Rosenpfote, dann war es Steppenjunges. Das Junge hüpfte um ihn herum und Ruß hatte Schwierigkeiten sich auf auf ihre Worte zu konzentrieren. Sobald sie vor ihm saß und endlich still war blinzelte er einige Male und kratzte sich mit der Hinterpfote am Kopf. Diese Jungen! Flusspfote hat also aufgegeben, das ist schade aber ich freue mich das du jetzt meine Schülerin bist, antwortete er nach einer Weile bewusst langsam. Und ich habe mir überlegt, dass Flusspftote heute den Bau der Ältesten saubermachen darf. Mohnfeuer hat schon das Moos frische Moos bereit gelegt und da du nun meine Schülerin bist wirst du das wohl übernehmen müssen. Er musste sich bemühen, dass seine Schnurrhaare nicht begannen zu zucken und er anfing zu lachen. Betont ernsthaft sah er die kleine Kätzin an. Mal schauen was sie davon hält...
Es war bereits Sonnenhoch, als Flusspfote das Lager des RauchClans durch den gewöhnlichen Eingang betrat. Er sah sich um, während er am Rand des Lagers zum Schülerbau schlich und hoffte von niemandem gesehen zu werden. Die ganze Nacht über war der abenteuerlustige Kater im Territorium des RauchClans herumgestreift, hatte sich umgesehen. Natürlich kannte er das Territorium bereits von zahlreichen anderen heimlichen Abenteuern so gut wie es nur ging, dennoch konnte Flusspfote es einfach nicht lassen sich immer wieder Nachts aus dem Lager zu schleichen und erst nach Sonnenaufgang zurückzukommen. Heute war er etwas später als sonst zurückgekehrt und hoffte, dass niemand der Krieger sein Fehlen bemerkt hatte. Unabsichtlich war er zwischen einigen gemütlichen Baumwurzeln eingeschlafen und erst kurz vor Sonnenhoch aufgewacht. Noch immer war Flusspfote vollkommen außer Atem, da er den kompletten weg zum Lager zurück gesprintet war.
Während er seinen Weg zum Schülerbau suchte, fragte sich Flusspfote ob Efeupfote noch schlief oder bereits wach war. Er sehnte sich danach mit seinem Schwesterchen zu reden und ihren schönen Pelz zu sehen. Scheu sah sich Flusspfote um. Er konnte seine Mutter sehen, die mit ihrer Schülerin Rosenpfote sprach und abgelenkt schien. Das war gut. Etwas weiter weg war auch sein Mentor, Ruß. Er unterhielt sich anscheinend mit Steppenjunges. Auch das sollte ihm recht sein. Solange die anderen abgelenkt waren und ihn nicht beachteten konnte er sich in aller Ruhe zum Schülerbau schleichen, um dann 'ganz verschlafen' wieder ins Lager zu stolpern.
Leise kicherte der junge Schüler, drehte seinen Kopf wieder nach vorne und wollte gerade durch den kleinen unauffälligen Durchgang des Schülerbaus treten-
BAM!
„Au! Verdammt“ grummelte Flusspfote, nun auf dem Boden neben dem Bau liegend. Wieso musste der Eingang zum Schülerbau bitte SO unauffällig sein? Anstatt wie geplant geschmeidig durch den kleinen Tunnel zu schlüpfen war Flusspfote, ungeschickt wie der junge Kater selten war, direkt gegen die Wand des Baus gelaufen. Nicht einmal ansatzweise in der Nähe des dicht geflochtenen Tunnels. Hoffentlich hatte das niemand gesehen…
