Katzen des Sees
17.08.2021

Liebe User, liebe Gäste, lieber Partner,
dieses Forum wird nach genau sieben Jahren und einem Monat seine Tore auf unbestimmte Zeit schließen.

Wir bedanken uns für die vielen schönen Geschichten und Erlebnisse auf dem Forum, das liebevoll immer nur "KdS" genannt wurde.

Das Team und besonders Eissplitter (Jadestern/Splitterstern/Echokralle) wünscht euch allen weiterhin viel Glück und Erfolg in der Forenwelt und auf dass man sich irgendwo als User wiedersieht!

Liebe Grüße, euer Team von KdS.


Wenn Legenden wahr werden, sind es dann noch Legenden?
 
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 Tiefe Kuhle

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Eissplitter
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Beitrag©️ By Eissplitter  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptySo Apr 12, 2020 1:50 pm

das Eingangsposting lautete :

Das Lager ist eine tiefere Kuhle zwischen zwei Hügeln.

Die Barriere besteht aus großen Steinen und Ranken, die dazwischen gesponnen wurden. Der Eingang liegt im Süden und läuft man gerade rein, kann man einen großen Findling (Stein) erkennen.
Das ist der Anführerbau, sowie der Hochfelsen. Auf der Rückseite befindet sich eine kleine Lücke, wo man in den Bau rein kann.
Hinter dem Anführerbau befindet sich der Heilerbau, er liegt vor einem schrägen Felsen und ist halb hinter einem weiteren Stein verborgen und halb hinter Ranken.
In der Mitte wurde eine kleine Barriere gezogen, sodass Patienten und Heiler getrennt sind. Die Kräuter werden in einer Mulde zwischen Stein und Barriere gelagert und ein kleines Loch ist mit Wasser gefüllt.
Krieger und Schülerbau liegen zur Rechten des Heilerbaus. Sie sind beide unter einem kleinen Busch und mit Ästen und Moos verdunkelt und isoliert worden.
Die Kinderstube ist ein künstlich angelegter Bau. Er besteht aus einem Astgerüst und wurde mit Moos isoliert. Darum herum wurden noch Dornenranken gegen Feinde gezogen.
Der Ältestenbau ist ein flacher Stein, der an beiden Seiten von Zwei Steinen geschützt ist, damit er nicht komplett waagerecht liegt. Darunter wurde eine Mulde gegraben und mit Moos gepolstert Hohes Gras versteht den Bau.

Das Lager liegt im Südosten des Territoriums.
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyMo Okt 12, 2020 2:11 am

Junges | 3 Monde | WüstenClan
Dämmerjunges
WüstenClan-Lager

Der Ausflug am vorigen Abend hatte die junge Kätzin mit dem auffällig gefärbten Fell so sehr ihrer Energie beraubt, dass sie am nächsten Morgen erst kurz vor Sonnenhoch erwachte. Das erste, das sie registrierte, war, dass sie noch immer unglaublich müde war. Ein leises Gähnen verließ ihr weit aufgerissenes Mäulchen und sie erhob sich etwas staksig auf alle vier Pfoten. Das zweite, was der kleinen Dämmerjunges auffiel, war die Abwesenheit ihres Bruders. So langsam ihr müder Verstand auch arbeiten mochte - sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie, eng an sein weiches Fell gekschelt, seiner Geschichte von Salus, Sheila und Nuka gelauscht hatte. Sie musste doch tatsächlich eingeschlafen sein. Sich der Abwesenheit ihres Bruders so bewusst, wurde sie gleich eine Spur wacher. Jaguarblüte schien noch zu schlafen - auch, wenn Dämmerjunges dies nicht mit Sicherheit sagen konnte, da sie ihr den Rücken zugekehrt hatte. Eine bessere Gelegenheit würde sich der jungen Kätzin wohl kaum bieten. Einen letzten Blick auf ihre schlafende Mutter werfend lief das Junge aus der Kinderstube - rückwärts, wohl gemerkt. Im Nachhinein hätte sie vielleicht lieber in Kauf genommen, Jaguarblüte aus den Augen zu lassen, als nicht sehen zu können, wohin sie überhaupt lief. So nämlich stolperte sie erst über einen kleinen Stein, dann über ihre eigenen Pfoten und ging letzten Endes unsanft zu Boden.

»Au...«

Auf ihr empörtes Murmeln folgte der rasche Versuch, sich wieder aufzurappeln. Er war von Erfolg gekrönt, zu ihrem Glück, und sie machte sich auf, im Lager nach Oscar Ausschau zu halten. Es war jedoch nicht das dunkle Fell ihres Bruders, sondern das eines der Ältesten, das zuerst ihr Blickfeld durchquerte. Die breite Statur des ehemaligen Kriegers ließ sie sprachlos zurück und sie setzte sich wieder auf ihr Hinterteil, der Mund leicht offen stehend, die aufgerissenen Augen dem Kater hinterherstarrend. Dieser schien sich auf ein Gespräch mit dem Anführer einzulassen, doch das war der jungen Kätzin weniger wichtig. Stattdessen war sie noch immer vollkommen beeindruckt von dessen Erscheinung. Dieser war mit einer der ersten Ausflüge ins Lager, den sie je unternommen hatte und viel mehr Katzen als ihre Mutter und Geschwister hatte sie nicht kennen gelernt. Es war somit kaum verwunderlich, dass selbst eine solche Begegnung sie vollkommen in Erstaunen ausbrechen ließ.

Erwähnt: (@Jaguarblüte) | @Oscar | @Flusswächter
Angesprochen: @Oscar
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Beitrag©️ By Oscar  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyMo Okt 12, 2020 4:11 pm

Oscar
Die Zeit schien sich endlos zu dehnen. Oscar hatte sich an den Rand der Lichtung gesetzt um das Treiben im Lager zu beobachten. Ihn ärgerte es immer noch, dass Rabenfeuer ihn vergessen hatte und alleine zur Jagt aufgebrochen war. Er hatte schließlich erst am gestrigen Tag bewiesen, dass was für ein ausgezeichneter Jäger er war. Seine Gedanken schweiften ein wenig ab und er dachte wieder an ihren Fund am vergangenen Tag. Selbst als er am Abend mit Dämmerjunges in der Kinderstube gewesen war, hatte er noch immer den ekelerregenden Gestank von Verwesung in der Nase gehabt. Dieses Tier trieb sich noch immer irgendwo in ihrem Territorium herum. Heute Nacht war die Große Versammlung er fragte sich was Sonnenstern wohl zu ihrer Entdeckung sagen würde, schließlich betraf es den DornenClan ja nicht direkt, aber auch für sie könnte es gefährlich werden. Generell war er wahnsinnig gespannt darauf die anderen Clans kennenzulernen und er hoffte inständig, dass Leopardenstern ihm erlauben würde mit zu gehen. Bis jetzt hatte er nur die Erzählungen der Krieger lauschen können und einmal hatte er bei einer Patrouille an der Grenze zwei RauchClankatzen gesehen, aber nicht mit ihnen gesprochen. Ob sie wirklich so waren wie die Krieger erzählten? Der junge Kater hätte sich wohl noch weiter in seinem Tagtraum verloren, wenn ihn nicht eine Stimme aus seinen Gedanken gerissen hätte. »Beinwell bevorzugt feuchte Standorte, deshalb findet man ihn oft an bewachsenen Ufern. Normalerweise wäre ich wohl so nahe am Lager geblieben wie irgend möglich und hätte entweder im Bereich der Oase oder am kleinen zur Wasserstelle führenden Ausläufer mein Glück versucht - allerdings besteht hier die Möglichkeit, dass wir den Weg umsonst machen. Mir scheint das Seeufer der geeignetste Ort zu sein, um nach dem Kraut Ausschau zu halten. Nur sofern dir dieses Gebiet zusagt, natürlich«, miaute Apfelpfote. Oscar spitze nun doch neugierig geworden die Ohren und wandte seine Aufmerksamkeit Leopardenstern und der jungen Heilerschülerin zu die beide in der Nähe vor dem Heilerbau saßen. Vielleicht ergab sich ja für ihn doch noch eine Möglichkeit das Lager zu verlassen... Leopardenstern wollte wohl gerade antworten als sich Flusswächter zu den beiden gesellte. Er war dem Ältesten schon einige Male begegnet, allerdings hatte er es immer so gut wie möglich vermieden mit ihm zu sprechen, er schien nämlich genauso ein Grisgram zu sein wie sein Mentor und Rabenfeuer reichte ihm da vollkommen. Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder den dreien ab, als Dämmerjunges aus der Kinderstube purzelte, an ihrem zerzausten Fell konnte er erkennen, dass sie anscheinend gerade aufgestanden war. Seine Laune hob sich merklich, endlich passierte heute mal was. Kurz erinnerte ihn Dämmerjunges Anwesenheit allerdings an seinen Traum und der Gedanke, dass Dämmerjunges ja gar nicht seine richtige Schwester war trat wieder in sein Bewusstsein. Doch er schaffte es dieses Mal die Gedanken wieder schnell beiseite zu schieben und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Er bemerkte, dass seine Schwester Flusswächter mit großen Augen hinterher starrte. "Hey, bist du zur Salzsäule erstarrt?", fragte Oscar und schnippte Dämmerjunges mit dem Schweif gegen das Ohr.

