Katzen des Sees
17.08.2021

Liebe User, liebe Gäste, lieber Partner,
dieses Forum wird nach genau sieben Jahren und einem Monat seine Tore auf unbestimmte Zeit schließen.

Wir bedanken uns für die vielen schönen Geschichten und Erlebnisse auf dem Forum, das liebevoll immer nur "KdS" genannt wurde.

Das Team und besonders Eissplitter (Jadestern/Splitterstern/Echokralle) wünscht euch allen weiterhin viel Glück und Erfolg in der Forenwelt und auf dass man sich irgendwo als User wiedersieht!

Liebe Grüße, euer Team von KdS.


Wenn Legenden wahr werden, sind es dann noch Legenden?
 
StartseiteStartseite  Neueste BilderNeueste Bilder  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

Teilen
 

 Waldstück

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten 
AutorNachricht
Gründerin
Eissplitter
Eissplitter


» Beiträge : 7459
» Anmeldedatum : 17.07.14
Waldstück Empty
Beitrag©️ By Eissplitter  Waldstück EmptySo Apr 12, 2020 2:49 pm

Die Bezeichnung "Wald" wäre für Katzen in anderen Gebieten für diesen Ort wahrscheinlich übertrieben, da es sich hier nur um einen schmalen Streifen mit einer Ansammlung von Bäumen handelt. Er liegt an der Grenze zum DornenClan und zum See.
Hier leben so manche Waldbewohner wie Eichhörnchen oder Mäuse.
Nach oben Nach unten
Gast
Anonymous
Gast


Waldstück Empty
Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMo Sep 21, 2020 10:28 pm

