Liebe User, liebe Gäste, lieber Partner,
dieses Forum wird nach genau sieben Jahren und einem Monat seine Tore auf unbestimmte Zeit schließen.
Wir bedanken uns für die vielen schönen Geschichten und Erlebnisse auf dem Forum, das liebevoll immer nur "KdS" genannt wurde.
Das Team und besonders Eissplitter (Jadestern/Splitterstern/Echokralle) wünscht euch allen weiterhin viel Glück und Erfolg in der Forenwelt und auf dass man sich irgendwo als User wiedersieht!
Liebe Grüße, euer Team von KdS.
Wenn Legenden wahr werden, sind es dann noch Legenden?
Eine Lichtung, die sich direkt am Gebirgsfuß befindet, würde man wohl eher selten „Sonnenlichtung“ nennen. Diese jedoch schon. Da das Gebirge gen Westen gerichtet ist, sind die Sonnenuntergänge auf dieser Lichtung besonders schön, da die Sonnenstrahlen gegen die Gebirgswand leuchten und diese in das warme, rote Licht färben. Der Boden der Sonnenlichtung besteht aus einer Mischung von Gras und Moos, was ihn noch bequemer macht. Hier finden ab und an Trainings statt, meistens in einer hinteren Ecke der Lichtung, um nicht die anderen Katzen zu stören.
Er wollte nicht in Panik geraten. Das wollte er keineswegs. Schließlich musste der Heiler doch seine Würde gegenüber seiner Schülerin bewahren. Aber wie sollte er ihr erklären, wieso er nun bei der Sonnenlichtung und nicht beim Krallenfels herausgekommen war? Die smaragdgrünen Augen suchten die Umgebung ab, um, erstens, etwaige Gefahren auszuschließen, und zweitens, sich nochmal richtig orientieren zu können. Doch weit kam er nicht, da er wieder einmal von der Wucht der Schönheit des Gebirges überrannt wurde. Seine Augen waren weit aufgerissen und begutachteten die Felswände. ‘Ob sich je eine Katze getraut hatte, mal dort hochzuklettern?‘ Sicherlich hatten es etliche Jungkatzen bereits versucht gehabt. Schließlich war es ein kleines Abenteuer, was dort auf einen wartete. Ingwermähne würde sich dies niemals trauen. Vor allem da er keinerlei Orientierung hatte, wie er immer wieder merkte.
So langsam ungeduldig werdend, drehte sich der cremefarbene Heiler immer wieder um, um nach seiner Schülerin zu sehen. „Wo blieb sie nur?“, flüsterte er. Solange Nebelpfote jedoch fernblieb, konnte er sich auf eine gute Ausrede konzentrieren.
Weshalb war er hier bei der Sonnenlichtung?
Er liebte den Blick auf das Gebirge. Er verbrachte seine wenige Freizeit hier? Hatte hier seine erste Zweisamkeit mit einer Kätzin?
Nein, das durften Heiler nicht. Das wäre falsch, ihr unterzuheimsen.
Er liebte den Trainingsort der Schülerin so sehr, dass er intuitiv hierher gelaufen war?
Ihm fielen keine guten Ausreden ein, weshalb er sich auf das weiche Moos setzte und wartete. Und natürlich hoffte, dass Nebelpfote seine Orientierungslosigkeit nicht bemerkte.
Die junge Heilerschülerin verließ hinter Ingwermähne das Lager und schaute sich um. Wo ging es nochmal zum Krallenfels? Nach... Norden? Ja nach Norden. Nebelpfote wollte gerade in die richtige Richtung gehen, als sie bemerkte wie ihr Mentor woanders hin ging. "Ingwermähne?" miaute sie leise verwundert und rannte ihm nach. Sie verstand nicht wieso er zur Sonnenlichtung ging und nicht zum Krallenfels. Das Verhalten ihres Halbbruders war ihr schleierhaft.
Nebelpfote tappte näher auf ihn zu, als er sich auf das Moos gesetzt hatte. "Ingwermähne? Wieso bist du her her gegangen? Ich dachte der Krallenfels liegt in die andere Richtung." miaute sie vorsichtig und setzte sich brav vor ihm hin. Irgendeinen Grund musste es geben, dass er hier langgetappt ist. Ohne Grund würde er es kaum getan haben. Nebelpfote zuckte verwundert mit dem rechten Ohr und schaute dann den cremfarbenen Kater an, nachdem sie einmal die Berge begutachtet hatte. Auf seine Ausrede war sie schon gespannt.