Erwähnt: RauchClan, @Leopardenstern, @Sonnenstern, @Apfelpfote, @Rabenfeuer, @Flusswächter
Angesprochen: @Dämmerjunges
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyDi Okt 13, 2020 9:54 pm

021

Die Sonne kroch allmählich höher, doch Leopardenstern bemerkte dies keinesfalls – ein äußerst untypisches Phänomen. War er wirklich vertieft in eine Unterhaltung, würde er wohl noch nicht einmal den bedrohlichen Schatten eines Adlers wahrnehmen. Und Ersteres geschah gerade, Leopardenstern hatte alles ausgeblendet und lauschte so fasziniert wie ein Schüler der angenehmen Stimme von Apfelpfote. »Ich danke dir. Zapfensturm hätte wohl lieber eine Brennnesselpflanze verspeist, statt mich alleine gehen zu lassen sagte die Heilerschülerin gerade und Leopardensterns Augen funkelten belustigt bei der Vorstellung. Er ließ Apfelpfote enden bevor er etwas erwiderte und dabei doch verräterisch seine Ohren zuckten, was seine leichte Verlegenheit widerspiegelte. Er war ein wirklich viel beschäftigter Anführer. Andere Führungskatzen würden sich wohl körperlich eher zurückhalten, um mental stets fit und abrufbar zu sein, aber Leopardenstern konnte nicht tatenlos im Lager sitzen, kluge Pläne schmieden und auf Berichte der Krieger warten, er musste da draußen sein unter dem glühenden Feuerball dahin fliegen und spüren was es hieß ein Wüstenclaner zu sein.  „Mhm, also so viele Pflichten habe ich eigentlich nicht, ich brumme mir selbst einfach immer zu viel auf. Aber ich habe das Glück Aufgaben zuzuteilen und mir persönlich welche aussuchen zu können, doch das ist widerum auch schlecht, weil ich nicht weniger leisten will als ich kann.“ machtlos zuckte der große Kater mit seinen Schultern und lachte dabei. „Aber mach dir keine Sorgen, ich mache das Meiste wirklich weil es mir Spaß macht und nicht aus der Verantwortung heraus. So auch deine Begleitung heute. Eigentlich ist es ziemlich egoistisch von mir.“ er blickte kurz auf den Boden und dann wieder in die blassgrünen, so groß wirkenden Augen der weiß-braunen Kätzin. „Ich kann dich mit allen Fragen löchern, die Zapfensturm nur mit einem Grummen abtun würde.“ Seine Augen wurden schmaler und sein Gesicht ziemlich frostig „Geh anführen, jagen oder was auch immer du beliebst, aber bitte Leopardenstern, frag nicht so viel.“, imitierte er die Stimme und Mimik seines recht harschen und stets trocken-ehrlichen Freund und brach dann abrupt mit einem verschmitzten Grinsen ab. »Beinwell bevorzugt feuchte Standorte, deshalb findet man ihn oft an bewachsenen Ufern. Normalerweise wäre ich wohl so nahe am Lager geblieben wie irgend möglich und hätte entweder im Bereich der Oase oder am kleinen zur Wasserstelle führenden Ausläufer mein Glück versucht - allerdings besteht hier die Möglichkeit, dass wir den Weg umsonst machen. Mir scheint das Seeufer der geeignetste Ort zu sein, um nach dem Kraut Ausschau zu halten. Nur sofern dir dieses Gebiet zusagt, natürlich« Der Anführer stimmte zu. Seeufer. Ist mir auch Recht.“ Hätte die hübsche Schülerin ihm gesagt sie müssten zu Füßen des Gebirges nach Kraut suchen, selbst das hätte der Anführer wohl abgesegnet, denn er hinterfragte nicht die Entscheidung eines Heilers hinsichtlich seiner Kräuterstandorte. Nur hoffte der Anführer, dass der Puma genauso wasserscheu wie die allermeisten Katzen war und daher erst Recht nicht am See aufzufinden war. Andererseits kribbelte es Leopardenstern nur so unter dem Pelz diese Kreatur mit eigenem Auge zu erspähen. Er wollte wissen wo sie war, sie aufspüren und dingfest machen. Ja, es galt diese Bedrohung aus der Welt zu schaffen und der Wüstenclaner war gewillt dies seinem Clan zur Aufgabe zu machen. Während diese Gedanken durch Leopardensterns Kopf schnellten, ging ein Brennen aus seinen dunkelblauen Augen hervor, die kurz abwesend einen Punkt, es war der Hochstein, im Lager fixierte. Freundlichkeit und Klugheit, die Attribute der Wahl, wenn man die anderen Clans nach dem Wüstenclan fragte. Doch wussten sie auch um die Tatkraft jener Wüstenkrieger, die nichts anbrennen ließen um ihren Clan und Verbündeten zu schützen? Einen kleinen Augenblick war Leopardenstern abgeschwichen, doch Apfelpfotes Stimme holte ihn ein. Und wie eine Wolke die Sonne freigab, war Leopardensterns Aufmerksamkeit wieder der Gegenwart gewidmet und nicht Grübeleien, die zu nichts führten. Interessiert hörte der Kater zu und fühlte sich etwas dumm. „Ja, richtig, dass die ganzen Insekten in der Blattleere verschwinden, daran habe ich gar nicht gedacht. Also ist der eigentliche Feind, wie immer, die Zeit.“ Diese Erkenntnis war für den mit Rosetten überzogenen Kater nicht gerade erheiternd. Er machte ein ziemlich ernstes Gesicht. Ja, gegen Käfer und Grashüpfer konnte man angehen, aber gegen den Blattwechsel war jeder Sterbliche machtlos. Die Sonne ging auf und unter und niemand konnte sie an einem Sonnenstrahl packen und festnageln, sodass die Nacht ihren schwarzen Mantel nicht ausbreiten könnte. Leopardenstern verwünschte die kurzen Tage des Blattfalls und -leere, die so schnell vergangen zu sein schienen wie ein Schweifschnipsen. Nun erklärte die Heilerschülerin ihm weiter begeistert, doch wie Leopardenstern schien bemüht um nicht zu viel Überschwang, was es mit der Wirkungsstärke von frischen und getrockneten Kräutern auf sich hatte. Der letzte Satz gab ihm erneut zu denken: »Allerdings gibt es auch Pflanzen, die so robust sind, dass sie Kälte und Frost beblättert überstehen - sogar unter dicken Schneeschichten.«„Was für Pflanzen sind das? Gibt es diese auch in unserem wärmeren Territorium?“ Warum interessierte er sich für solche Dinge, wenn dort draußen ein Puma herumlief, Beute stahl und Katzen angriff? Leopardenstern konnte Sorgen gut beiseiteschieben. Fokussiert auf seine Mitkatzen, vergaß er gerne die bittersten Sorgen. Sie würden ihn nachts wieder einholen. Das taten sie mit Vorliebe, nachts, wenn er alleine umzingeln von kaltem Stein in seinem Bau lag und sich quälend lange umherwälzte bis er schließlich ganz erschöpft in den Schlaf fand. Der Enthusiasmus von Apfelpfote bezauberte ihn so hohem Maße, dass er sich von diesem Gefühl anstecken ließ. Wäre sie ihm nur gelangweilt und einsilbig ausgewichen, so hätte er sie nicht weiter befragt, doch da sie Gefallen daran zu haben schien, bremste Leopardenstern seine Fragen nicht. So war er schon immer gewesen, er interessierte sich für das was seine Freunde beschäftigte und begeisterte. Wenn Augen Feuer fingen, ihr Glühen Funken erzeugte, dann war das eine Magie der er sich nicht erwehren konnte. Jede Katze hatte Leidenschaften und bei einigen Katzen musste man sie erst herauskitzeln. Eisgeflüster war so ein Kater. Er war dem Clan stets treu gewesen. Ein gefürchteter Krieger, doch so kalt und hart wie die weiß-blaue Decke eines zugefrorenen See. Leopardenstern meinte, dass darunter noch etwas sein musste. Ihr doch so hakeliges Gespräch vom Vorabend zeugte davon, dass Leopardenstern diesen Krieger nicht wirklich kannte und verstehen konnte, weil dieser ihn nicht ließ. Das störte Leopardenstern, auch wenn er es respektierte, dass manche Katzen eben ruhiger oder zurückgezogener waren, konnte er sich nicht vorstellen, dass man glücklich sein konnte, wenn man mit niemandem eine vertrauliche und liebevolle Beziehung pflegte. Dieses Mal waren die dunkelblauen Augen des Katers nicht in der Luft hängen geblieben, sondern hatten kurz das Lager abgescannt. Schwere, bekannte Schritte durchmaßen das Lager und hielten bei ihnen. Der Anführer erwiderte den Gruß mit einem respektvollen Nicken. Flusswächter, ein Kater von dem man sich gerne etwas Lebenserfahrung abschneiden würde. Sein großer Körper die gelb-stichigen Augen strahlten trotz oder wegen ihres Alters in Würde. Alle Schüler hatten ihn bewundert, hatten mit ihm kämpfen wollen und heute noch zollte ihm jeder den Respekt den er verdiente. So stand es außer Frage, dass das Anliegen des Ältesten erhört wurde, bevor sie aufbrachen um den Wettlauf gegen das Sonnenhoch zu wagen.