001
Angesprochen: @Oscar / @Saphir
Erwähnt: @Mutherz / @Servalenlist

Reglos lag ein weißes Fellknäul unter einem Busch. Kälte nagte an den Gliedern, Feucht und klamm klebten die Haare an dem hungrigen Körper. Es war ein ungewohnter Morgen. Kein Klappern aus der Küche, keine nackten Füße die pitsch-patsch-pitsch-patsch an ihr vorbei liefen, kein sanftes Kraulen hintehinterin den Ohren, doch vor allem kein Essen und kein warmes Kissen hatte Bijelle mehr. Das ehemalige Hauskätzchen vermisste diese Annehmlichkeiten aufs Äußerste, doch gleichermaßen fürchtete sie eine Rückkehr zu den Zweibeinern, die ihr das genommen hatten, was sie zur Kätzin machten. Sie wusste nicht genau was der Abschneider bei ihr heraus genommen hatte, doch sie wusste von anderen, schon alten Hauskatzen, die diese Narbe trugen und niemals Junge empfangen hatten. Ihr stieg die Galle hoch bei dem Gedanken an das was man mit ihr gemacht hatte und das Brennen ihrer Narbe erinnert sie daran, dass sie über alles erhaben sein könnte, denn was schmerzte als eine Wunde oder ein leerer Magen? Es war ihr Herz. Betrogen. Missbraucht. Nie wieder würde sie diesen Zweibeinern vertrauen, die sie so zugerichtet hatten. Trost spendete nur das kleine strahlend weiße Bündel, um das sich Bijelle schützend gelegt hatte. Mit einer sanften Bewegung lüftete sie langsam ihren gefächerten Schweif und eine rosa Nase eingebettet in flaumiges Fell kam zum Vorschein. Saphir, ihr Augapfel und ganzes Glück, hatte die Nacht trocken verbracht. Ihre Mutter hatte die Tropfen, die sich durch das dichte Blätterdach gewunden hatten mit ihrem langen Fell aufgefangen und die feuchte , kalte Luft von ihrem Jungen ferngehalten. 
Bijelle traute sich nicht Saphir aufzuwecken. Sobald die Kleine wach wäre, müsste Bijelle erneut die Starke mimen. Sie musste sich überlegen wie es weiter gehen sollte. Sie konnte nicht jagen, sie konnte aber auch nicht so.einfach im Zweibeinerort herumstreunern. Sie und Saphir sahen nicht aus wie Streuner, vielleicht suchte man nach ihnen und dann würde man sie trennen und Bijelle ihre Tochter nie wieder zu Gesicht bekommen. War das gleiche meiner Mutter widerfahren? Hatte sie gewusst was ihr blühte, hatte sie es hingenommen? schmerlich kniff die schöne Katze ihre Augen zusammen. Jetzt da sie ein eigenes Junges hatte, verstand sie noch weniger wie die Zweibeiner sich das Recht heraus nehmen hatten können, eine Mutter von ihrem eigen Fleisch und Blut zu trennen. Sanft berührte sie mit ihrer Schnauze Saphirs kleine rosa Nase und leckte ihr zärtlich 7ber das Ohr. Bijelle musste aufstehen, ihre Knochen waren kalt, ihre Muskeln steif, ihre Glieder schwer. Sie musste versuchen zu überleben und das könnte sie nicht, wenn sie hier liegen blieb. Ich werde nach anderen Katzen suchen. Hoffentlich gibt es nette Streuner hier draußen. Das Bild von Servalenlist kam ihr in den Sinn. Der best aussehendste, intelligenteste und charmanteste Kater dem sie je begegnet war. Sie hatte sich in ihm genauso getäuscht wie in ihren Zweibeinern. Nur das sie Letzteren ein noch Größeres Vertrauen entgegen gebracht hatte, sie waren ihr wie Eltern gewesen und die Zweibeinerjungen ihr wie Geschwister. Die Kätzin gab einen erstickten Ton von sich, doch sie weinte nicht, um Saphirs Willen. Sie sollte nicht merken in welch schwierigen Lage sie sich befanden, wie verzweifelt ihre Mutter hinter dem Lächeln eigentlich war. Wahrscheinlich spürte das rein weiße Junge auch, dass etwas nicht stimmte, empfing die Sorge ihrer Mutter mit ihren feinfühligen Antennen, die ein jedes Junges hatte. Doch Bijelle würde diese Last nicht auf zierliche Schultern legen. Verheimlichen konnte sie wohl kaum, dass sie neue Ufer erwarteten, doch sie würde ihr Bestes tun, damit Saphir aich nicht ängstigen würde und den Ernst der Lage nicht so arg mitbekam. "Aufgewacht, meine kleine Schneekugel"
flüsterte sie und strich Saphir mit der Zunge liebevoll über das zerzauste Fell und brachte es dabei gleich in Ordnung. Dann stand Bijelle ihrerseits vorsichtig auf, denn sie wollte sich verhalten wie immer und nicht mehr Glucke sein als sie es ohnehin schon war, denn auch das gehörte dazu Saphir das Gefühl zu geben alles sei in bester Ordnung. Daher begann sie sich ebenfalls zu putzen und strich sich die Feuchtigkeit aus den Haaren. Die rhythmische Massage trieb Wärme in ihren Körper und dieses lebendige Gefühl stimmte sie tatsächlich etwas optimistisch. Das schlimmste, die Nacht, hatten sie überstanden, bei Tag konnte es nur besser werden, denn zumindest hatte der Regen ausgesetzt, das war schonmal ein Anfang. Außerdem konnte sie sich glücklich schätzen nicht überfallen worden zu sein. Man hörte von den Gefahren des Waldes für Hauskätzchen. Mit wohligem Schauer hatte sie ihrem Nachbarn gelauscht, wenn er von den Monstern des Waldes erzählte. Glühende Augen, rasierscharfe Zähne, dagegen hatte sich Bijelle mental gewappnet. Wenn man des nachts geschützt von hohen Mauern war, mit einem festen Dach über dem Kopf, gingen einer Katze solche Geschichten nicht nahe, man freute sich eher im trauten Heim schlafen zu können und tat keinen Gedanken an den Wald. Doch heute Nacht hatte Bijelle jede einzelne Gruselgeschichte eingeholt und unerfahren und weltfremd wusste sie nicht zu sagen welche davon wahr oder geflunkert waren. Servalenlist. Er hätte ihr sagen können was sie glauben konnte und was nicht, er hatte vieles was Bijelle nicht hatte: Bildung, Kampf- und Jagdfertigkeiten und Unabhängigkeit.  Bis vor kurzem hatte die hübsche Kätzin Jene Attribute nicht mal vermisst. Ihr war erst jetzt klar geworden wie klein sie doch war, wie schwach und hilflos. Wie ein Schwan auf seinem See hatte sie sich gefühlt, dabei war sie ein Vogel im Käfig. Was brachten Flügel, wenn man nicht wusste wie man sie gebrauchte? Bijelle fuhr ihre Krallen ein und aus. Sie war eine Katze, also müsste sie das Jagen im Blut haben. Sie würde es versuchen. Sie hatte nichts zu verlieren. Doch wohl war ihr bei der Idee trotzdem nicht. Ihre dunkelbraunen Augen spähten misstrauisch verengt und mit nervösem Ohrenzucken aus dem Gebüsch unter dem sie und Saphir lagen. Sie atmete die frische Luft ein, die wie sie feststellte etwas sehr belebendes an sich hatte, ganz anders als die verbrauchte Luft in einem Zweibeinerhaus. Andere Katzen roch sie nicht und auf fremde Gerüche reagierte sie stets sensibel. Der Himmel was blau und wirkte einladend. Wenn er sie nur nicht genauso täuschte wie Servalenlist und ihre Ex-Zweibeiner.
Nach oben Nach unten
Mitglied
Mica
Mica