Es dauerte nicht lange, bis er das Trampeln der Pfoten seiner Schülerin wahrnahm. Die Zeit, sich eine gescheite Ausrede auszudenken, war doch kürzer gewesen, als er gehofft hatte. Zudem wurde seine Hoffnung darauf zerstört, dass Nebelpfote nicht mitbekam, dass er sich ’verlaufen’ hatte. „Ingwermähne? Wieso bist du her her gegangen? Ich dachte der Krallenfels liegt in die andere Richtung.“ Da lag die Heilerschülerin richtig. Sie wusste, wo es zum Krallendes ging. Sie merkte scheinbar, dass da etwas nicht richtig war. Ingwermähne beobachtete, wie sie sich vor ihm hinsetzte und ihn ansah. Er jedoch blickte in den Himmel, wo sich die Sonne allmählich gegen die Bergspitze durchsetze und ihre Sonnenstrahlen durchscheinen ließ. Es musste wohl kurz vor Sonnenhoch sein, wenn sich dieses Naturschauspiel abspielte.
„Siehst du nicht, wie magisch dieser Ort ist?“, fragte er nun Nebelpfote. Ingwermähne liebte diesen Ort. Insbesondere wenn es gen Sonnenuntergang ging. Oder auch wenn sich die Glühwürmchen allmählich heraustrauten und anfingen zu leuchten. „Ein paar Mal pro Tag, immer, wenn es hier noch ruhig ist und keiner der anderen Katzen beim Training ist, musst du hierherkommen. Es ist hier wunderschön. Ruhig, friedlich. Abseits all dem Stress innerhalb des Clans. Regt es dich denn nicht auch manchmal auf, dass so viele Katzen immer Streit suchen oder gehetzt sind?“ Natürlich war dies keine Antwort auf Nebelpfotes Frage. Gerade wollte er diese jedoch nicht direkt beantworten. Schließlich hatte er noch immer keine richtige Ausrede parat.
Aus Müdigkeit gähnte er stumm, verdrehte dabei - wie immer - leicht seine Augen, bevor er sich wieder auf seine Schülerin konzentrierte. „Bevor wir weiter zum Krallenfels gehen, möchte ich dich noch kurz etwas testen. Schließlich geht es bei der Tätigkeit als Heiler nicht nur darum, Kräuter zu sammeln“, fing er an und setzte sich nochmal bequemer hin, um nicht nach nur wenigen Augenblicken Schmerzen zu bekommen. „Da wir uns auf die Suche nach Wacholderbeeren, Mohnsamen und Borretsch gemacht haben, würde ich gerne von dir wissen, wofür die einzelnen Kräuter gebraucht werden. Was sind ihre Anwendungszwecke?“
Ingwermähne hoffte so von Nebelpfotes Fragen abzulenken und das Thema zu wechseln. Ungern würde er sich herausreden zu müssen für etwas, das er aus Versehen getan hat. Gespannt darauf, ob Nebelpfote gelernt hat, wartete er auf ihre Antwort.