Angesprochen: @Apfelpfote
Erwähnt: @Zapfensturm, @Eisgeflüster, @Flusswächter
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyMi Okt 14, 2020 10:01 am

Flusswächter | Ältester | Lager
Farbe: #0B4C5F | P.Nr.: 002

Der Älteste setze sich zu Apfelpfote und Leopardenstern und atmete kurz durch. Seit er dieses gewisse Alter erreicht hatte, war frühes Aufstehen wirklich nicht mehr unbedingt sein Ding. »Können wir irgendetwas für dich tun?« hörte er die junge Schülerin sprechen. Flusswächter nickte. "Wenn du damit fertig bist, mich von oben bis unten durchzuschauen kannst du dein Geschick gerne bei Libellenflug anwenden." murrte der launische alte Kater und kratze sich einmal hinter dem Ohr. "Meine Schwester ist eindeutig zu eitel um euch selbst zu fragen und wird mir hundertpro das Fell über den Kopf ziehen, aber..." er stockte kurz und seine Stimmlage änderte sich von nun an rapide. "Sie klagt schon seit Tagen über schmerzende Gelenke. Seit letzter Nacht hat sie auch mit Husten und Niesen angefangen. Außerdem isst sie auch noch weniger. Ich mache mir Sorgen, dass da irgendwas sein könnte. Sie ist so verändert seitdem Fliederbeere gestorben ist." miaute er mit leicht ängstlichen Unterton. Würde man ihn darauf ansprechen, würde er es natürlich verneinen, aber er liebte seine Wurfgefährtin sehr und wollte nicht so kurz nach dem Tod seiner jüngsten Schwester auch noch Libellenflug zu Grabe tragen. Sinnbildlich gesprochen. Flusswächter kratze sich erneut hinter dem Ohr. "Und vielleicht jemand gegen Zecken wäre nicht schlecht." motze der Älteste wieder mit altbekannter launischer Stimme. Der graue Kater schüttelte sich kurz und wandte sich kurzerhand an Leopardenstern. "Leopardenstern. Ich hätte noch eine Bitte an dich. Diese Nacht ist wieder Vollmond. Wenn es dir recht ist würde ich gerne mit zur Versammlung kommen. Niemand kann mir sagen wann es soweit ist, sich dem SternenClan anzuschließen und ich möchte mich gerne ein letztes Mal mit alten Bekannten von damals unterhalten. Oder wenigstens erfahren wie es ihnen geht." miaute der alte Kater und richtete seinen Blick auf den Anführer. Würde er ihn dieses Mal mitkommen lassen? Oder wie die letzten Male immer wieder vertrösten und meinen, dass er doch das nächste Mal mitkommen dürfe. Und das gerade er anfing mit dem SternenClan war ohnehin etwas Neues. Der alte Kater war trotz seines hohen Alters noch relativ fit. Klar, hin und wieder schmerzten seine Gelenke auch, aber so eingeschränkt wie manch andere in seinem Alter war er definitiv nicht. Aber vielleicht ließ sich der Anführer ja so überreden. Ein Versuch war es wert.


Erwähnt: @Leopardenstern, @Apfelpfote, Libellenflug [NPC], Fliederbeere [NPC]
Angesprochen: @Apfelpfote, @Leopardenstern
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyMi Okt 14, 2020 4:01 pm

022

Zunächst betraf das Gesagte nur Apfelpfote und darüber war Leopardenstern sehr erleichtert. Er hatte schon mit einer erneuten Hiobsbotschaft gerechnet, einem Ältesten nun die letzte Ehre erweisen zu müssen... Leopardenstern wollte nicht noch mehr düstere Ereignisse diesen eigentlich wunderschönen Tag beschatten sehen. Allerdings trat Sorge in seine großen Augen, als Flusswächter über den Zustand von Libellenflug klagte. Prüfend blickte er von Apfelpfotes hellem Gesicht in das dunkle von Flusswächter. Wir würde die Heilerschülerin den Zustand der alten Kätzin einschätzen, es schien ihr seit geraumer Zeit seit Ableben von Fliederbeere nicht mehr gut zu gehen. Er kannte dieses Phänomen. Als Goldkralle, sein furchtloser und temperamentvoller Vater verstorben war, hatte seine Mutter Seebrise sich ebenfalls etwas zurückgezogen.Sie hatte versucht es zu verbergen, doch sie blieb häufiger still als sonst, lachte weniger und fraß schlecht. Dass der grüne Husten ein leichtes Spiel mit ihr gehabt hatte, war kein Wunder gewesen, da hatte Zapfensturm noch so viele Kräuter auffahren können.
„Wir werden sofort nach ihr sehen. Nicht wahr? Außer du möchtest allein nach ihr sehen,“ wandte er sich nach dem ersten Satz an Apfelpfote.  Er wollte nicht unnötig im Weg stehen oder gar Libellenflug aufregen, wenn er mit in den Ältestenbau ging. Er würde auf Apfelpfotes Gespür vertrauen und entweder mitkommen oder warten. Eigentlich wollte er gerne sehen wie es Libellenflug ging, aber nicht um den Preis, dass Apfelpfote nicht in Ruhe mit der Ältesten sprechen könnte.
Als er dem dunkelgrauen Kater so zuhörte, wurde ihm wieder klar wie eingespannt die junge Kätzin neben ihm war. Hatte sie auch sowas wie freie Zeit? Sein Respekt vor dem was sie tat steigerte sich nur noch.
Nun fragte Flusswächter ob er mit zur nächsten Großen Versammlung dürfte und der Anführer gab ein nachdenkliches Brummen von sich. „Nun, ich denke, ich brauche dich nicht zu fragen, ob du dich für den Weg fit genug fühlst, denn du bist diesen schon öfter gegangen als ich und würdest nicht fragen, wenn dem nicht so wäre. Also gerne, mische dich ruhig unters Volk und begrüße deine alten Freunde. Die Beziehungen zu den anderen Clans müssen gepflegt werden. Nichts anderes sehe ich lieber.“