» Beiträge : 36
» Anmeldedatum : 15.07.20
Waldstück Empty
Beitrag©️ By Mica  Waldstück EmptyDi Sep 22, 2020 5:30 pm

Saphir
Zwischen den Zweigen eines Haselstrauches sah man einen weißen Fellhaufen hervorschimmern. Eigentlich handelte es sich um zwei Fellhaufen, aber im Zwielicht der Dämmerung konnte man beide kaum von einander unterscheiden. Der kleinere schneeweiße Fellhaufen war Saphir, die kleine Kätzin kuschelte sich im Halbschlaf dichter an das weiche Fell ihrer Mutter. Die Nacht weit entfernt von ihrem alten zuhause und ihren Hausleuten, war kurz und unruhig für Saphir gewesen. Wie in den anderen Nächten auch war sie mehrmals in der Nacht aufgeschreckt, weil sie geträumt hatte oder sich vor einem Vogel erschreckt hatte. Zuhause bei ihren Hausleuten war es immer warm und gemütlich gewesen. Saphir hatte sich ein warmes Körbchen vor dem Kamin mit ihrer Mutter geteilt und sie waren geschützt vor Wind und Regen gewesen. Saphir vermisste das alles und verstand nicht weshalb ihre Mutter darauf bestanden hatte ihre Hausleute zu verlassen. Mit ihren gerade einmal 3 Monden war sie noch zu klein um die gesamte Tragweite der Ereignisse begreifen zu können. Nur das sich etwas geändert hatte nachdem ihre Mutter wieder zuhause war. Tagelang hatte sie ihr keine Milch geben können, ihre Hausleute hatten ihr stattdessen Milch aus einer Flasche gegeben. Sie schmeckte komisch und bei weitem nicht so gut wie die ihrer Mutter. Einige Zeit später, vor einigen Tagen, hatte ihrer Mutter dann gesagt, dass sie auf einen Ausflug gehen würden. Saphir hatte sich zuerst gefreut, aber nun wollte sie wieder nach Hause zurück. Auch wenn sie die Welt außerhalb ihreres Nestes wahnsinnig interessant fand, niemals hätte sie gedacht wie groß doch alles war. Für sie wirkten die Mauern im Zweibeinerort aufgrund ihrer Größe noch viel höher und größer und sie war sich richtig verloren vorgekommen als sie hindurch gelaufen war. Sie fragte sich wie ihre Mutter sich überhaupt zurecht finden konnte. Nachdem sie den Zweibeinerort hinter sich gelassen hatten, waren sie über eine weite Wiese gewandert. Hier gab es kaum Bäume oder anderen Schutz. Das Wandern war sehr anstrengend gewesen und jeden Abend war Saphir völlig erschöpft in ihren provisorischen Nestern geschlafen. Sie fragte sich wohin sie überhaupt gingen, manchmal hatte sie das Gefühl, dass auch ihre Mutter nicht genau wusste wohin sie gingen. "Aufgewacht, meine kleine Schneekugel", miaute ihre Mutter dicht an ihrem Ohr und ihre raue Zunge strich ihr über das Fell. Plötzlich wurde es kalt und helles Sonnenlicht fuhr ihr ins Gesicht. Saphir kniff die Augen zusammen und rollte sich enger zusammen. Sie wollte nicht schon wieder aufstehen. Aber es half nichts, sie fand nicht wieder in den Schlaf zurück, also hob sie schließlich den Kopf und blinzelte ins helle Licht. Es dauerte einen Moment bis sie sich an das Licht gewöhnte und sich umsehen konnte. Die Vögel zwitscherten bereits in den Zweigen der Bäume, die Sonne schien zwischen einigen Wolkenfetzen hindurch und spiegelte sich in den Pfützen am Boden. Es versprach ein schöner Tag zu werden und dies hob Saphirs Laune wieder. "Guten morgen, Mama", miaute sie und strich schnurrend an ihrer Mutter vorbei. Neugierig krabbelte sie unter dem Busch hervor, fasziniert beobachtete sie einen Schmetterling der einige Schwanzlängen von ihnen entfernt vorbei flatterte. Mit einem erfreuten Laut sprang sie hinter dem Schmetterling her. Doch egal wie hoch sie sprang der Schmetterling flog immer ein Stückchen höher.