Kältegrinsen öffnete seine eisblauen Augen als ihm auffiel, dass er immer noch in seinem Nest lag. Dabei war er bereits seit einiger Zeit wach, dennoch hatte er noch keine Motivation gefunden, um eine Pfote vor die andere zu setzen und den Kriegerbau zu verlassen. Eine äußerst schlechte Angewohnheit des Katers und doch hatte er nicht vor das zu ändern. Gähnend öffnete er sein Maul und zeigte gleich seine spitzen, weißen Zähne. Doch er blieb dabei lautlos, schließlich hatte er nicht vor seine Clankameraden zu wecken, sollten sich noch welche im Bau befinden. Umgesehen hatte sich Kältegrinsen nämlich noch nicht, aber warum sollte er auch. Nachher war er tatsächlich der letzte, was ihm nur wieder zeigen würde, wie unnütz er ab und zu war. Dabei hatte er doch eine Schülerin, um welche er sich auch kümmern musste. Wahrscheinlich war Ahornpfote auch schon hoch und musste sich allein um ihr Training kümmern. Hoffentlich würde sie sich nicht über ihn lustig machen oder gar beschweren. Im Endeffekt würde es Kältegrinsen zwar nicht interessieren, aber dennoch würde er ihren Worten lauschen. Endlich wagte der kalte Krieger es, sich zu erheben und nachdem er seine Glieder gestreckt hatte, sogar den Bau zu verlassen. Auf der Lichtung ließ er seinen Blick aber nur oberflächlich über die Anwesenden Katzen gleiten und schenkte keinem von ihnen Beachtung. Er achtete nur auf die Felle seiner Schülerin und die seiner Tochter. Das er allerdings Ahornpfote nirgends sehen konnte machte ihn etwas stutzig. Mit seinen großen Pfoten schlenderte er über die Lichtung und setzte sich etwas abseits hin. Dort widmete er sich erstmal seinem zerzausten Fell, um es etwas in Ordnung zu bringen. Danach würde er sich wohl oder übel auf die Suche nach seiner Schülerin machen müssen oder aber er würde warten, bis sie zu ihm kommt. Ob das passieren wird, steht wohl in den Sternen aber es war nicht so, als hätte Kältegrinsen nicht genügend Zeit.
Aufgeregt wartete die kleine Kätzin vor dem älteren Krieger und starrte ihn an. Sie hoffte inständig, dass er sie mit hinausnehmen würde. Eine solche Gelegenheit bietet sich nicht häufig. Als Ruß endlich antwortete, strahlte das Junge nur so. Er sprang auf ihren Zug auf! Pluspunkt für Steppenjunges. Nun war sie wirklich gespannt, was Ruß mit ihr machen würde. Würden sie zum Jagen gehen? Lernen sie jetzt kämpfen? Gehen sie vielleicht eine Runde durch das riesige Territorium? Vielleicht war es nur ein kleines Territorium? Das musste sie zumindest noch herausfinden. Bisher war sie noch nicht außerhalb des Lagers gewesen, weshalb es sie so in den Pfoten kribbelte.
Sie rutschte auf ihrem Hintern hin und her, war aufgeregt wie am ersten Tag, als sie die Kinderstube verlassen durfte. Mit großen, dunkelgrünen Augen sah sie den alten Kater an. "Und ich habe mir überlegt, dass Flusspfote heute den Bau der Ältesten saubermachen darf", sagte Ruß zu ihr - sehr ernsthaft. Sofort legte sich die Aufgeregtheit und Steppenjunges sah ihn bedrückt an. Meinte er es wirklich ernst? Wollte er ihr Flöhe hinter die Ohren setzen? Ihr Mund stand offen und kurz schüttelte sie ihren Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein. "Wie, wo, was? Aber… ich dachte…" Doch bevor sie weiterreden konnte, hörte sie nur ein lautes "Au! Verdammt" und blickte sich um. Sie sah gerade noch, wie Flusspfote auf dem Boden vor dem Schülerbau landete. Vorbei war ihre Chance, aus dem Lager zu kommen. Aber so musste Ruß sie nicht zu einer solchen Arbeit zwingen. "Oh, schau! Flusspfote!" Steppenjunges sprang auf und stupste Ruß an, versuchte ihn in Richtung dessen Schülers zu schicken.
Während sie dies versuchte, schaute sie nach einem klugen Fluchtweg, ohne beobachtet werden zu können. Vielleicht schaffte sie es auch ohne Ruß' Hilfe. Wofür brauchte sie denn einen Krieger, wenn sie auch alt genug war, um alleine das Lager zu verlassen? Sie will unbedingt Schülerin werden. Und das Territorium erkunden. Und frei wie ein Vogel sein.