Angesprochen: @Apfelpfote, @Flusswächter
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptySa Okt 17, 2020 11:15 pm

Heilerschülerin | 11 Monde | WüstenClan
Apfelpfote
WüstenClan-Lager

Die Rede Leopardensterns über seine angeblich rein egoistischen Handlungen entlockte ihr ein Lächeln. Die Imitation ihres Mentors jedoch, die so nahe an seine tatsächliche Stimmlage heranreichte, wenn er nicht gerade bestens gelaunt war - auch, wenn einige Katzen den Unterschied wohl nicht bemerken würden - ließ sie breit grinsen. »Ich kann dich mit allen Fragen löchern, die Zapfensturm nur mit einem Grummen abtun würde. Geh anführen, jagen oder was auch immer du beliebst, aber bitte Leopardenstern, frag nicht so viel.« Ihr Kopf senkte sich, wie um diese Entgleisung ihrer Züge zu verhehlen, doch eigentlich war sie ehrlich belustigt und wenig daran interessiert, dies zu verstecken. Ihre Miene veränderte sich nicht groß, als er auf ihre zuvor gegebene Antwort reagierte, wurde vielleicht noch ein winziges bisschen breiter.
»Was für Pflanzen sind das? Gibt es diese auch in unserem wärmeren Territorium?« Sie nickte. »Thymian zum Beispiel. Und er bevorzugt sogar unseren sandigen Boden - an feuchten, schattigen Orten gedeiht er nicht.«

Das Gespräch über die Kräuter hielt sie jedoch keinesfalls davon ab, sich ihrer neuen Gesellschaft zu widmen - wenngleich die Konversation mit Leopardenstern weitaus mehr als interessant war, entbehrte sie der Wichtigkeit, die das folgende Gespräch aufzuweisen schien. Flusswächters Worten lauschte Apfelpfote daher mit vollster Aufmerksamkeit. »Wenn du damit fertig bist, mich von oben bis unten durchzuschauen...«

Sie senkte verhalten den Blick. »Bitte entschuldige, ich wollte nicht...« Nein, sie wusste nicht wirklich, wie sie den Satz fortführen sollte. Selbstverständlich hatte sie ihm helfen wollen - ihr war dennoch aufgefallen, dass sie mit ihrem offensichtlichen 'Absuchen' wohl eine Grenze überschritten hatte. Es lag ihr fern, irgendjemandem zu nahe zu treten, auch, wenn dies vielleicht keine dem Heilersein zuträgliche Eigenschaft war. Den Satz mit '...unhöflich sein' zu beenden, wäre wohl am passendsten gewesen, doch die Situation war Apfelpfote doch etwas unangenehm, sodass sie dem Ältesten statt einer Beendigung lediglich einen entschuldigenden Blick schenkte. Die Fortsetzung seines Satzes jedoch ließ jegliche peinliche Berührung von ihr abfallen - war es doch ihr Instinkt, zu helfen, dessen es nun bedurfte. »... kannst du dein Geschick gerne bei Libellenflug anwenden.« Statt ihren Blick weiterhin eher in Richtung des Bodens zu richten, widmete sie nun ihre volle Aufmerksamkeit der Beschreibung Flusswächters, wie es um seine Schwester stand. Seine Worte hinsichtlich Libellenflugs Stolzes erleichterte sie zumindest ein klein wenig - hätte es sonst doch weitaus wahrscheinlicher geschienen, dass sie nicht in der Lage war, selbst den Heilerbau aufzusuchen. Sie ging innerlich bereits die Kräuter durch, die sie gegen die schmerzenden Gelenke einsetzen konnte, als die letzte Bemerkung sie aufhorchen ließ: »Sie ist so verändert seitdem Fliederbeere gestorben ist.«

Ihre Ohren senkten sich ein winziges Bisschen, während die anderen beiden Katzen sich über die nächste Versammlung unterhielten - ein kaum merkliches und dennoch eindeutiges Zeichen von Bedauern. Körperlichen Leiden konnte man mit dem ein oder anderen Kraut für gewöhnlich gut entgegenwirken; eine Katze musste jedoch gesund werden wollen. Ein gebrochenes Herz konnten die besten Kräuter nicht zusammenfügen, ebenso wenig wie das Ruhen im Nest das tiefe Loch füllen konnte, das Verlust zurückließ. Sie sah auf, als sie Leopardensterns Stimme vernahm. Es schien, als hätten die beiden älteren Kater ihr Gespräch über die Versammlung beendet. »Wir werden sofort nach ihr sehen. Nicht wahr? Außer du möchtest allein nach ihr sehen.«

»Es wäre toll, wenn du mich begleiten würdest, Leopardenstern. Ich könnte früher oder später deine Hilfe benötigen... - Natürlich nur, falls du dem Zusammenmischen von Kräutern gegenüber nicht allzu abgeneigt bist. Allerdings würde ich dich gerne bitten, zunächst außerhalb des Baus zu warten...« Sie lächelte sanft. »Ich will Libellenflug nicht überfallen.« Die ehemalige Kriegerin wusste nicht einmal etwas von ihrer eigenen Ankunft. Die Heilerschülerin wollte sich nicht ausmalen, wie es wirken mochte, wenn Flusswächter plötzlich mit zwei unerwarteten Gästen zurückkehrte - von welchen einer wohlbemerkt der Anführer ihres Clans war. Sie nickte Flusswächter daraufhin kurz aufmunternd zu und machte sich dann auf den Weg in Richtung des Ältestenbaus. Bevor sie sich jedoch durch das den Bau schützende, hohe Gras kämpfte, nahm sie noch einen tiefen Atemzug. Sie hoffte von Herzen, dass Libellenflug ihre Anwesenheit nicht missbilligte - doch so sehr es ihr missfallen würde, sich auch nur Ansatzweise über die Wünsche ihrer Patientin hinwegzusetzen - sie war eine Heilerin und ohne Gegenwehr würde sie sich nicht abwimmeln lassen.

Ohne weitere Momente des Zögerns schob sie sich durch den Grasvorhang und trat hinein in den mit Moos ausgepolsterten Ältestenbau. Ihre Stimme war sanft und nicht sehr laut, als sie sie erhob: »Libellenflug?«

Erwähnt: @Zapfensturm | Libellenflug
Angesprochen: @Flusswächter | @Leopardenstern
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptySo Okt 18, 2020 12:52 pm

Flusswächter | Ältester | Lager --> Ältestenbau
Farbe: #0B4C5F | P.Nr.: 003

Die Entschuldigung der jungen Heilerschülerin überhörte er gekonnt. Er war kein Heiler und wusste nicht, wie es war einer zu sein. Vielleicht gehörte es einfach zur Natur der Heiler ihre Clankameraden nach Wunden oder Schmerzen abzusuchen, auch wenn diese nicht darum bitten. Trotzdem hoffte der Älteste inständig, dass Apfelpfote seiner Schwester helfen konnte.