Mit übellaunigem Blick trabte die Heilerin heran und fixierte ihren Mentoren Ingwermähne mit ihrem milchig-blau-grauem Blick, der niemanden ins Innere blicken und nur das durscheinen ließ, was die gefleckte Kätzin wollte. Ihre schlechte Laune musste sie hier nicht verbergen. Da waren keine anderen Katzen, außer ihr Mentor, der ruhig wissen durfte, wie wenig Lust sie auf das Kräutersammeln in seiner Gesellschaft hatte. -Er ist ein Joch.- Was hatte sie schon ertragen müssen während ihrer gesamten Ausbildung, wie viel geduld für seine Verpeiltheit aufbringen, für seine Unfähigkeit ihren abstrakten Gedankengängen zu folgen. So hatte sie es schnell aufgegeben und sich würdige Gesprächspartner gesucht. -Wie verloren er da steht, wie ein Goldhamster, der sein Löchlein nicht mehr findet.- Ein schiefes Lächeln zuckte in ihrem Gesicht auf, als sie nun vor Ingwermähne stand. Es war leicht spöttisch und entstand aus ihrem Gleichnis, dass sie soeben geschaffen hatte. Ingwermähne, der Goldhamster, zu köstlich, wenn sie das nur Adlerpfote erzählen könnte. "Soll ich nächstes Mal Fliederblüten streuen, damit du den Weg findest?" miaute sie sarkastisch. Dann wandte sie sich wieder ab und rannte zurück zu dem Ort, an dem sie af Ingwermähne gewartet hatte. Natürich war sie extra oghne ihn losgelaufen, hatte es darauf angelegt ihn abzuhängen. Sie wusste nicht ob der Kater komplett orientierungslos oder einfach nur ziemlich beschränkt war. Sowas sollte es geben, manche Katzen waren in bestimmten Gebieten sehr begabt und in anderen dauerhaft auf Hilfe angewiesen. Seit sie herausgefunden hatte, dass Ingwermähne sie nicht einfach nur gerne mit seinen Lieblingsorten überraschte, nicht einfach spontan war und daher mal noch hier und da einen Abstecher machte, um nach diesem oder jenem Kraut zu suchen (was sowieso zu Hauf auf Vorrat gewesen war), sondern die Orte unwillentlich verfehlte, hatte sie das immer mal wieder in ihrer so "charmanten" Weise kommentiert. Ingermähne hatte großen Einfallsreichtum bei der Erfindung von Ausreden gezeigt, aber irgendwann waren sie erschöpft gewesen. Zunächst hatte sie das nur amüsiert. Mittlerweile nervte seine Macke einfach nur noch. Seit sie alles wusste, was er übers Heilen wusste, sie älter und fähig wurde über ihre Mitkatzen besser zu urteilen, war er in ihrer Achtung stetig gesunken. Während sie den krallenfels erreichten, blickte sie mit funkelnden Augen zu dem Gebirge. Ein Kitzeln durchfuhr ihre Pfoten bei dem Gedanken, dass sie sein und Adlerpfotes Geheimnis bald lüften würde. Warum musste er auch mit mir Kräuter suchen gehen? Hätte er nicht irgendeine andere Katze mitnehmen können? Seit wann braucht es zwei Heiler um Kräuter auszuwählen? Hirnrissige Aktion. Zeitverschwendung.. Zielstrebg trabte sie beim Krallenfels angekommen zu dem altbekannten Platz, an dem die Wacholderbüsche in der Sonne ahlend gediehen.
Er hatte keine Ahnung. Keine Ahnung, wie er seiner Schülerin erklären sollte, wieso er ein weiteres Mal falsch abgebogen war. Zu ihr hatte er die ganze Ausbildung nie so wirklich den Draht finden können - zu häufig kam ihre rebellische Seite hervor. Er mochte sie. Zumindest auf eine gewisse Art und Weise, die nicht normal war. Eine Vorahnung, dass es ihr nicht immer nur um die Heilerposition ging, hatte er irgendwie. Seit sie vor einigen Monden zur vollwertigen Heilerin ernannt wurde, hatte Ingwermähne bei ihr ein etwas anderes Gefühl bekommen. Er war fast schon schockiert, was sich in ihr alles angestaut hatte. Andererseits war er froh zu wissen, was sich die Monde bei ihr alles im Kopf herumgetrieben hatte.
Seine Ohren zuckten als er plötzlich im Dickicht etwas knacken hörte. Seinen Kopf drehte er in die Richtung aus der das Geräusch kam. Die smaragdgrünen Augen erblickten dabei das weißbraune Fell seiner Schülerin Geierfleck. Dass sie spöttisch lächelnd zu ihm sah, schmerzte ihn schon lange nicht mehr so wie anfangs. Damals hatte er immer gedacht, dass es an ihm lege, dass sie ihn so abwertend behandelte - obwohl er ihr Mentor war. Nun hatte er schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass Geierfleck sich in diesem Bereich ändern würde. Sie war nunmal so und das musste Ingwermähne irgendwann mal akzeptieren. Auch wenn vielleicht das ein oder andere große Fünkchen Gutmütigkeit durch seine Adern floss.
"Soll ich nächstes Mal Fliederblüten streuen, damit du den Weg findest?", miaute seine Schülerin sarkastisch. Der cremefarbene Heiler wusste, dass solch ein Spruch kommen musste. Dass sie noch nichts von seiner Aphantasia wusste, würde wohl noch so bleiben - wer weiß, was dann für Sprüche gegen seinen Kopf geschleudert werden würden. "Na, das will ich das nächste Mal sehen. Es wäre mir eine Ehre, wenn meine liebe Schülerin mir mal wieder helfen würde. Schließlich kann sie doch einem Kater wie mir unter die Pfoten greifen", konterte er in genau demselben Unterton. Schlagfertig war er, das wusste der ganze Clan. Obwohl der altruistische Kater das ein oder andere Mal zu selbstopfernd war, so konnte man ihm mit keinen Spruch runtermachen - immer hatte er einen passenden parat. Irgendwie.
Als Geierfleck loslief, wahrscheinlich in Richtung Krallenfels, verdrehte der Kater nur seine Augen. 'Ich kann es ihr auch nie recht machen.' Es wunderte ihn nicht, dass die Kätzin nicht auf ihn wartete. Immer mehr verdeutlichte sie ihm, dass sie nun ihre eigenen Entscheidungen traf und unabhängiger wurde. In gewissermaßen war dies auch Ingwermähnes Ziel gewesen. Doch nicht auf diese Art, wie sie es zeigte. Gewünscht hatte der Kater sich eigentlich eine freundliche, hilfsbereite Katze, der er das Heilen und Pflegen beibringen konnte. Was er sich damals vor Geierflecks Heilerschülerernennung dabei gedacht hatte, sie als seine Heilerschülerin zu nehmen, wusste er nicht mehr. Hätte er gewusst, was aus der Katze werden würde, wäre die Entscheidung wohl auf eine andere Katze gefallen. Dennoch war er stolz auf sie. Er wusste, was sie konnte. Er wusste, dass sie einen starken Charakter hat, den sie in Zukunft als Heilerin für Krieger und Älteste auch brauchen würde. Auch wenn er in ihren Augen vielleicht doch nicht mehr der coole Heiler war, der alles wusste und unantastbar ist, so schätzte er sie. Und egal was kommen mochte, so würde Ingwermähne Geierfleck immer unterstützen wollen - soweit kein Katzenleben auf dem Spiel steht.
Nachdem er sich aus seinen wilden Gedanken befreit hatte, schüttelte er kurz seinen Kopf, stand auf und streckte seine müden Glieder auf dem rotbraunen Laub. Sie sollten sich allmählich beeilen, alle Kräuter für die Blattleere zusammenzusuchen. Wer weiß, wie hart diese Blattleere nun sein würde? Kaum waren alle Körperteile des Katers wieder wach und bereit, lief er dem Geruch von Geierfleck hinterher. Immer weiter in Richtung Norden zum Krallenfels.
Wetter Norden: → zwischen 1°C und 3°C → unheimliches Licht → klarer Himmel → windstill → erster Bodenfrost Westen: → auf Heideland: 1°C → im Mischwald: 3°C → windstill → kahle Bäume → erster Bodenfrost Gebirge: → knappe -1°C → kühler Wind → erster Schnee im Tal Clangebiet: → knappe 3°C → kahle Bäume → erster Schnee auf niedrigeren Gebirgsebenen → windstill
Sonstiges - Ingame-bezogen → es deutet alles auf einen etwas härteren Winter, d.h. genügend Frischbeute müssen gefangen und ausreichend Kräuter müssen gesammelt werden → Patrouillen-Einteilung wird mit nur einem Post angekündigt und es wird auf keine Katze gewartet, sie werden es sowieso mitbekommen → Patrouillen werden zeitig und ohne weitere Umschweifungen losziehen und noch vor Sonnenhoch zurückkehren
Sonstiges - Planung → alle Szenen werden abgebrochen, können aber HIER fertiggeschrieben werden → alle Katzen werden gealtert, tote Charaktere wurden rausgelöscht, ernannte Katzen wurden umbenannt
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