Er schaute auf als er seinen Schüler hörte. Er saß vor dem Schülerbau anscheinend war er gegen die Wand gelaufen beim Versuch sich unbemerkt in den Schülerbau zu schleichen. Ruß kniff kurz die Augen zusammen, sagte aber nichts. Er würde sein Training heute einfach durchziehen, er würde schon sehen was er davon hatte. Genauso hatte es auch sein Ziehvater Hansi bei ihm gemacht... Ruß unterdrückte ein Schnurren als er daran dachte wie er sich manchmal nachts davon geschlichen hatte. Er schüttelte den Kopf um sich nicht noch weiter in seinen Erinnerungen zu verlieren und wandte sich an seinen Schüler. "Wie schön das du auch wach bist. Wir gehen am besten gleich los, denn wir haben viel zu erledigen." Bevor er los ging wandte er sich noch einmal an Steppenjunges. "Du wirst bald deinen eigenen Mentor haben bis dahin wirst du leider noch warten müssen, Kleine." Er schnippte ihr freundlich mit dem Schweif übers Ohr dann machte er sich auf den Weg zum Lagereingang.
Aufgeregt hüpfte Rosenpfote auf und ab, nicht in der Lage dazu auch nur einen Herzschlang ruhig zu stehen oder zu sitzen. Ihr Herzschlag schlug schnell vor Aufregung, der Atem ging schnell. Rosenpfotes Augen leuchteten und ihre weichen Beinmuskeln begannen dank der voranschreitenden Anstrengung zu brennen. „Wirbelsturm wäre ein toller Kriegername, oder? Erzittert vor der furchterregenden Wirbelsturm! Der schnellsten und stärksten Kriegerin des ganzen RauchClans!“ rief Rosenpfote voller Elan, ihre Sprünge wurden höhe, ihre Beine schwächer.
„Willst du dein Fell denn nicht vorher etwas pflegen? Mit einer solchen Mähne lasse ich dich nicht aus dem Lager.“ abrupt blieb Rosenpfote stehen und sah an sich herunter. Ihr Fell stand in alle Richtungen ab und gab der Schülerin einen noch wilderen Eindruck als sonst. Flink bürstete sie sich mit ihrer rauem Zunge einige Male über ihr Brust Fell und ihre Flanken. So schnell, dass ihr Fell dadurch nur noch mehr in Unordnung geriet. Anschließend sah Rosenpfote Jadestern wieder strahlend an. Ihr Schweif schlug wie der eines Hundes wild hin und her.
„Können wir Jagen gehen? Bitte, Bitte BITTE!“, rief sie aus. „Vielleicht mit einem der anderen Schüler? Oder vielleicht kann ich mit einem Krieger kämpfen? Wer auch immer es ist, ich wette ich mach ihn platt!“
Angesprochen: @Jadestern Erwähnt: Jadestern, andere Krieger
Stöhnend richtete sich Flusspfote wieder auf, legte sich einen kleinen Kratzer, den er anscheinend durch einen ungünstig aus der Wand ragenden Ast bekommen hatte. Wieso musste ihm das gerade heute passieren? „Oh schau! Flusspfote!“ hörte er aus einiger Entfernung. Verwirt blickte der größtenteils weiße Kater auf und sah, dass Steppenjunges und Ruß ihn anscheinend entdeckt hatten. Na toll, so viel zu 'unauffällig'.
Und natürlich wollte Ruß sofort los und produktiv sein. Hatte der Kater denn noch nie etwas von Pausen gehört. Flusspfote verdrehte die Augen, stöhnte genervt auf und ließ sich erneut auf die harte Erde des Lagers fallen, während Ruß verschwand. Am liebsten würde er den ganzen Tag einfach hier liegen bleiben und nichts tun, doch würde es Ruß sicherlich auffallen, wenn Flusspfote ihm nicht folgte. Also rappelte er sich nach einigen viel zu kurzen Herzschlägen wieder auf und schüttelte sich den Staub der Erde aus dem Fell.
Bevor er Ruß allerdings aus dem Lager folgte, ging Flusspfote geschmeidig auf Steppenjunges zu. „Kleine Petze.“ Er zwinkerte dem Jungen zu und stoß sie feste aber spielerisch an, sodass sie hoffentlich ebenfalls hinfallen würde. Anschließend nickte er noch seiner Mutter und Rosenpfote zu, rief ein fröhliches "Die große Kriegerin Wirbelsturm ist nichts gegen den noch schnelleren und stärkeren Krieger Flusskralle!“ und rannte lachend seinem Mentor hinterher. Wohin auch immer dieser verschwunden war.