Mit Aussprache seiner Bitte an den Clananführer, wandte er sich erstmal komplett diesem zu und machte sich auf eine erneute Abweisung gefasst, doch diese blieb aus. Stattdessen erlaubte der Anführer ihm auf die Versammlung mitzukommen. "Vielen Dank, Leopardenstern. Ich weiß das sehr zu schätzen." bedankte er sich mit einem kurzen respektvollen Nicken und wandte sich wieder der jungen Heilerschülerin zu. Flusswächter war erleichtert zu hören, dass sie sich sofort darum kümmern wollte. Inständig appellierte der Älteste auch an die Vernunft seiner Wurfgefährtin und das diese sich auch untersuchen lassen würde.

Flusswächter folgte der Heilerschülerin in den Bau der Ältesten und deutete leicht auf das Nest von ihm und Libellenflug, in welchem seine Schwester noch lag. Er tappte vorsichtig auf diese zu und stupste sie leicht mit der Nase an. Was er zurück bekam, war ein leises knurren der älteren Katze. "Flusswächter, ich zieh dir den Pelz über die Ohren. Was will die Heilerschülerin hier? Ich sagte mit geht es..." krächzte die Älteste ihren Bruder an, doch ihren Satz beenden konnte sie nicht. Libellenflug brach in ein krampfhaftes Husten aus. Auch ihre Augen erschienen ein wenig glasiger als normal. Ihr Körperbau schien relativ dünn, so als hätte sie seit einigen Sonnenaufgängen nur noch sehr wenig gegessen. Flusswächter legte schuldbewusst die Ohren an und schüttelte den Kopf. "Du bist nicht gesund, Libellenflug. Bitte lass dich von Apfelpfote untersuchen. Sie kann dir bestimmt helfen. Und mal so zwischen uns, wenn man im SternenClan wandelt kann man keiner Katze den Pelz über die Ohren ziehen." miaute er und besonders den letzten Satz brachte er nur schwer über die Lippen. Er wollte nicht, dass sich Libellenflug dem SternenClan anschloss. Dafür war es seiner Meinung nach zu früh. Ein kurzes Rascheln hinter ihm ließ ihn außerdem wissen, dass sein jüngerer Bruder Gischtflut ebenfalls wach geworden ist. Oh weh, dass würde Ärger geben. Dem jüngeren Ältesten war sein Schlaf heilig und er hasste es dabei gestört zu werden. Aber was sein musste, musste sein. Damit musste sich dann auch Gischtflut geschlagen geben.

Flusswächter nickte der Heilerschülerin kurz zu. Ihm war bewusst, dass sie nicht Zapfensturm war, doch irgendwann würde sie eine vollwertige Heilerin sein und dann musste sie auch mit solch unfreundlichen Patienten wie Libellenflug klar kommen. Der Älteste setzte sich mit leichtem Abstand hin, sodass er Apfelpfote nicht im Wege saß. Er hob die Vorderpfote und kratzte sich erneut hinterm Ohr. "Und außerdem Libellenflug. Fliederbeere würde nicht wollen, dass du aus Kummer für sie stirbst. Sie war unsere Schwester und auch ich trauere über ihren Verlust, aber das Leben geht weiter. Du kannst wenigstens froh sein, dass keines deiner Jungen gestorben ist." miaute er mit leicht erstickender Stimme. Er selber hatte schon zwei seiner Jungen verloren. Zedernwind und Primelpfote. Doch er hatte sich damals mit dem Tod der beiden abgefunden. Was anderes blieb ihm auch nicht übrig. Er musste immerhin auch für seine anderen Jungen da sein. Und auch für seine Enkel. Wo auch immer sich diese zur Zeit rumtrieben. Ich hoffe du findest bald wieder deinen Weg nach Hause, Kiefernfrost. dachte er und seufzte kurz. Er schüttelte den Kopf, doch das jucken hinter seinem Ohr ließ nur mit Mühe nach. Es wurde echt Zeit, dass er mal wieder nach Zecken abgesucht wurde. Diese Biester sind verdammt lässtig.

Erwähnt: @Apfelpfote, @Leopardenstern, Libellenflug [NPC], Gischtflut [NPC], Fliederbeere [NPC], seine Jungen, seine Enkel, @Talon (Kiefernfrost)
Angesprochen: @Apfelpfote, @Leopardenstern, Libellenflug [NPC]
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptySo Okt 18, 2020 6:20 pm

023

Mit gemischten Gefühlen sah Leopardenstern Apfelpfote und Flusswächter in dem Ältestenbau verschwinden. Äußerlich ruhig setzte er sich vor den Bau, aber in seinen dunkelblauen Augen spiegelte sich der wolkenlose Himmel und der glühende Sonnenball wider. Sonnenhoch. Nun kneteten seine Pfoten doch den sandigen Boden, der warm knirschte. Gedämpft hörte er die Stimmen der Ältesten durch den Grasvorhang. Seine große Gestalt erhob sich und nun begann er vor dem Bau hin und her zu tigern. Dem Drang sitzen zu bleiben zu widerstehen wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Leopardenstern war ein Macher und zu Warten war ihm zuwider. Dennoch tat er es, denn was blieb ihm anderes übrig. Er hatte versprochen Apfelpfote zu unterstützen, ihr bei der Kräutersuche zu helfen, aber dass ihm die Zeit erneut ein Schnippchen schlug, hatte er nicht voraus ahnen können. Nun gut, aber da er nun noch im Lager war, hieß das auch, dass er die Morgenpatrouille empfangen und danach gleich die geplante Versammlung abhalten konnte. Die Kräutersuche müssten sie etwas nach hinten verschieben und umdisponieren er hatte sich selbst für die nächste Grenzpatrouille eingeteilt. Ampfergold hätte sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn sie die angehende Heilerin mitnahmen und sie am Seeufer Halt machten um dort nach dem begehrten Beinwell Ausschau zu halten. Die aufmerksamen Augen des Anführers sahen Oscar. Mit Stolz betrachtete er die heranwachsende Generation Wüstenclaner. Sie waren die Zukunft und sie waren der Grund für Leopardensterns Mühen. Er wollte, dass sie es gut hatten, ein Leben in Frieden genießen konnten und nie die Auswüchse von Hass zwischen den Clans spüren mussten. Der Anführer blieb vorsorglich außerhalb des Ältestenbaus. Wenn er Apfelpfote richtig verstanden hatte, würde er erst wieder in Beschlag genommen werden, wenn es ans Kräutermischen ging. Und sie hatte damit Recht. Wie er Libellenflug kannte, würde sie ihm eine unerwünschte Aufwartung seinerseits nicht danken. Er konnte sich in die Kätzin hineinfühlen. Wenn er krank und schwach war, würde ihn das ebenfalls beschämen. Allein die Tatsache, dass er eines Tages nicht mehr die Kraft hätte seinem Clan zu dienen, ließ den goldfarbenen Kater mit den schwarzen Tupfen die breite Stirn runzeln. Es war wahrscheinlicher, dass er eines Tages wie sein Vater verstarb, vielleicht fiel er einfach um während er eine Maus aufhob oder er kippte vom Baum, während er ein Eichhörnchen jagte. Wenn er so darüber nachdachte war ihm alles lieber als seinen eigenen Zerfall wie eine dahinkriechenden Schnecke zu verfolgen. Leopardenstern wollte so viel wie möglich erreichen bevor seine körperlichen Kräfte versagten und sein Geist bedauern musste was er verpasst hatte.
Da er nichts Besseres zu tun hatte, endete sein Getigere jäh und er Schritt stattdessen auf Oscar und Dämmerjunges zu. Er setzte sich vor die beiden, zwinkerte Oscar vertraulichfür zu bevor er sich an dessen kleinere Schwester wandte. „Na, Dämmerjunges. Hast du schon das ganze Lager gesehen? Es gibt viel zu entdecken.“ er lächelte froh bei dem Anblick des aufgeweckten Jungen.