Angesprochen: @Bijelle
Nach oben Nach unten
Gast
Anonymous
Gast


Waldstück Empty
Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyFr Sep 25, 2020 3:29 pm

002
Angesprochen: @Saphir

Etwas besorgt beobachtete Bijelle wie hoch die Sonne schon stand. Kam es ihr nur so vor oder verging die Zeit hier draußen schneller als in ihrem alten Zuhause? Vielleicht kam es einem so vor, wenn man sonst keinerlei Sorgen hatte und sich der Tag zäh wie Gummi ereignislos dahin zog. Trotzdem war Bijelle glücklich gewesen und jetzt einfach nur überfordert und ängstlich,  doch mutig genug ihren Zweifeln zu trotzen.
An jedem anderen Tag hätte sie sich vergnügt dem Spiel ihres Jungen angeschlossen, doch das Bild ihrer Tochter so froh und unverzagt erinnerte sie daran welch unbeschwertes Leben sie ihr vorenthalten würde, nur wegen ihrer eigenen Ängste, dass man sie ihr wegnehmen könnte. Wenn ich es nicht schaffe hier für sie zu sorgen, dann gehen wir wieder zurück. Es ist besser wir werden getrennt als wenn Saphir wegen mir leiden muss. Fest entschlossen es nie soweit kommen zu lassen, richtete sich die elegante weiße Katze auf und lief zu ihrem umhertollenden Jungen, ihre Sorgen so gut es ging für den Moment verdrängend.
Liebevoll neigte sie ihren Kopf und ihre weichen Gesichtszüge standen wie immer im harten Kontrast mit ihren mysteriös-durchdringlichen Augen.„Saphir, Mama muss etwas zum Essen holen. Tust du mir den Gefallen und versteckst dich hier unterm Haselstrauch wo wir geschlafen haben?“ fragte sie und ihre Augen wurden noch eindringlicher als sie hinterherschob “Es ist ganz wichtig, dass du hier bleibst, damit ich dich wieder finde. Und wenn etwas passiert, ... sollte ein Fremder zu dir kommen und “ , sie wollte ihrer Kleinen keine Angst einjagen, deshalb überlegte sie genau wie sie Saphir warnen und zugleich nicht unnötig aufregen könnte, „ nunja, sollte der nicht nett zu dir sein, dann rufst du so laut du kannst nach mir. So laut du kannst, hörst du? “ Bijelle kannte ihren Wirbelwind. Schon vor einem Mond hatte sie feststellen können, dass Saphir einen starken Charakter hatte. In den vergangenen Monden, noch vor Saphirs Zeiten, hatte Bijelle schon das Vergnügen gehabt andere Jungen kennenzulernen. Die allermeisten ähnelten sich sehr, neugierig, vergnügt, brav, einfach gestrickt und genauso leicht zufrieden zu stellen. Letzteres konnte man von Saphir wahrlich nicht behaupten. Ihre weiße Prinzessin wusste ganz genau was sie wollte und hatte zu allem Überfluss seit neustem die Angewohnheit Widerworte zu geben. Das konnte noch heiter werden. Bijelle hatte irgendwie angenommen, dass ihr Junges genauso sein würde wie sie, Schuld daran trug mitunter ihre ungeheuerliche Ähnlichkeit was ihre Gestalt betraf. Und auch wenn ihre Mutterschaft eine Herausforderung war und sie sich wünschte einen einzigen Tag mal diese Verantwortung abgeben zu können, liebte Bijelle Saphir genauso wie sie war. Sie war stolz darauf, dass sie so einen starken Willen hatte und bereits mit ihren drei Monden ein kluges Köpfchen hatte.
Auf eine positive Resonanz ihres Jungen hoffend wartete sie ab. Was sollte sie tun, wenn Saphir sich widersetzte, trotzig darauf beharrte mitzukommen? Wie sollte Bijelle mit einem Jungen auf Nahrungssuche gehen? Ihr ganzer Fluchtplan war... nicht existenz. Sie hatte auf ihre Intuition gehört, denn logisches, rationales Denken gehörte nicht zu Bijelles Begabungen. So hatte sie das Ganze vorher nicht durchdacht und völlig unvorbereitet den Schritt in ein neues Leben gewagt - es hatte ein selbstbestimmtes sein sollen, doch die Realität holte die naive Streunerin ein. Ein Zurück gab es theoretisch, kam aber überhaupt nicht in Frage.
Nach oben Nach unten
Mitglied
Mica
Mica