"Du wirst bald deinen eigenen Mentor haben bis dahin wirst du leider noch warten müssen, Kleine", meinte Ruß zu der kleinen Steppenjunges, als dieser sich mit Flusspfote auf dem Weg machte. Doch bevor Flusspfote ebenfalls aus dem Lager ging, trottete er auf das Junge zu und stieß sie spielerisch an, sodass sie nur kurz das Gleichgewicht verlor. "Kleine Petze" nannte er sie, kurz bevor er mit einem Zwinkern verschwand. Steppenjunges fand ihn cool, lustig, interessant. Und irgendwie war sie erleichtert, dass Ruß nun Flusspfote ansprach und mit ihm nun zum Training ging. So konnte Steppenjunges doch irgendwie unbemerkt das Lager verlassen. Schmetterlingen nachjagen, die sie durch ihre Mutter und den häufigen Besuchen der Lagerlichtung außerhalb der Kinderstube kennengelernt hatte. Einfach sie selbst sein. Sie gönnte Flusspfote irgendwie diese Trainingseinheit. Er konnte nun jagen oder kämpfen lernen; sein Können…
Wobei… 'Moment mal. Hatte er nicht gesagt, Flusspfote müsste eigentlich den Ältestenbau mit Moos erneuern?' Fragen kamen in ihrem kleinen Kopf auf. Ruß hatte ihr doch etwas anderes gesagt. Wieso gingen sie nun hinaus und trainieren? Hatte es die kleine Kätzin denn nicht auch verdient gehabt hinauszugehen? Sie fühlte sich nicht gut. Sie fühlte sich… betrogen. Während Steppenjunges mit aller Müh versucht hatte, mit Ruß trainieren zu gehen, bekam Flusspfote, der zu blöd war, um sich leise zum Schülerbau zu schleichen, die Chance und durfte trainieren - anstatt bestraft zu werden, dass er Steppenjunges den Platz weggenommen hatte. Etwas wütend stampfte sie mit ihrer Pfote auf und guckte kurz grimmig drein. Klar, er war älter und ein Schüler, aber trotzdem erlaubte ihm das nicht, ihr einen Krieger wegzunehmen, mit dem sie gerade erst noch gesprochen hatte.
Vorsichtig durchsuchte sie mit ihrem dunkelgrünen Blick das Lager nach potenziellen Katzen, die sie eventuell sehen könnten. Wenn ihr schon nicht erlaubt wurde, 'offiziell' mit einem Krieger aus dem Lager zu gehen, würde sie es ganz einfach unbemerkt machen. Dafür musste sie einfach Ruß und Flusspfote hinterher. Zwar hatten sie einen Vorsprung, doch Steppenjunges war das schnellste Junge in der Kinderstube - die beiden Kater würde sie im Nu einholen. Die Muskeln in ihren langen Beinen, trotz ihrer geringen Körpergröße, spannten sich an. Die Kätzin atmete tief durch, machte sich auf einen langen Sprint gefasst und stieß sich ab. So schnell sie konnte, was für ein sechs Monde altes Junges noch nicht allzu schnell war, und hoffentlich unbemerkt, flitzte sie aus dem Lager hinaus und den beiden RauchClan-Katern hinterher.
Jadestern fand ihre Schülerin immer wieder amüsant. Dass eine Katze so viel Energie hatte, war ihr lange nicht mehr aufgefallen. Wahrscheinlich auch, weil sie sich häufig noch um so viele andere Dinge kümmern musste. Wie das Einteilen von Patrouillen, das sie bereits erledigt hatte, oder die allgemeine Führung ihrer Katzen. Manchmal sprach sie auch einfach mit ihrer Halbschwester, ihrem Vater oder einen ihrer anderen (Halb-)Geschwister. Ihr war die Familie wichtig, seitdem sie wusste, was alles so passieren könnte. Viel zu viele negative Erfahrungen hat sie in dem Bereich gemacht, die jedoch von vielen positiven Erinnerungen und Geschehnissen relativ gut wieder ausgeglichen werden konnten.
Mit stolzen und belustigten Augen sah die Anführerin auf ihre mehrfarbige Schülerin herab. Sie schien nicht mehr lange stillsitzen zu können - ein Anzeichen, dass Jadestern allmählich mit ihr losgehen sollte. Amüsiert schüttelte die Katze ihren Kopf als Rosenpfote auf den Zug mit dem möglichen Kriegernamen aufsprang. Bis sie zu einer starken Kriegerin werden kann, dauerte es noch mindestens drei Monde. Nachdem Jadestern sie auf ihr zu pflegendes Fell ansprach, fing die Schülerin an, ihr Fell zu bürsten und sah hinterher tatsächlich etwas frischer und wacher aus als zuvor. Endlich war sie so weit und rief sehr energisch ihren Wunsch nach dem Jagen aus. Sie fand es toll, dass Rosenfote so schön energisch und engagiert ist. Eine bessere Schülerin hätte sie sich wahrlich nicht aussuchen können.
Bevor sie auch nur auf ihre Schülerin reagieren konnte, hörte sie ein lautes "Au! Verdammt!", das sie sofort lächeln ließ. Es konnte niemand anderes sein, als ihr einzig verbliebenes Junges Flusspfote. In letzter Zeit war er häufig müde, doch woran es liegen könnte, wusste Jadestern nicht. Vielleicht sollte sie ihn mal von seiner Tante durchchecken lassen - nicht dass er heimlich irgendwelche Kräuter zu sich nimmt. Es ist zumindest schonmal bei einer Katze vor vielen, vielen Monden vorgekommen. Er schien sich zu seinem Mentor zu gesellen und ging mit ihm kurz darauf aus dem Lager. Kurz bevor er aus dem Lager lief, musste er natürlich seine Baugefährtin ein wenig necken. Es gefiel der Anführerin, dass sich ihr Sohn so gut benahm und gut mit seinen Clankameraden klarkam. Nichts ist wichtiger, als dass das Junge der Anführerin einigermaßen gute Manieren hat. 'Flusskralle ist also sein Wunschname? Mal sehen ob er sich dementsprechend in den nächsten Monden so verhalten wird.' Es war eine eigenartige Vorstellung, dass Flusspfote bereits sieben Monde alt war und sich schon so schöne Ziele gesetzt hat. Die goldcremefarbene Kätzin erwiderte das Nicken ihres Sohnes und blickte ihm stolz hinterher. 'Aus ihm wird etwas werden. Da bin ich mir ganz sicher', dachte Jadestern und erinnerte sich sofort an ihren Gefährten und dem Vater ihrer Jungen zurück. 'Wenn Flockentänzer sie jetzt nur sehen könnte…' Kurz sah sie bedrückt in Richtung des Lagerausganges, bevor sie sich zusammenriss und wieder zur disziplinierten Anführerin wurde.
Mit einer geschmeidigen Bewegung stand sie auf, ging an Rosenpfote vorbei und schnippte ihr kurz über die Schulter. "Gut, dann werden wir jagen gehen", fing sie an, ließ ihren grünen Blick durch das Lager schweifen und sah dann wieder zu ihrer Schülerin, "Aber ich denke nicht, dass gerade Schüler für eine gemeinsame Jagd zur Verfügung stehen." Da sie jedoch Kältegrinsen zuvor etwas abseits erblickt hatte, der sich momentan das Fell putzte, deutete sie Rosenpfote mit einem kurzen Zeichen mit ihrem Schweif, dass sie sofort wieder da sein würde.
Mit schnellen Schritten lief sie zu dem jüngeren Krieger und stellte sich aufrecht vor ihn hin. "Wenn du noch nichts vor hast, kannst du gerne mit Rosenpfote und mir auf die Jagd gehen. Der Frischbeutehaufen leert sich allmählich", fragte sie den Krieger und wartete geduldig auf seine Antwort. Eine weitere Katze würde bei der Jagd ganz gut sein. Je mehr Beute sie fangen, desto mehr hatte der Clan am Ende zu fressen.
Das Eichhörnchen hinterließ schon nach der kurzen Zeit einen fusseligen Geschmack auf der Zunge des Katers, als dieser mit dem Eichhörnchen und den zwei Wühlmäusen im Maul in das Lager trat. Bei Sonnenhoch war im Lager immer recht geschäftliches Treiben. So konnte der Krieger nicht nur seine Anführerin Jadestern im Lager ausmachen, sondern auch noch Schüler mit ihren Mentoren. Bei dem Blick, kam auch der Gedanke an Efeupfote in Felsensprungs Gedanken. Vielleicht sollte der Krieger mal nach seiner Schülerin sehen.
Mit schnellen Schritten lief der Kater auf den Frischbeutehaufen zu und ließ seine Beute auf diesen fallen. Jedoch bückte sich Felsensprung im gleichen Moment wieder und packte sich die kleinere Wühlmaus von seiner Beute und setzte sich mit dieser in der Nähe des Kriegerbaus. Der Hunger hatte doch die überhand gewonnen, aber trotzdem konnte es sich der Krieger nicht lassen, die kleinste der Wühlmäuse sich zu nehmen. So blieb mehr für die Ältesten oder die Königinnen. Die kleine Wühlmaus war fast mit einem einzigen Happen verschlungen und stillte zumindest für den Moment den Hunger. Auch wenn die Wühlmaus in einem happen verschlungen war, genoss der Kater seine Beute. Diese schmeckte nicht nur nach Maus, sondern auch nach Wald. Genüsslich leckte sich der Kater über die Schnauze und schüttelte entspannt seinen Pelz. Auch wenn er sich vorhin noch vorgenommen hat, nach seiner Schülerin zu schauen, entschied sich Felsensprung nun doch eine kurze Pause einzulegen und sich auszuruhen. Dabei schloss Felsensprung seine Augen und ließ die Lichtstrahlen, welche durch die Baumkronen fielen, auf seinen Pelz scheinen und dabei wärmen.
Der Peitschnende Schweif kam zum halt, als sie die Stimme des jüngeren Schülers Flusspfote vernahm. Mit schlitzen als Augen schielte Rosenpfote zu Flusspfote, welcher in diesem Augenblick hinter seinem Mentor das Lager verließ. Typisch. Dieser Kater war sowas von sich selbst überzeugt! Rosenpfote beschloss die Aussage des Jüngeren zu ignorieren und sah schließlich wieder hoffnungsvoll zu ihrer Mentorin auf.
„Gut, dann werden wir jagen gehen. Aber ich denke nicht, dass gerade Schüler für eine gemeinsame Jagd zur Verfügung stehen.“ ohne auf weitere Angaben ihrer Mentorin zu hoffen, begann Rosenpfote erneut wild auf und ab zu hüpfen und im Kreis zu laufen. „JAAAAAAAA!“ rief sie lauthals, wahrscheinlich hatte sie nun auch die restlichen langschläfer des lans geweckt. „Wir gehen Jagen! Wir gehen Jagen! Wir gehen Jagen!“, vor lauter Freude bemerkte Rosenpfote weder das Zeichen ihrer Mentorin auf diese zu warten, noch das sie zu einem Krieger des Clans ging, um diesen zur gemeinsamen Jagd einzuladen.
Die blauen Augen des kühlen Katers huschten über die Lichtung. Nicht, weil er nach irgendjemanden sucht, sondern weil ihm ein bekanntes Fell aufgefallen war, welcher sich in seine Richtung zu bewegen schien. Am liebsten würde er wohl einfach verschwinden, als hätte er nichts gesehen. Aber das wagt er sich vielleicht bei anderen Katzen, aber doch nicht bei der Anführerin. Ein wenig Respekt besitzt Kältegrinsen durchaus, auch, wenn es wahrscheinlich am Anfang nicht so scheint. Trotz allem würde er nicht behaupten, dass er besonders Lust auf ein Gespräch mit der Kätzin hätte. Es interessierte ihn auch herzlich wenig, was sie überhaupt von ihm wollte. Dennoch würde er sich alles anhören, einfach, weil es sich so gehört.
Als die Anführerin vor dem farblosen Krieger stehen blieb, schenkte er ihr sein berühmtes kaltes Grinsen. Dafür war der Kater wohl langsam bekannt, denn egal um wen es ging, ob Freund oder Feind, jedem schenkte er am Anfang ein kaltes Grinsen. Für ihn war es bereits eine Gewohnheit. Andere mögen sich mit einem 'Hallo', 'Guten Morgen' oder sogar gar nichts begrüßen, was alles für ihn aber nicht infrage kam. Nachdem der Rauchclan Kater mit dieser Gewohnheit angefangen hatte, hatte er es einfach nicht mehr ablegen können. Wahrscheinlich aber nur, um seinem Namen gerecht zu werden, obwohl ihm diese Art der Begrüßung einfach sehr gut gefiel.
Vollkommen ruhig hörte er sich das Anliegen der bezaubernden Kätzin an, ehe er für einen kurzen Moment in seinen Gedanken verschwand. Es würde Vor- und Nachteile haben mit auf Jagd zu gehen, obwohl er wohl nichts als einen wirklichen Vorteil betrachtete. Aber so konnte er etwas Gutes für den Clan tun, schließlich war Beute für ihr Überleben und für die Stärke des Clans wichtig. Eigentlich sollte das bereits Grund genug sein, um die Anführerin und ihre Schülerin zu begleiten. Seine eigene Schülerin konnte er sowieso nirgends entdecken, da konnte er sich die Zeit auch anders vertreiben. Er war keine Katze, die anderen hinterherlief und wenn Ahornpfote nichts lernen wollte, wäre er wohl der letzte, der sie zu irgendetwas Zwingen würde. Naja, zumindest nicht heute.