Angesprochen: @Dämmerjunges
Erwähnt: @Apfelpfote, @Zapfensturm, @Flusswächter, @Oscar, @Dämmerjunges, @Eisgeflüster
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyFr Okt 30, 2020 11:44 pm

030
50 Monde, Krieger
Vengeance and revenge are just
two words for pain


cf: Felslandschaft

Auf dem Weg von der Felslandschaft zum Heideland hatte er ein Kaninchen erlegt, das ihm urplötzlich über den Weg gelaufen war. Somit lief er nun, mit der Schwalbe, der Spitzmaus und dem Kaninchen im Maul, schnellen Schrittes zurück zum Lager. Die Sonne prallte nur so auf sein schwarzes Fell, das sich durch die Sonnenstrahlen recht schnell aufwärmte. Am liebsten würde er einen Bogen zum Fluss machen und sich dort abkühlen, doch der Clan brauchte die Frischbeute. So gerne er seine schwarzen Pfoten in das kühle Nass stellen wollte, so sehr musste er seine Pflicht als Krieger der Jagdpatrouille nachgehen. Vielleicht wartete gar schon sein Schüler auf ihn, um sich um die nächste Trainingseinheit zu bemühen. Das gestrige Training lief nicht sonderlich gut – schließlich kamen sie nicht dazu, für irgendetwas zu trainieren, sondern fanden stattdessen die verweste Beute. Ob der Puma noch immer auf dem Territorium unterwegs war, war dem rabenschwarzen Kater gerade egal. Die frisch erlegten Beutetiere wurden allmählich schwerer, sodass er sein Tempo anzog und schon von weitem die beiden Hügel, zwischen denen sich das Lager des WüstenClans befand, wahrnahm.

Mit einer schnellen und geschmeidigen Bewegung umrundete er die Hügel, um im Süden der Hügel durch den Eingang zu huschen. Die Ranken schmiegten sich an seinen muskulösen, schlanken Körper als er durch die Barriere trat. Die goldorangenen Augen suchten sofort das bekannte schwarze Fell seines Schülers während er zielstrebig auf den Frischbeutehaufen ging, die erlegten Beutetiere auf den recht mageren Haufen legte und sich direkt für das Kaninchen entschied. Frühstück hatte er am heutigen Tag noch nicht. Zu sehr war er auf die Berichterstattung seiner nächtlichen Tour an Leopardenstern konzentriert. Da war ein deftiger Schmaus am Morgen Nebensache.

Mit dem Tier im Maul und einem knurrenden Magen entdeckte er auf einmal seinen Schüler Oscar mit dessen Schwester Dämmerjunges vor der Kinderstube – gemeinsam mit Leopardenstern. Trabend steuerte der ältere Krieger auf die beiden Jungen Jaguarblütes und Falkendonner, Rabenfeuers Cousin, und seinem Anführer zu, legte das Kaninchen vor ihren Pfoten und setzte sich. „Leopardenstern“, meinte Rabenfeuer respektvoll und neigte seinen Kopf zur Begrüßung. Bei Sonnenaufgang hatten sie bereits ein Gespräch gehabt. Ob es jetzt wieder etwas Neues gab, wagte Rabenfeuer zu bezweifeln. „Na, habt ihr heute schon etwas gegessen? Das müsste genug für uns alle sein“, begrüßte er die beiden Jungkatzen, nachdem er sich Leopardenstern für einen kurzen Moment abgewandt hatte. „Erzählt mal, was habt ihr heute alles schon erlebt? Oscar, ich hoffe, du hast für dich allein bereits trainiert? Wir wollen doch, dass der Clan stark wird.“

In seinen Augen blitzte für einen kurzen Moment ein Funke Stolz und Patriotismus. Doch dies war schnell wieder verschwunden als er sich mit dem Kopf dem Boden und somit auch dem dort liegenden Kaninchen widmete. Mit seinen spitzen und scharfen Zähnen riss er ein Stück des saftigen Tieres ab, um endlich – zum Sonnenhoch – sein Frühstück zu genießen.
„Ich hoffe, der Puma erwischt Ampfergold nicht“, sagte der rabenschwarze Kater mit einem Blick zu seinem Anführer. „Oder sie hat sich verlaufen, was ich jedoch nicht glaube. Sie wird den Weg wieder zurückfinden.“
Ein Stück Fleisch blieb zwischen seinen Zähnen hängen, sodass er mit seiner Pfote versuchte, eben dies herauszukratzen. Nach einigen Versuchen gelang es ihm. „Hast du schon etwas von Funkenfeuer gehört? Sollen wir sie suchen gehen?“, fragte Rabenfeuer den goldschwarzen Kater, der sich bei Rabenfeuers Ankunft bei der Kleingruppe interessiert erkundigte, ob Dämmerjunges bereits das gesamte Lager ausgekundschaftet hatte. „Sollte ihr irgendetwas passiert sein“, kurz machte er eine Pause. Er wollte davon nicht ausgehen, doch mit dem Puma auf dem Territorium war nun alles möglich. „Wüsstest du dann, wen du zu deinem Stellvertreter ernennen würdest?“ Gespannt wartete Rabenfeuer auf die Antwort des jüngeren Katers.
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptySa Okt 31, 2020 8:36 pm

024

Angesprochen: @Rabenfeuer
Erwähnt: @Dämmerjunges, @Oscar

Noch während er das junge Kätzchen anblickte und mit einem Schmunzeln die hohe Stimme erwartete, , ertönte eine weitaus tiefere neben ihm. Rabenfeuer hatte das Lager also wieder erreicht, doch wo war seine Jagdpatrouillenbegleitung Ampfergold? „Rabenfeuer“, erwiderte er dessen Gruß der Höflichkeit halber und merkte dabei wieder einmal wie ihn diese Floskeln eigentlich manchmal nervten. Seit er Anführer war wurde er anders behandelt. Ja, natürlich, Respekt war unbestreitbar eine wichtige Sache, aber wie vermisste er es auch einfach mal brüderlich von der Seite angerempelt zu werden ungeachtet seiner Stellung. Aber so war das wohl als Anführer. Mit den neun Leben die ihm übertragen worden waren, hatte er sich da verändert? Wenn ja, dann hatte er dies nicht gemerkt. Als Rabenfeuer erklärte, dass sein Fang wohl für alle reichen sollte, blickte er nur abwesend zum Lagerausgang, hoffend die restlichen Patrouillen sicher eintreffen zu sehen. Rabenfeuer wandte sich an Oscar und eben wollte der große Kater aufstehen und sich entschuldigen, doch dann wurde er erneut von Rabenfeuer angesprochen, also verharrte er sitzend und auch wenn sein Blick einmal das Kaninchen streifte, verspürte er einfach keinen Appetit. Der muskulöse Anführer fraß in der Regel viel, da er so einen hohen Energiebedarf hatte, aber die Natur wollte es so, dass er bei Sorgen keinen Appetit verspürte oder das Essen schlicht vergaß. Seine Stirn runzelte sich merklich als der schwarze Krieger ganz unverfänglich während er seine Beute fraß äußerte „Ich hoffe, der Puma erwischt Ampfergold nicht“. Das er soetwas auch noch vor Dämmerjunges und Oscar sagen musste, fand der gold-schwarze Kater unverantwortlich. „Allerdings,“ Leopardensterns Maul bewegte sich kaum bei dem Wort, seine Zunge spielte das Wort ohne mimische Begleitung. “Das will ich für dich hoffen. Wer zusammen geht, kommt auch wieder zusammen. Wir haben klare Regeln und diese sind in den jetzigen Zeiten besonders zu beachten. Die kurze vibrierende Pause ließ die nächsten Worte nur noch härter klingen „Also warum bist du hier, aber Ampfergold nicht?“ den letzten Satz beendete ein nachdrückliches Knurren, was seinem Ärger Raum gab. Auf die nächste Frage schüttelte der Kater nur einmal kurz und unbeweglich den Kopf. Es war nicht Funkenfeuers Art ihren Pflichten nicht nachzukommen. Sie musste sich auf eigene Faust auf die Spurensuche gemacht haben und war wohl fündig geworden... Leopardenstern wusste, dass er nun handeln musste. Im schlimmsten Falle... - den Gedanken wollte er nicht zu Ende denken - aber im besten wäre sie verletzt und konnte nicht nach Hause zurückkehren. Ein Schauer tastete nach seinem Pelz und er unterdrückte den Mechanismus, dass sich seine Haare wellenförmig erheben wollten. Leopardenstern hatte eine sehr gute Körperbeherrschung, aber es lag ihm fern Gefühle zu verbergen. Nur aus Rücksichtnahme vor den jungen Clanmitgliedern wollte er seine Beunruhigung hinsichtlich des langen Fortbleibens von Funkenfeuer nicht zu Erkennen geben.   Die letzte Frage von Rabenfeuer milderte nicht Leopardensterns Ärger, der zu schwelen begonnen hatte. Er empfand die Frage vollends unpassend, aufdringlich um genau zu sein. Sah er nicht, dass Leopardenstern unter der Vorstellung seine gute Freundin verloren zu haben litt? Er atmete tief und hörbar aus. Er war temperamentvoll und momentan schnell gereizt durch die Gesamtsituation. Rabenfeuer konnte dafür nichts, doch bohrte gerade, wenn auch unbewusst, mit seinen unbedarften Äußerungen
in Leopardensterns Wunden.„Ich denke darüber erst nach, wenn es soweit kommen sollte.“ Der Kater richtete sich auf und blickte erneut zum Lagerausgang, entschlossen gleich eine Versammlung einzuberufen. Er wartete nur noch einige Herzschläge lang ab.
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyMo Nov 09, 2020 2:04 am

