Rituale

Um ihren Gottheiten und ihren gefallenen Kameraden zu ehren, sowie um ihr Verbundenheit zu einigen anderen Dingen zu verdeutlichen, besitzt der Stamm des eisigen Windes gewisse Rituale und Zeremonien.

Opferungen / Die Große Jagd
Um Wind ihre Stärke zu beweisen, opfert der Stamm ihm seine Feinde. Wann immer sie von einem großen Raubtier oder ähnlichem angegriffen werden, sammeln sich die Wächter zu der „Großen Jagd“. Mithilfe des Blutes ihrer Beutetiere bemalen sie sich ihre Pelze und lauern ihrem Feind auf. Zusammen bezwingen sie ihn, wobei sie ihren Feind geradezu niedermetzeln und auseinander reißen. Anschließend tragen sie die Überreste in das Tal, in welchem auch das Lager liegt und legen sie dort in die Mitte. Die Überreste müssen drei Tage und Nächte dort liegen bleiben, bevor sie in den Schattenfluss geworfen werden und die Opferung somit vollzogen wurde. Erst dann dürfen sich die Wächter wieder ihre Pelze waschen.

Sternschnuppenjagd
Wann immer eine verstorbene Stammeskatze im Sternenvlies Platz für eine neue machen muss, so stürzt sie in Form einer Sternschnuppe vom Himmel auf die Erde herab. Dort wo die Sternschnuppe landet, gleitet die verstorbene Katze schließlich zu Eis in die endlosen Weiten. An dieser Stelle wird am nächsten Morgen der Spross eines neuen Baumes erscheinen.
Wann immer eine Stammeskatze eine Sternschnuppe sieht, werden alle weiteren Stammeskatzen zusammengetrommelt. In einer großen Jagd versuchen die Stammeskatzen die Sternschnuppe einzuholen und zu fangen; irgendwie einzuschätzen, wo sie auf die Erde treffen wird.
Die Katzen versuchen somit ihren verstorbenen Gefährten noch ein letztes Mal persönlich zu sehen, ihn ein letztes Mal respektvoll zu verabschieden und zeitgleich mit Eis in den endlosen Weiten Kontakt aufzunehmen.

Stummes Essen
Das Stumme Essen wird immer dann vollbracht, wenn eine Katze verstorben oder Junge geboren wurden.
Beim Sterben einer Katze wird diese in die Lagermitte getragen. Anschließend versammelt sich der ganze Clan um diese Katze herum und nimmt ein stummes Mahl zu sich. Stumm wie in: absolut Geräuschlos. Sobald eine Katze ein Geräusch macht, gilt das Ritual als gescheitert und die Katze wird als unwürdig erachtet, zu Eis in die endlosen Weiten zu gehen. Sie wird nicht begraben, sondern in den Schattenfluss geworfen. Ausgenommen sind dabei Geräusche von schwer kranken Katen (z.B Husten) oder von Jungen unter 3 Monden, da diese dieses Ritual noch nicht verstehen und als zu jung erachtet werden, um über die verstorbene Katze zu 'richten'.
Bei einer Geburt versammelt sich ebenfalls der ganze Clan, samt neugeborene Junge, im Lager. Die Mutter wird mit ihren Jungen zusammen in die Lagermitte gelegt und frisst Stumm ein Stück Beute. Erst wenn sie fertig ist und auch die Junge satt sind, schließt sich der Clan an und frisst ebenfalls ein Stück Beute. Macht bei diesem Ritual eine Katze (abgesehen von den bereits genannten Ausnahmen) ein Geräusch, so gilt dies als böses Omen und die Neugeborenen sind dazu bestimmt, in ihrem Leben etwas Böses zu tun.

Namensgebung
Das Ritual der Namensgebung feiert jeden neuen Namen einer Katze. Sobald Jünglinge zu vollen Jägern oder Wächtern wurden, ein Sternenjunges seinen vollen Namen bekam, oder eine neue Ratskatze bestimmt wurde wird dieses Ritual vollzogen. Im Lager erhält die Katze ihren neuen Namen. Anschließend macht sich der gesamte Stamm (einschließlich der kleinen Jungen und der weisen Katzen) auf den Weg zum größten Berg des Territoriums - dem Wolkenberg. Die Katze, welche einen neuen Namen erhalten hat, muss den letzten größeren Felsvorsprung des Berges erklimmen und, so laut sie kann, ihren neuen Namen in den Himmel schreien. Dieses Ritual ist dazu gedacht, dass Eis und Wind um den neuen Namen der Katze Bescheid wissen und dieser stumm gratulieren können.