"Was für eine Ehre, von der Anführerin persönlich zum Jagen eingeladen zu werden", waren die Worte, die er sprach, nachdem er sich erhoben hatte. Letztendlich hatte er sich recht schnell dazu entschieden, den beiden Katzen als Begleitung Gesellschaft zu leisten. Natürlich war ihm nicht entgangen, wie Rosenpfote fast das gesamte Lager zusammen schrie. Dies versuchte er vorerst allerdings zu ignorieren und hoffte, dass es nur ein kurzer Freudenschrei war und sich diese Lautstärke nicht auf die Jagd auswirkte. Wenn sie so durch das Territorium liefen, würde die Beute wahrscheinlich freiwillig in die Pfoten der Katzen aus anderen Clans laufen. "Diese herzensgute Einladung kann ich wohl kaum ablehnen. Deswegen würde es mich freuen, euch begleiten zu dürfen." Ganz egal, wie nett diese Worte auch klingen mögen, keinerlei Gefühle waren darin zu erkennen. Sie wirkten leer, da war keinerlei Bedeutung drinnen. Davon abgesehen, dass er sich eigentlich gar nicht freute und es nur zum Wohle des Clans tat. Aber es war einfach seine Art, so mit anderen Katzen zu reden.
Sie wusste, dass Kältegrinsen ein eher ruhiger Kater war und selten Sätze ausspricht, die einen gefühlsvollen Unterton hatten. Somit war es kaum verwunderlich, dass seine Antwort auf Jadesterns Frage genauso ausfiel, wie jede andere Antwort, die sie je von ihm gehört hatte. Zwar war er ein eigenartiger Kater, doch Jadestern akzeptierte und respektierte ihn - wie jede andere Katze. Sie stellte niemanden hinten an, tolerierte und akzeptierte jeden. Niemand war im Nachteil, niemand wurde benachteiligt. Schließlich waren ihr ihre Katzen wichtig - nicht wie sie es bei der DornenClan-Anführerin Sonnenstern im Gefühl hatte. Jadestern hatte häufiger mal gesehen, dass einige DornenClan-Katzen von Narben geziert waren, die nicht unbedingt von einem Kampf kamen. Seit dem Grenzkampf vor zwölf Monden, bei dem sie ihre beste Freundin Rehauge verlor, war ihr Gefühl gegenüber des DornenClans ein wenig misstrauischer geworden. Zwar gab es schon seit vielen Monden eine gewisse Anspannung zwischen den Clans, doch seit diesem Moment an war es kaum unmöglich, nicht an einen weiteren Grenzkampf beim umgestürzten Baum zu denken.
Da ihr Hauptaugenmerk aber momentan auf ihrem eigenen Clan lag, wandte sie sich in ihren Gedanken wieder ihrem Clankamerad Kältegrinsen zu. Scheinbar war er am Überlegen, ob er mitgehen sollte. Seine Schülerin Ahornpfote war auch für Jadestern nirgends zu sehen. Im Moment schienen fast alle Schüler einfach aus dem Lager zu laufen, ohne Bescheid zu sagen oder vorher mit ihren Mentoren über mögliche Trainingseinheiten zu sprechen. Wahrscheinlich müsse Jadestern zu Sonnenuntergang mit den Schülern schimpfen. 'Apropos Schüler… Steppenjunges muss heute noch ernannt werden', fiel ihr ein und sofort ging ihr Blick durch das Lager. Zwar war jedes Junge gerade im Lager, aber von Steppenjunges fiel die reinste Spur. Kurz atmete Jadestern tief durch. Sie würde alles regeln, wenn jede Katze wieder im Lager war. Zuvor musste sie sich aber um das Stopfen der Mäuler und das Einteilen der Patrouillen kümmern. "Das freut mich zu hören, Kältegrinsen. Deine Gegenwart beim Jagen weiß ich zu schätzen. Ich werde noch kurz eine Grenzpatrouille ernennen, dann können wir auch schon los", meinte sie zu dem blauäugigen Kater, nickte ihm kurz zu und entfernte sich dann von ihm. Kurz lief sie an ihrer Schülerin Rosenpfote vorbei, schnippte ihr mit ihrem Schweif kurz über ihr Ohr und sprang mit einem großen Hechtsprung auf den Baum. Dort stellte sie sich aufrecht hin und richtete ihren Blick auf ihre Clankatzen. "Ich weiß, dass einige von euch bereits Aufgaben wahrnehmen. Doch möchte ich euch noch einmal um Aufmerksamkeit bitten. Ihr kennt die Ereignisse der letzten Monde und wisst, wie wir zum DornenClan stehen. Deswegen möchte ich eine Patrouille mit drei Katzen an die Grenze zu unserem Nachbarn schicken. Pinselohr, Krähengesang und Marmorteich, ihr werdet diese Aufgabe übernehmen. Felsensprung, ich bitte dich, Mohnfeuer bei der Blumenwiese zu treffen, um mit ihr Kräuter zu sammeln. Findest du noch deine Schülerin Efeupfote, so nimm sie bitte mit und versucht nebenbei noch ein bisschen zu jagen. Unser Frischbeutehaufen muss dringend wieder aufgefüllt werden", sprach sie ihre Clankameraden an, die ihr hoffentlich zugehört hatten.