Heilerschülerin | 11 Monde | WüstenClan
Apfelpfote
WüstenClan-Lager
(Ältestenbau)

Eine genauere Suche nach Libellenflugs Nest erübrigte sich rasch, als Flusswächter hinter ihr in den Bau trat und sich sogleich zum Nest seiner Schwester begab. »Flusswächter, ich zieh dir den Pelz über die Ohren. Was will die Heilerschülerin hier? Ich sagte mit geht es...« Es war weder das Knurren, das die Älteste von sich gab, noch ihre Worte, die einige wohl als unfreundlich bezeichnet hätten, das Apfelpfote kaum merklich zusammenzucken ließ. Vielmehr erweckte der Hustenanfall, an den die Älteste den Rest ihres Satzes verlor, ein Gefühl von Sorge in ihr. Husten war nie ein gutes Zeichen - auch, wenn er oft genug leicht zu behandeln war. Was hierbei jedoch ausschlaggebend war, war der allgemeine Zustand der Kätzin. Flusswächters Schwester wirkte ausgezehrt und kraftlos, auch wenn sich ihr Geist scheinbar nicht eingestehen wollte, was ihr Körper zeigte. Husten als zusätzliches Symptom bei einer ohnehin geschwächten Katze konnte gefährlich werden und diese Aussicht gefiel der Heilerschülerin überhaupt nicht. Keinen dieser Gedanken ließ sie sich anmerken oder sprach ihn gar laut aus, doch das ungute Gefühl blieb. Zapfensturm war fort und so lag es allein an ihr, Libellenflug zu helfen, wo und wie auch immer sie konnte - ohne Unterstützung. Apfelpfote schüttelte den Kopf. Das war unwichtig. Sie würde sich nicht in Zweifeln ob ihrer Eignung für die anstehende Aufgabe verlieren - nicht zuletzt, weil es keinen von ihnen irgendwie weiterbringen würde. Scheinbar zuversichtlichen, wenn auch zielstrebigen Schrittes tat sie es Flusswächter gleich und trat näher an Libellenflugs Nest. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, sprach Flusswächter bereits ein Appell an ihre Vernunft - oder ihr Herz - aus: »Du bist nicht gesund, Libellenflug. Bitte lass dich von Apfelpfote untersuchen. Sie kann dir bestimmt helfen. Und mal so zwischen uns, wenn man im SternenClan wandelt kann man keiner Katze den Pelz über die Ohren ziehen.« Seine letzte Aussage wäre fast amüsant zu nennen gewesen, wäre da nicht der bittere Unterton, der in ihr mitgeschwungen hatte. Flusswächter fürchtete um das Wohl seiner Schwester - eine bloß natürliche Reaktion auf das Unwohlsein solcher, die man liebte. Der ehemalige Krieger fuhr fort: »Und außerdem Libellenflug. Fliederbeere würde nicht wollen, dass du aus Kummer für sie stirbst. Sie war unsere Schwester und auch ich trauere über ihren Verlust, aber das Leben geht weiter. Du kannst wenigstens froh sein, dass keines deiner Jungen gestorben ist.« So sehr Apfelpfote verstand, welche Gefühle den dunklen Kater antreiben mussten - sein letzter Satz ließ sie kurz den Blick senken. Konnte man von jemandem verlangen, sich über etwas zu freuen, wenn die Gedanken dieser Katze sich gerade bloß um eine Tragödie drehten? Das zu schätzen zu wissen, was einem geblieben war, war eine hohe Kunst und obgleich sie in vielen Situationen löblich und richtig war, so unmöglich war es doch oft, Verlust und Schmerz durch etwas aufwiegen zu wollen.

Die Heilerschülerin dankte Flusswächter kurz mit einem Nicken, als er ihr Platz machte. Sie ließ ihren blassgrünen Blick über die Statur der Kätzin gleiten, die vor ihr in ihrem Nest lag, um zumindest oberflächlich erkennbare Auffälligkeiten ausfindig zu machen. Sie würde nicht einfach anfangen, Libellenflug auf aufdringlichere Weise zu untersuchen, bevor diese ihr nicht ihre Einwilligung gegeben hatte. Sofern sie ihre Kooperation wollte, musste Apfelpfote vorsichtig vorgehen. Die Älteste wirkte alles andere als begeistert von der Handlung ihres Bruders und schien ohnehin bereits, als wäre eine Behandlung genau das Gegenteil von dem, was sie nun wollte.

Apfelpfote ließ sich neben Libellenflug auf dem Boden nieder und seufzte leise, bevor sie sich direkt an sie wandte. Ihre großen Augen sahen ehrlich und offen in die ihres Gegenübers. Sie hoffte wirklich, die Kätzin würde sich von ihr helfen lassen. »...Libellenflug, ich kann mir nicht im entferntesten vorstellen, wie sehr es schmerzen muss, jemanden an den Tod zu verlieren - aber ich weiß, was Verlust bedeutet. Ich habe meine Familie vor meinen Augen ziehen sehen und werde sie mit größter Wahrscheinlichkeit niemals wieder sehen; werde nicht wissen, wie es ihr geht - ob ihr etwas zugestoßen ist.« Es kam selten vor, dass Apfelpfote von ihrer Familie sprach, doch in jenem Moment schien es ihr angebracht. Sie hatte nicht die Absicht, zu wirken, als würde sie die ältere vollkommen verstehen, als wüsste sie genau, wie sie sich fühlte - denn so war es nicht. Es ging ihr dabei um etwas anderes. Nicht viele Atemzüge vergingen, bis die junge Kätzin weiter sprach: »Was mich aber in jedem noch so dunklen Moment weitermachen lässt, ist ein Gedanke: Wir werden uns alle wieder sehen. Letzten Endes, wenn auch nicht in diesem Leben, werden wir wieder vereint. Und ich für meinen Teil möchte die Zeit, die mir bleibt, damit verbringen, ihr so viel zu erzählen zu haben wie nur irgend möglich. Nutze die Zeit, um Erinnerungen zu schaffen, von denen du Fliederbeere erzählen kannst.« Ihr Blick wanderte hinüber zu Flusswächter und ihre Stimme senkte sich. Sie war gerade so laut, dass Libellenflug sie wohl verstehen würde - nicht mehr als ein Raunen, aber mit klarer Aussprache. »Außerdem sitzt dort drüben jemand, der dich weitaus mehr liebt, als er jemals zugeben würde. Wenn schon aus keinem anderen Grund, dann gib auf dich Acht, um für ihn nicht das selbe, klaffende Loch zu hinterlassen, wie Fliederbeeres Tod es für dich gewesen ist.«
Apfelpfote kehrte wieder zu ihrer normalen Stimmlage zurück, als hätte es nie eine Änderung gegeben. »Ich kann dir dabei helfen, gesund zu werden. Aber nur, wenn du mich lässt - und wenn du es selbst willst. Bitte, versuch, vernünftig zu essen. Lass die Sonne dein Fell wärmen. Du brauchst alle Kraft, die du bekommen kannst.« Einen Blick voll von Verständnis und Empathie - aber mit vollständiger Abwesenheit von Mitleid - schenkte sie der Ältesten noch, dann wurden ihre Augen klarer, die Züge wieder gefasster. Auch ihre Stimmlage hatte sich wieder verändert, wenn auch nur ein wenig. Es war klar, dass sie sich nun auf eine andere Ebene begab - die, auf der Fakten und hart erlerntes Wissen zur Geltung kamen. Sie war eine Heilerkatze, wenn auch noch keine vollwertige. Trotzdem waren ihre Gedankengänge bereits sorgsam durchdacht und strukturiert, ihre Worte gewählt. Schmerzende Gelenke, Husten, Niesen. Appetitlosigkeit.