» Beiträge : 36
» Anmeldedatum : 15.07.20
Waldstück Empty
Beitrag©️ By Mica  Waldstück EmptySo Sep 27, 2020 4:15 pm

Saphir
Der Schmetterling setzte sich auf einen Zweig ungefähr eine Schweiflänge oberhalb des Jungen. Saphir sah ihre Chance duckte sich, wackelte mit dem Hinterteil und machte sich bereit zum Sprung. Sie fehlte den Ast nur um Haaresbreite, dennoch war sie sehr stolz auf sich. Mit leuchtenden Augen wandte sich Saphir an ihrere Mutter. "Hast du gesehen wie ich gesprungen bin Mama? Beinahe hätte ich den Schmetterling gefangen!" Ihr Kopf fuhr herum aber der Schmetterling war bereits verschwunden. Schade. „Saphir, Mama muss etwas zum Essen holen. Tust du mir den Gefallen und versteckst dich hier unterm Haselstrauch wo wir geschlafen haben?“, miaute Bijelle doch Saphir hörte ihr zu erst nur mit halbem Ohr zu, da sie immer noch damit beschäftigt war herauszufinden wohin der Schmetterling verschwunden war. “Es ist ganz wichtig, dass du hier bleibst, damit ich dich wieder finde. Und wenn etwas passiert, ... sollte ein Fremder zu dir kommen und “, fuhr ihre Mutter fort und nun gab Saphir die Verfolgungsjagd auf und wandte sich ihrer Mutter zu. „ nunja, sollte der nicht nett zu dir sein, dann rufst du so laut du kannst nach mir. So laut du kannst, hörst du? “ "Kommst du dann und machst du ihn dann fertig?" Sie schlug mit den Pfoten in die Luft wie als würde sie gegen einen unsichtbaren Gegner kämpfen. "So ungefähr?", fragte sie und versuchte sich in einer Drehung dabei landete sie allerdings im Dreck und schon war ihr weißer Pelz nicht mehr ganz so weiß. Sie schüttelte sich. Auch wenn sie gerne mitgekommen wäre, beschloss sie zu tun was ihre Mutter ihr sagte es schien ihr wirklich wichtig zu sein. Sie lief zurück zum Haselstrauch und ließ sich dort nieder. "Ich werde hier warten und ich bin so leise, dass mich niemand hören oder sehen wird." Sie wollte nicht, dass sich ihre Mutter Sorgen machen musste, es schien als würde es da schon genug geben. Saphir hoffte nur, dass alles wieder gut werden würde. Sie seufzte und ließ den Kopf auf die Pfoten fallen, wieso mussten sie nur ihre Hausleute verlassen?