Mit einem großen Sprung wieder vom Baum hinunter, stand sie wieder neben Rosenpfote. "Kältegrinsen wird uns begleiten. Vielleicht lernst du von ihm auch noch neue Jagdtechniken nebenbei." Kurz bevor sie das Lager verließ, drehte sie sich zu Kältegrinsen um. "Wir gehen in der Nähe der Leuchtwiese jagen, folg uns einfach", gab sie dem jüngeren Krieger den Hinweis und lief voran, aus dem Lager.
Irgendwann war der Schülerin so schwindelig, dass sie ohne Vorwarnung auf die Seite viel. Eigentlich wollte sie sich direkt wieder aufrichten und weitere Freudentänze aufführen, doch viel sie sogleich wieder hin. Da Lager drehte sich in ungewohnter Geschwindigkeit vor ihren Augen und Rosenpfote schien ihr Gleichgewicht keinen Herzschlag halten zu können. Ein wenig wurde ihr sogar übel und um zu verhindern ihr nicht vorhandenes Frühstück im ganzen Lager zu verteilen, setzte sich die dreifarbige lieber etwas länger hin als gewohnt. Aus sitzen wurde schließlich liegen und Rosenpfote vergrub ihren Kopf zwischen ihre Vorderpfoten, schloss ihre Augen und atmete tief durch. Ihr Körper nahm sich seine Zeit, doch irgendwann verschwand der schwindel und sie konnte wieder aufstehen. Noch immer war ihr Gleichgewicht nicht ganz zu ihr zurück gekehrt, dich Rosenpfote schaffte es, einige schwache Schritte in Richtung ihrer Mentorin zu machen – oder versuchte es.
Jadestern lief soeben an ihr vorbei und schnippte Rosenpfote gegen das Ohr. Verwirrt zuckte Rosenpfote mit dem Ohr, sah Jadestern, noch immer leicht schwankend, hinterher und beobachtete, wie diese auf den Baum sprang. Aus einem Reflex heraus setzte sich Rosenpfote sogleich hin und wartete auf das, was ihre Anführerin zu sagen hatte. Dabei saß sie jedoch noch immer mit dem Rücken zum Baum, hatte ihren Kopf also in einer äußerst unbequemen Position über ihre Schulter hinweg gedreht. Gespannt lauschte Rosenpfote der Patrouillenzuteilung für den heutigen Tag und wartet anschließend ungewohnt geduldig darauf, dass Jadestern zu ihr zurückkehren würde. Anscheinend hatte der Schwindel ihr so einiges gelehrt, denn Rosenpfote war erstaunlich ruhig und kontrolliert, nicht spontan und hitzköpfig wie sonst. Mit einem weiteren großen Sprung befand sich Jadestern wieder neben ihrer Schülerin. „Kältegrinsen wird uns begleiten. Vielleicht lernst du von ihm auch noch neue Jagdtechniken nebenbei.“ Rosenpfote begann zu strahlen und hüpfte – nun wieder aufgeregt wie eh und je – hinter ihrer Mentorin hinterher. Als sie an Kältegrinsen vorbei liefen lächelte Rpsenpfote den Krieger strahlend an, zuckte mit ihrem Schweif in der Hoffnung er würde ihr stummes Zeichen verstehen und ihnen folgen.
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