»Flusswächter erwähnte schmerzende Gelenke und du scheinst dir einen Husten eingefangen zu haben. Gegen den Husten habe ich Kräuter im Heilerbau, die hinüberzubringen mich nicht viel Zeit kostet. Auch gegen die schmerzenden Gelenke könnte ich dir etwas geben, allerdings wäre es vermutlich weitaus sinnvoller, nicht den Schmerz zu betäuben, sondern die Ursache aus dem Weg zu schaffen.« Die Schülerin deutete mit einem sanften Schwanzschnippen auf Libellenflugs Nest, bevor sie fortfuhr. Sie bezweifelte, dass die Kätzin viel davon halten würde, in den Heilerbau zu ziehen, und sei es bloß für einige Tage. Der Reaktion nach zu urteilen, mit der die ehemalige Kriegerin sie begrüßt hatte, missfiel ihr bereits ihre Anwesenheit mehr als nur ein wenig und es wäre ihrem Willen, gesund zu werden, wohl kaum zuträglich, sie zu verärgern. Wäre ein solcher Umzug in Apfelpfotes Augen notwendig - und dies würde er werden, wenn der Husten der Ältesten sich verschlimmerte - hätte sie sich auch mit Ausblick auf erwähnte Verärgerung nicht davon abhalten lassen, Libellenflug in den Heilerbau zu schleppen. Apfelpfote mochte recht zuvorkommend sein, aber ihrer Pflicht nicht nachzukommen kam für sie absolut nicht in Frage. Bisher jedoch machte es keinen großen Unterschied, ob sie Libellenflug in ihrem eigenen Nest versorgte, oder sie zu sich in den Heilerbau holte. Selbst, wenn in der Nacht etwas passieren sollte, hätte sie schließlich noch Baugefährten um sich, denen so einiges an ihrem Wohlergehen lag und Zapfensturm schnellstmöglich Bescheid geben würden.

»Ich werde einen Schüler darum bitten, das Nistmaterial zu erneuern und dabei genau auf die Beschaffenheit zu achten - es sollte keinesfalls an Polsterung gespart werden. Doch - und dies ist wichtig - auch das beste Nistmaterial ist nutzlos, wenn nahezu der gesamte Tag liegend verbracht wird. Sobald dein Husten etwas besser ist, solltest du also wenigstens kleine Spaziergänge in deinen Tagesablauf einplanen.« Trotz vorangegangener Gedankengänge fühlte sie sich verpflichtet, Libellenflug die Möglichkeit eines Nestwechsels zumindest aufzuzeigen - die getigerte Kätzin wusste schließlich nicht mit Gewissheit, dass Libellenflug diese Option sogleich ablehnte. »Es sei denn, du würdest es bevorzugen, zunächst in den Heilerbau zu ziehen. Diese Möglichkeit steht dir selbstverständlich offen.«

Erwähnt: Fliederbeere | Alina | Glöckchen | Minna | Tommy
Angesprochen: @Flusswächter | Libellenflug
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Beitrag©️ By Gast  Tiefe Kuhle - Seite 5 EmptyDi Nov 10, 2020 10:24 am

031
50 Monde, Krieger
Vengeance and revenge are just
two words for pain

ANGESPROCHEN: @Leopardenstern
ERWÄHNT: @Ampfergold, @Leopardenstern, @Oscar, @Dämmerjunges, † Kastanienblüte, † Funkenfeuer

Langsam wurde es ihm unbehaglich. In der einen Sekunde war er stolz. In der nächsten Sekunde spürte er einen Anstieg seiner Körpertemperatur, als Leopardenstern ihn mit einem Knurren fragte, weshalb Ampfergold nicht mit ihm zurück ins Lager kam. "Das will ich für dich hoffen. Wer zusammen geht, kommt auch wieder zusammen. Wir haben klare Regeln und diese sind in den jetzigen Zeiten besonders zu beachten." Natürlich verstand Rabenfeuer die Sorge seines Anführers, und doch traf diese bei ihm auf eine Art Wand. Schon lange hatte ihn das Verhalten Leopardensterns aufgeregt. Immer aufeinander achten. Immer an das Gesetz halten. Niemanden alleine lassen und immer gemeinsam zurückkehren. Innerlich schüttelte sich der rabenschwarze Kater, dessen goldorangener Blick auf dem goldschwarzen Kater lag. "Du kannst mich anknurren wie du willst, Leopardenstern. Aber wer schon trotzig und hochnäsig zum Treffpunkt kommt und dann eine sehr lange Zeit auf sich warten lässt, auf den warte ich nicht. Sollte ich noch bis Mondhoch in der Felslandschaft sitzen und auf Ampfergold warten? Sicher nicht."

Rabenfeuer schnippte mit dem Schweif. Er musste sich vor seinem Anführer nicht rechtfertigen. Er weiß, wieso er so gehandelt hat. Warum sollte Leopardenstern darüber informiert werden? Es war sowieso nur noch eine Frage der Zeit, bis Rabenfeuers Nerven reißen und sich für einen Neuanfang entscheiden würde. Ob es hier im WüstenClan war oder sogar im DornenClan, war ihm in dem Sinne egal. In letzterem könnte er weitere Nachforschungen anstellen, wer genau seine Schwester umgebracht hatte. Drei Monde. So lange ist es bereits her. Und noch immer hat er keinen Schimmer, wer genau es war. Es war nun höchste Zeit herauszufinden, wer es wagte, sein Familienglück zu zerstören.
Bei dem Gedanken stellten sich seine Nackenhaare auf, die Augen verengten sich und die Krallen fuhren für einen kurzen Moment aus. Als der rabenschwarze Kater jedoch merkte, was er dort gerade vor den beiden Jungkatzen getan hatte, atmete er kurz durch um sich wieder zu fassen. Aber auch, um den letzten Satz Leopardensterns aufgreifen zu können.

"Ich denke darüber erst nach, wenn es soweit kommen sollte." Innerlich lachte er auf. 'Natürlich. Es ist ja nicht so, dass Funkenfeuer bereits seit Ewigkeiten vermisst wird.' Rabenfeuer schüttelte seinen Kopf. Es war unverantwortlich den Clan weiterhin in Ungewissheit zu wiegen und nicht gleich zur Sache zu kommen. Der Clan sollte wissen, dass die Zweite Anführerin möglicherweise von dem Puma getötet wurde. "Wie du meinst", antwortete er nur, um den Anführer nicht weiter zu belästigen.

"Gibt es noch irgendeine Aufgabe, die du mir aufhalsen kannst? Ansonsten wäre ich gerne mit meinem Schüler und seiner Schwester alleine, wenn du uns entschuldigst", widmete er sich wieder dem jüngeren Kater zu. Zwischendurch richtete er seinen Blick immer wieder auf Oscar und Dämmerjunges.
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