Angesprochen: @Bijelle
Nach oben Nach unten
Gast
Anonymous
Gast


Waldstück Empty
Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyDo Okt 01, 2020 8:03 pm

003

Das warme Lächeln auf dem Gesicht der jungen Mutter konkurrierte mit den Strahlen der Sonne. Wenn sie ihre Tochter so glücklich und ausgelassen reden hörte, ging ihr das Herz auf. Sie hatte bisher nicht den Eindruck gewonnen, dass Saphir der Aufenthalt fernab ihres alten Zuhauses missfiel, sie war wohl viel zu sehr damit beschäftigt die ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten. Ein Abenteuer, war es nur das für ihr Junges, ein Spiel, dass man jederzeit unterbrechen konnte? Bijelle wusste nicht ob dem weißen Kätzchen klar war, dass der Abschied vom Bekannten für immer sein sollte. „Ja, na klar hab ich das gesehen! Du wirst hier noch die schönsten Schmetterlinge fangen, so schöne hatten wir nie im Garten, stimmts?“ War es klug jetzt wieder an dem alten Heim zu nagen? Bijelle dachte nie lange darüber nach was sie sagte. Andererseits war es auch nur die Wahrheit, das elende Häufchen Gelb-Grün hatte man wirklich nicht mit der Natur vergleichen können die sich den beiden hier offenbarte und dabei waren sie noch nicht einmal im tiefsten Wald. Es war saftig grün, viele wilde Blumen sprossen, rankten und wuchsen eifrig in die Höhe. Ihre Zweibeiner hatten nur so kümmerliche Blümchen gehabt, die ganz dürftig und bekümmert ihre Kelche zu Boden neigten, niedergetrampelt durch schwere Füße. Bijelle sehnte sich nichtsdestotrotz dahin zurück. Dieses Grün war zwar überwältigend, aber es war so wild, so kraftstrotzend, dass es Bijelle irritierte und zugleich einschüchterte. War sie genauso wie die Blumen im Garten ihrer Zweibeiner? Wenn dem so war, wie viel kräftiger und wilder mussten die Streuner sein?
„ Kommst du dann und machst du ihn dann fertig. So ungefähr?“ Bijelle schnurrte amüsiert. „ Also erstmal würde ich ihn zur Rede stellen. Man kann Konflikte auch ohne Gewalt lösen.“ miaute sie bestimmt und sehr überzeugt und gab Saphir, als diese sich zum Haselnussstrauch begab, mit ihrem Schweif einen liebevollen Klaps auf den wackelnden Popo. Sie wollte Saphir nicht sagen müssen, dass sie sie vor nichts und niemandem beschützen könnte. Seit sie hier draußen waren fühlte Bijelle sich ziemlich ernüchtert und erbärmlich. Was konnte sie eigentlich?
Doch beruhigt durch die Versprechungen ihrer Tochter und angetrieben durch ihren Willen zum Überleben, lief sie Richtung Norden. Sie kannte die Umgebung nicht und wenn sie nur in eine Richtung lief, die bald hoch stehende Sonne im Rücken, würde sie zumindest zurück finden. Sie hatte sowieso vor sich nicht weit zu entfernen. Sie würde versuchen Beute zu machen. Sie war eine Katze und Katzen konnten jagen, das war nur natürlich - die Hoffnung starb zuletzt.

gt.: Seeufer
Nach oben Nach unten
Mitglied
Mica
Mica


» Beiträge : 36
» Anmeldedatum : 15.07.20
Waldstück Empty
Beitrag©️ By Mica  Waldstück EmptySo Okt 04, 2020 9:11 pm

Saphir
Die Sonne stieg am blauen Himmel immer höher, Saphir saß immer noch unter dem Haselstrauch und wartete auf ihre Mutter. Zweimal war sie schon weg gedöst und sie hatte das Gefühl als wären bereits mehrere Blattwechsel vergangen seit ihre Mutter gegangen war. Der seichte Wind trieb eine kleine Feder zu ihr die vor ihren Pfoten landete. Saphir pustete gegen sie und die Feder tanzte wieder durch die Luft. Sie schlug mit der Pfote nach ihr und ihre Stimmung hob sich ein bisschen. Das Spiel wiederholte sie einige Male bis sie die Feder verfehlte und sie einige Schwanzlängen von ihrem Versteck getrieben wurde und dort landete. Man konnte von außen deutlich sehen wie es in ihr arbeitete. Ihre Mutter hatte ihr aufgetragen in dem Versteck zu bleiben und sich nicht von der Stelle zu bewegen bis sie wieder da war. Aber würde sie überhaupt mitbekommen wenn sie das Versteck kurz verließ nur um diese Feder zu holen? Saphir überlegte noch kurz dann kroch sie tatsächlich ganz vorsichtig und leise unter dem Haselstrauch hervor und flitzte so schnell sie konnte zu der Feder und nur wenige Herzschläge später war sie wieder unter dem Haselstrauch. Ihr Herz klopfte heftig gegen ihre Brust und sie fühlte sich Energiegeladen, die Langeweile war verschwunden. Ein rascheln ertönte hinter ihr und sie fuhr erschrocken herum, wer war das? Sie duckte sich und versuchte sich zu verstecken, ihr weißer Pelz schimmerte trotzdem durch die Zweige hindurch. Doch es war keine fremde Katze die das Rascheln verursacht hatte, sondern ein seltsames grünes Tier das sie noch nie gesehen hatte. Mit großen Augen beobachtete sie das seltsame Tier wie es sich hüpfend fortbewegte. Was war das? Sie beugte sich vor um es besser sehen zu können. Das Tier öffnete sein Maul und heraus kam ein lautes "Quak". Saphir staunte, was für seltsame Tiere es doch gab. Komplett auf das Tier fokussiert verließ sie noch einmal ihr Versteck unter dem Haselstrauch. Sie bemerkte es nicht einmal wirklich. Als das seltsame Tier erneut zum Sprung ansetzte, spannte sie die Hinterbeine an und beschloss es zu fangen. Doch ihre Pfoten drückten nur das Gras platt wo das Tier eben noch gesessen hatte. Das Tier quakte wieder und Saphir hatte das Gefühl es wolle sie auslachen. Na warte, ich krieg dich schon... dachte sie. Festentschlossen sprang sie erneut auf das Tier, doch auch dieses Mal entwischte es ihren Pfoten. Dieses Spiel wiederholte sich immer wieder, sodass dem Jungen gar nicht auffiel, dass es sich immer weiter von dem Haselstrauch entfernte...

---> Donnerweg

Erwähnt: @Bijelle
Nach oben Nach unten
Gast
Anonymous
Gast


Waldstück Empty
Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMo Nov 09, 2020 10:46 pm

007

cf.: Seeufer

Mit pochendem Herzen und diesem flauen Gefühl im Bauch, dass selbst allen Hunger verbannte, näherte sie sich der Stelle an der sie Saphir zurück gelassen hatte. Doch wie groß war ihr Schrecken als sie die Blätter beiseiteschob und keine Saphir dort war. Zurückgeblieben waren nur einige weiße Haare im plattgedrückten Gras, die Stelle auf der Bijelle und ihr Junges die Nacht gelegen hatten. Oh, nein! Oh, nein!Oh, nein! ihre Gedanken überschlugen sich„Saphir.“ ihre Stimme nicht mehr als ein Hauch. „Saphir!“ Nun wurde ihre Stimme lauter, bis sie aus vollster Kehle schrie, dass sie keuchend Luft holen musste. Die Welt um sie herum schien zu kreisen und sie war völlig unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Das Blut des Rotkehlchens erstarrte langsam. Achtlos fallen gelassen lag es im Gras und starrte gegen die grünen Halme. Bijelles Schweif zitterte und wischte ruhelos über den Boden. Ihre Haare standen leicht zu Berge und ihre Krallen bohrten sich in den Boden. Automatischnisteten sich die fürchterlichsten Schreckszenarien in ihren hübschen Kopf und sie musste gegen den völligen Nervenzusammenbruch ankämpfen. Allein im Wald, ihr Junges, ganz allein und sie... auch ganz allein, beide so hilflos, Bijelle genauso wie ihr Junges.
Endlich fasste sie sich etwas und schnüffelte im Gras. Sie musste sie finden. Wenn sie auch die Gerüche des Waldes nicht zuordnen konnte, so doch den Geruch von Saphir. Sie fand die Spur und dadurch begann sie zu hoffen, dass doch alles gut war und Saphir gleich hinter dem nächsten Baum hocken würde. Energisch blickten ihre dunkelbraunen Augen auf das unsichtbare Band, dass die weiße Königin duftend zu ihrer Tochter lotste.

gt.: Donnerweg

Erwähnt: @Saphir
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte


Waldstück Empty
Beitrag©️ By Gesponserte Inhalte  Waldstück Empty

Nach oben Nach unten
 
Waldstück
Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Waldstück
» Waldstück

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Katzen des Sees :: - Rollenspiel :: - Streuner-
Gehe zu: