Katzen des Sees
17.08.2021

Liebe User, liebe Gäste, lieber Partner,
dieses Forum wird nach genau sieben Jahren und einem Monat seine Tore auf unbestimmte Zeit schließen.

Wir bedanken uns für die vielen schönen Geschichten und Erlebnisse auf dem Forum, das liebevoll immer nur "KdS" genannt wurde.

Das Team und besonders Eissplitter (Jadestern/Splitterstern/Echokralle) wünscht euch allen weiterhin viel Glück und Erfolg in der Forenwelt und auf dass man sich irgendwo als User wiedersieht!

Liebe Grüße, euer Team von KdS.


Wenn Legenden wahr werden, sind es dann noch Legenden?
 
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 Waldstück

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Beitrag©️ By Eissplitter  Waldstück EmptySo Apr 12, 2020 2:44 pm

Das Waldstück befindet sich im Norden des Territoriums und ist eigentlich größer als die Definition für ein "Stück". Er ist der Ausläufer des RauchClan-Mischwaldes. Er liegt an der Grenze zum RauchClan und zum See, und verläuft sogar bis hinüber in das Streuner-Territorium.
Hier leben so manche Waldbewohner wie Eichhörnchen oder Mäuse.
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Fernblick
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Beitrag©️ By Fernblick  Waldstück EmptySa Aug 01, 2020 4:30 pm

 

.:Mutherz:.
45 Monde || Männlich || Krieger || 006


kommt von: Ausgetrockneter See (DC-Lager)
Die eiligen Schritte des Katers trugen ihn zügig zu seinem erwünschten Jagdort. Das Waldstück war eigentlich zu groß um bloß als „Waldstück“ bezeichnet zu werden. Es handelte sich um einen Ausläufer des Waldes vom RauchClan, welcher sich über die Grenze, bis hin zu den Flussläufern erstreckte. So nahe an der Grenze müssten sie sich vorsichtig Verhalten war die Sitauation mit dem RauchClan seit dem Grenzkampf vor 12 Monden doch sehr angespannt. Mutherz sah sich Misstrauisch um, trat mit seinen Pfoten fest und nicht gerade leise auf, um potentielle RauchClan Katzen zu verschrecken.

Allerdings nahm der schwarz-weiße keine RauchClan Gerüche war, sondern einzig die des DornenClans. Sonnenstern war mit ihrer Patrouille also bereits hier gewesen und erneuerte nun wohl die Grenzen beim Dreieck. Sie würden also sehr bald wieder im Lager sein. Der ältere Krieger hoffte nur, dass sie noch genug Beute fangen würden, als dass Sonnenstern nicht wirklich bemerkte, wie spät sie aufgebrochen waren. An einer bestimmten Stelle wurde der Geruch von Kristallschimmer besonders stark, anscheinend hatte sie sich um diesen Teil der Grenze gekümmert. Mutherz schloss im Gang seine Augen, blieb für einen kleinen Augenblick stehen und zog tief die Luft und mit ihr den Geruch der jüngeren Kriegerin ein. Er brachte sein Herz zum schneller Schlagen und eine wohlige wärme breitete sich in seiner Magengegend aus, während er an die schöne aber nervige Kriegerin dachte. Als Mutherz bemerkte was er da tat, fauchte er. Er schüttelte seinen Kopf, um sch von den Gedanken zu befreien und setzte sich wieder in Bewegung.

Mit einem leisen ächtzen bewegte sich die harte Muskelmasse namens Mutherz mit einem kleinen Sprung über den Bach, welcher durch das Waldstück verlief und sah sich um, prüfte die Luft. Er roch Sonnensterns Patrouille mit Kristallschimmer und Saphirfluch. Auch Hermelinblick und Diamantenpfote konnte der Kater entdecken, der Wind wehte in diesem Moment günstig. Nachtfunke und Honigträne hatten sich anscheinend auch dazu entschlossen mit ins Waldstück zu kommen – wohl mehr um Kräuter zu sammeln, als um Beute zu jagen. Die beiden waren allerdings noch ein Stück weit von ihnen entfernt und mit ihrem Geruch entdeckte Mutherz einen weiteren, welcher seine Muskeln anspannen ließ und dafür sorgte, dass ein aggressives Knurren seine Kehle verließ.

Mutherz drehte sich um, sprang erneut über den kleinen Bach und preschte an seiner Patrouille vorbei auf ein nur allzu bekanntes Fell zu.
„Du! Was machst du hier? Zuerst ignorierst du alle und nun folgst du und doch, wie ein kleiner Hund? Verschwinde lieber, bevor ich dir das Fell über die Ohren ziehe!“, fauchte und knurrte Mutherz Eisblick an. Er war weit hinter ihnen geblieben, doch hatte sein schwacher Geruch hinter Honigträne und Nachtfunke den Kater verraten, welcher sich nun Mutherzs ganzem Zorn über sich ergehen lasen musste. Er wollte gar nicht erst auf eine Antwort warten, sondern direkt auf den jüngeren Krieger drauf springen und ihm am besten die Kehle aufreißen. Doch bevor er, nachdem er seine Krallen ausgefahren hatte, losjagen konnte, schob sich Hermelinblicks weißer Pelz in sein Blickfeld. Mutherz blieb stehen und fauchte den Jüngeren beinahe empört an. Was dachte der sich eigentlich? Sich einfach so zwischen Mutherz und seinem Ziel – seiner Beute – zu stellen?


reden || denken || handeln || andere Katzen

©️ by Moony
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMo Aug 03, 2020 3:31 pm

003
40 Monde, Krieger
Stay right here and be my saving grace

ANGESPROCHEN: @Mutherz, @Eisblick

cf: Ausgetrockneter See (Lager)

Kurz bevor er aus dem Lager lief, hörte er nur ganz beiläufig den Kommentar von Diamantenpfote. Darauf antworten konnte er schon nicht mehr, denn er wollte Mutherz hinterherlaufen und nicht aus den Augen verlieren. Ob Diamantenpfote ihm hinterhergelaufen war, wusste Hermelinblick nicht, ihm war es aber auch schon fast egal. Sie mussten jetzt unbedingt jagen, sonst würden sie zu Sonnenuntergang keine einzige Beute zurück ins Lager bringen können. Und bei diesem Anblick des Himmels war es schon fast unmöglich, viele Beutetiere zu erledigen. Es dämmerte nämlich bereits und auch das Wetter schlug ein bisschen um. Ein Glück hatte Hermelinblick ein langes und dickes Fell, das ihn vor Kälte schützte, sonst wäre er jetzt wahrscheinlich schon leicht am Frieren. Viel kälter als vorher war es nicht, klar. Aber dieser leichte Temperaturabschwung war bemerkbar.

Seine goldgelben Augen richtete er beim Laufen in den Himmel und erblickte immer grauer werdende Wolken. 'Lass es bitte nicht stark regnen, Nieselregen würde schon reichen', hoffte er als er endlich beim Waldstück ankam und unter dem grünen Blätterdach vor Regen geschützt war.  
Ein Schnurren hörte man aus seiner Kehle. Seine Augen schloss er und sog die Gerüche auf. Er wusste, dass Sonnenstern und ihre Patrouille vorhin an den Grenzen patrouillieren war. Aber er hatte nicht erwartet, dass er ihren Geruch noch immer so frisch riechen konnte. Er genoss ihren Geruch und ihre vergangene Anwesenheit im Waldstück. Es gab ihm eine Art Sicherheit.

Nachdem er sich wieder gefasst hatte, suchte er nach Mutherz' Geruch. Als er ihn schließlich fand, lief er dem schwarzweißen Kater hinterher. Weiter in Richtung des Baches, der sich einmal quer durch das Waldstück zog und vom RauchClan-Territorium in das des DornenClans floss. Immer wieder nahm er die verschiedensten Gerüche auf - Eichhörnchen, Vögel, Mäuse, Mutherz, Sonnenstern, Saphirfluch, Kristallschimmer, RauchClan-Gerüche, bei denen sich seine Nase rümpfte, und kurz bevor der Wind auf einmal drehte, nahm er die Gerüche von Nachtfunke und Honigträne auf. Scheinbar waren sie auf dem Weg zum Kräutersammeln, jagen oder patrouillieren würde sie sicherlich nicht. Dafür kannte er seine Geschwister, oder eher seine Schwester zu gut. 'Ich hab heute ja noch gar nicht mit Honigträne geredet', fiel ihm ein und seine Augen weiteten sich, 'Ich bin ein echt schlechter Bruder.'

Hermelinblick wollte nicht weiter daran denken und schloss nun schneller zu Mutherz auf. Bei ihm angekommen, setzte sich Hermelinblick etwas abseits hin und leckte sich kurz über die Pfote. "Ich bin gespannt, ob wir noch Beute finden werden. Wir hätten früher losgehen sollen", meinte der weiße Kater indirekt zu Mutherz, wahrscheinlich eher mehr zu sich gesagt. Wenn sie nun nichts mehr fangen würden, wäre es nicht sonderlich gut. Sonnenstern würde sicherlich sehr negativ darauf reagieren. Und gerade das wollte Hermelinblick eigentlich verhindern. Ihm lag etwas an Sonnenstern und wollte somit nicht, dass ihr weiße Haare wuchsen.
Er wollte gerade noch etwas zu dem älteren Kater sagen, da fing er an zu knurren. Hermelinblick hob eine Augenbraue und sah den Kater fragend an. Doch er musste nicht darauf antworten. Er wusste sofort, was los war.

„Du! Was machst du hier? Zuerst ignorierst du alle und nun folgst du und doch, wie ein kleiner Hund? Verschwinde lieber, bevor ich dir das Fell über die Ohren ziehe!“, fauchte der schwarzweiße Kater Eisblick an. Er war doch mitgekommen. Und hatte sich ganz weit hinter Nachtfunke und Honigträne aufgehalten. Hermelinblick verstand Mutherz. Auch er war angefressen, aber dann musste er doch nicht gleich austicken.

Kurz bevor Mutherz die Chance hatte, auf den weißgrauen Kater loszugehen, sprang Hermelinblick auf und schob sich dazwischen. Mit einem strengen Blick sah er den älteren schwarzweißen Kater an. "Was soll das?!", fragte er ihn energisch und blieb wie verwurzelt an Ort und Stelle. Immer wieder blickte er zwischen den beiden Katern hin und her. "Es bringt nichts, sich hier die Köpfe einzuschlagen. Egal wie wütend man ist. Ich werde Sonnenstern hierüber berichten und sie wird darüber richten, was geschehen wird. Ihr hab hier keinerlei Entscheidungsfreiheit. Wir wollten und sollten jagen. Wenn wir es jetzt nicht tun und nichts mit zurück ins Lager bringen, weiß ich nicht, wie Sonnenstern sich euch gegenüber verhalten wird", versuchte Hermelinblick seine Clankameraden zur Vernunft zu bringen. Er hatte keine Lust auf Streitigkeiten. Keine Lust auf einen Kampf innerhalb des Clans.

Während er dort stehen blieb, blickte er sich immer wieder um. Sie waren nicht gerade weit von der Grenze zum RauchClan entfernt. Wenn sie jetzt eine RauchClan-Katze sehen würde, stünde die Chance, für noch verrückter und bösartiger gehalten zu werden, sehr gut.
Energisch wedelte er langsam mit seinem Schweif. Niemand wird sich hier in seinem Beisein bekämpfen. Auch wenn er dafür eine Wunde einheimsen könnte, ihm war es egal. Hemelinblick wollte die Streitigkeiten beseitigen. Sonnenstern würde er sowieso Bescheid geben. Sie würde über Leben und Tod, davonkommen und bestraft werden, Vergebung und Rache entscheiden.
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyDi Aug 04, 2020 10:34 am

004
17 Monde | Heilerin | Dornenclan
Angesprochen: @Nachtfunke
Erwähnt: Die Patrouille

cf. Ausgetrockneter See

Während sie sich auf den Weg zum Waldstück machte, huschten ihre honiggelben Augen hin und her. Einerseits um auf der Hut zu bleiben, andererseits liebte sie es außerhalb des Lagers zu sein und die damit verbundene Freiheit. Dieses Gefühl war einfach etwas, was sie täglich vermisste, obwohl sie es gleichzeitig täglich spüren konnte. Es war schon komisch aber es gehörte glatt zu ihrem Alltag. Die Vielzahl an unterschiedlichen Gerüchen, der bedeckte Boden und eine angenehme Begleitung. Jetzt gerade konnte sie eigentlich gar nicht glücklicher sein. Selbst wenn diese reine Form des Glücks wieder abklingen würde, wenn sie zurück im Lager war. Dann würde die Ernsthaftigkeit des Lebens zurückkehren, die ebenfalls ein unvergesslicher Teil ihres Lebens war.

Das die beiden Geschwister nicht die einzigen Katzen waren, die es zum Waldstück verschlungen hatte, merkte sie relativ schnell. Ihr Geruchssinn war schon immer sehr ausgeprägt gewesen, was die Kräuter suche in ihrer Schülerzeit bereits schnell beendet hatte. Inzwischen kennt sie die Plätze, in denen sie die Kräuter, die sie benötigt, auch schnell findet. Die junge Heilerin merkte schnell, dass es beinahe eine Vielzahl an Katzen in den Wald verschlagen hatte. Die waren bestimmt auf Jagd, da wollte die graue Kätzin nur ungern nerven und sie bei ihrem Vorhaben behindern. Da sie aber ihre Suche nach Kräutern nicht abbrechen konnte, würde sie sich stattdessen einfach beeilen und dafür sorgen, dass sie nicht allzu lange in der Nähe der Patrouille waren. Das war das mindeste, was sie tun konnte.

Honigträne wurde von ihren Gedankengängen abgelenkt, als sie sich an die Worte ihres Bruders erinnerte, die er noch im Lager zu ihr gesagt hatte. Über seine Bemerkungen konnte die junge Kätzin nur Schmunzeln und schüttelte amüsiert den Kopf. "Es gibt Katzen, die sich dieses Zeig einführen um Halsschmerzen oder Husten zu lindern", begann sie mit ihrer Moralpredigt und sah ihren Bruder von der Seite an. "Und wenn jemand mit solchen Beschwerden zu mir kommt und ich dieser Katze Fenchel vor die Pfoten lege, nimmt man es auch zu sich. Ganz egal, wie fürchterlich es riecht und schmeckt. Es sei denn, man möchte sich mir widersetzen aber würdest du dich das wirklich trauen, Nachtfunke?", fragte sie ihren dunklen Bruder und zwinkerte ihm zu. Für einen kurzen Moment war Ernsthaftigkeit in ihrem Blick zu erkennen, da es sich aber mehr oder weniger nur um eine normale Unterhaltung handelte, war diese schnell wieder verschwunden. Wenn sie über ihre Aufgabe, den Clan zu beschützen und zu heilen, sprach, konnte sie schonmal ziemlich.. ernst werden. Natürlich war ihr bewusst, dass er seine Worte absichtlich etwas übertrieben hatte, aber sie liebte es über Kräuter und ihre Verwendung ausführlich zu sprechen. Außerdem belehrte sie gerne andere und wenn sie erstmal damit begann, konnte sie nur schwer wieder aufhören.

Komplett unbewusst näherte sie sich wie von selbst der Stelle, wo sie besonders häufig Fenchel fand. Wahrscheinlich nur, weil sie gerade darüber geredet hatten, aber das sollte ihr Recht sein. Ob sie Fenchel jetzt am Anfang oder am Ende ihres kleinen Ausfluges fanden, war nicht von Belang. Honigträne konzentrierte sich und suchte mit ihren Augen die nähere Umgebung ab, um die typischen, bläulich gestreiften Stängel zu finden. Es dauerte auch nicht lange, bis sie die Pflanze entdeckte und leise schnurrte. Da sie von der Abneigung ihres Bruders wusste, kümmerte sie sich selbst darum, einige dieser Stängel behutsam mit ihren Zähnen zu durchbeißen und neben sich auf den Boden zu legen. Da sie aber noch etwas mehr transportieren musste, beließ sie es bei einer eher kleinen Menge. "Das hätten wir schonmal. Als Nächstes machen wir uns auf die Suche nach Linde." Diese Aufgabe würde sie wohl ihren Bruder überlassen. Normalerweise kümmerte sie sich auch darum selbst, da Linde aber auf Bäumen zu finden war, war das nun mal nicht ihre liebste Aufgabe. Sie war sowieso schon ziemlich klein geraten und hatte somit einen weiteren Weg als größere Katzen. Diese Denkweise war vielleicht ein wenig falsch, in Anbetracht dessen, dass ihr Bruder vielleicht auch keine große Lust darauf hat, einen Baum in gewisser Weise hochzuklettern. Da Honigträne so oder so nicht viele Muskeln besaß, überließ sie diese Aufgabe gerne anderen. Im Endeffekt würde sie es aber auch selbst machen.
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyDi Aug 04, 2020 5:10 pm

Krieger | 25 Monde | DornenClan
Nachtfunke
DornenClan-Lager → Waldstück

Der zweite Ausflug in den Wald versprach, weitaus angenehmer - und vor allem weniger langweilig - zu werden als der erste. Als der schwarze Kater das Lager verließ, mischten sich die verschiedensten Gerüche und er brauchte einen Moment, um sie alle zu trennen. Den Geruch von so vielen Katzen auf einmal war er im Lager gewohnt, oder an einem anderen Ort, an dem die Mitglieder des DornenClans sich ab und an versammelten; aber der Wald? Nachtfunke schüttelte den Kopf. Sonnenstern hatte gegen Sonnenhoch gleich zwei Patrouillen losgeschickt - Hermelinblick und Mutherz hatte er noch das Lager verlassen sehen - und sie selbst waren auf der Suche nach Kräutern. Das Lager war wohl reichlich leer; ein eher seltener Anblick, wie er fand.

Recht zügigen Schrittes, allerdings immer darauf bedacht, sich an das Tempo seiner Schwester anzupassen, folgte er ihr durch den Wald. Sie schien in ihrer Aufgabe vollkommen aufzublühen. Es war schön, ihr dabei zuzusehen, wie sie die Luft prüfte, scheinbar erfreut über die unterschiedlichen Gerüche und die frische Waldluft. Ihr graues Fell glänzte in der langsam spärlicher werdenden Sonne, als sie sich weiter in den Wald hinein begab - sich ihres Weges offenbar vollkommen sicher. Es ergab bloß Sinn - es war, selbstverständlich, nicht ihre erste Kräutersuche und genau wie man in Kampfzügen und dergleichen immer sicherer wurde, wenn man sie öfter ausführte, so prägte man sich sicher geeignete Orte ein, an welchen Kräuter wuchsen, wenn man sie nur oft genug aufsuchte.

Seine Überraschung über Honigtränes Antwort auf seinen Kommentar im Lager spiegelte sich in einem leichten Zucken des rechten Ohres wider - er hatte nicht erwartet, darauf noch eine Entgegnung zu erhalten. Umso mehr erfreute es ihn, das Gespräch fortzuführen und seiner Schwester dabei zuzuhören, wie sie in ihrem Wissen um die verschiedensten Heilkräuter strahlte. »Und wenn jemand mit solchen Beschwerden zu mir kommt und ich dieser Katze Fenchel vor die Pfoten lege, nimmt man es auch zu sich. Ganz egal, wie fürchterlich es riecht und schmeckt. Es sei denn, man möchte sich mir widersetzen aber würdest du dich das wirklich trauen, Nachtfunke?«

Auch dies ließ ein amüsiertes Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen, auch wenn es weniger echt war. Nicht, dass er dies auf irgendeine Weise durchsickern ließ. »Keineswegs. Bevor ich mich in diese Situation bringe, verspeise ich freiwillig ein Dutzend dieser verabscheuungswü... sehr nützlichen, angenehm würzig duftenden Knollen.« Nachtfunke zwinkerte ihr spielerisch-neckend zu. Unbeabsichtigt wären ihm seine Gedanken niemals so entgleist, aber es war auch nicht seine Absicht gewesen, besagte Entgleisung glaubhaft zu machen. Er dachte über Honigtränes Worte innerlich etwas ernster nach. Nein, er würde sich ihr sicher nicht widersetzen, wenn er mit Beschwerden zu ihr kommen würde - die Wahrheit war, dass er sie wohl gar nicht erst aufsuchen würde, wenn es nicht um eine potentielle Bedrohung durch Ansteckungsgefahr für den Clan ging. Dem war nicht so, weil er ihr nicht vertraute - sie war wohl eine der einzigen, auf die dies noch zutraf und man konnte vieles von der jungen Heilerin behaupten, aber wohl kaum, dass sie ihre Heilerpflichten nicht ernst nahm. Oft genug beeindruckte und amüsierte es Nachtfunke zugleich, wie ernst. So unscheinbar sie auf andere Katzen auch wirken mochte - wenn man ihr in ihren Heilerarbeiten in die Quere kam, dann gnade ihm der SternenClan. Vielmehr war es die Sorge, hilfsbedürftig, gar schwach zu wirken. Und dies kam nicht in Frage, so unsinnig diese Überzeugung auch schien. Er war nicht töricht - würde er doch niemals sein Leben oder seinen Clan gefährden, um den Schein zu wahren - doch niemandem eine Angriffsfläche bieten zu wollen war tief in seinem Charakter verwurzelt.

Er blickte kurz nach oben - die Wolken über ihnen schienen sich zu verdichten und die Luft war in den letzten Momenten etwas frischer geworden. Ihm selbst machte die Kälte wenig aus, genauso wenig wie der Regen, der sie wohl bald begrüßen würde. Sein Fell war dicht und wasserabweisend; das seiner Schwester allerdings kurz und bot eher wenig Schutz. Er wollte ihr äußerst ungern beim Frieren zusehen, daher konzentrierte er sich darauf, ihren Ausflug möglichst zu beenden, bevor die ersten stärkeren Tropfen fielen.
Wie eine glückliche Fügung des Schicksals kamen sie wenige Augenblicke später an ihrem ersten Ziel an. Ihm blieb nicht verborgen, dass Honigträne ihn nicht darum bat, etwas von dem Fenchel zu ernten und er schmunzelte. Es war eine freundliche Geste; auch wenn er durchaus bereit gewesen wäre, etwas davon zu tragen, war es eine Erleichterung, den Rest des Tages nicht mit einem unangenehmen Geschmack im Mund verbringen zu müssen.

»Das hätten wir schonmal. Als Nächstes machen wir uns auf die Suche nach Linde.«
Die Gelegenheit, sich für besagte nette Geste zu revanchieren, ergriff er nahezu sofort. Er war oft im Wald unterwegs und Linde gehörte glücklicherweise noch zu einer der Pflanzen, die er ohne Probleme erkannte - es stellte demnach kein allzu großes Problem dar, sich an die Stelle der nächst gelegenen Linde zu erinnern. Er senkte zustimmend den Kopf.
»Folge mir. Das Klettern übernehme ich ebenfalls mit Freuden.«

Sein Plan, trocken ins Lager zurückzukehren, war von eher mäßigem Erfolg gekrönt. auf halber Strecke begann es zu nieseln und er rollte mit den Augen. Darauf setzend, dass Honigträne ihm folgte und daher eine entsprechende Geschwindigkeit beachtend, setzte er seinen Weg fort, bis ein etwas krumm gewachsener, großer Baum sich in sein Blickfeld schob. Dort angekommen hielt er inne.

»Halte dich dicht beim Stamm«, miaute er mit einem schnurrenden Unterton in der Stimme, den Nieselregen berücksichtigend. »Der Wind ist weniger stark und du bekommst nicht so viele Tropfen ab.« Ein schelmischer Ausdruck schimmerte in Nachtfunkes Augen, als er fortfuhr. »Sonst kannst du deinen Fenchel selber aufessen, wenn wir zurück im Lager sind.«

Ohne ein weiteres Wort - zumindest nicht, bevor er oben angekommen war - schlug er seine Krallen in die leicht feuchte Rinde und kletterte den Baum hinauf.
Einige Momente des Vergnügens, die daraus bestanden, den Wald von einer höher gelegenen Position aus zu überblicken, gönnte er sich, bevor er seine Schwester der Beschaffenheit ihres Wunsches wegen ausfragte. »Benötigst du bloß die Blüten oder verwendest du die Blätter ebenfalls? Wie viel genau soll ich dir mitbringen?«

Erwähnt: @Hermelinblick | @Mutherz | andere Mitglieder der Patrouillen
Angesprochen: @Honigträne
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMi Aug 05, 2020 8:31 pm

(Schon mal Sorry für den wahrscheinlich sehr kurzen Post...)

#003
Hermelinblick schien die jüngere Katze nicht mehr gehört zu haben, weshalb Diamantenpfote leicht verärgert ihren hübschen Kopf schüttelte. Ihr war zwar bewusst, dass sie sich selbst der Patroullie zugeordnet hatte, aber ein wenig mehr Aufmerksamkeit war ihr dennoch lieb. Mit schnellen und großen Sprüngen rannte sie den beiden Katern hinterher, bohrte ihre schmalen Krallen in den weichen Boden und versuchte mitzuhalten. Dadurch, dass sie ein deutliches Stück kleiner war als die anderen und deutlich weniger Ausdauer hatte, verlor sie schon bald ein wenig an Abstand und der Atem der kleinen Kätzin ging nur noch Stoßweise. Warum mussten die Krieger auch so schnell rennen?! Mochte ja sein, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten, aber Sonnenstern würde ihnen schon nicht den Kopf abreißen, oder? Immerhin war es ja nicht ihre Schuld... Nachdem die weiße Schülerin einige Baumlängen in ihrem Tempo gelaufen war, legte sie wieder an Tempo zu und schloss schon bald zu den Wartenden Katzen auf. Sofort schlug ihr die zum Zerreißen gespannte Atmosphäre entgegen, sodass sie schnell die Ohren anlegte und in leichter Entfernung stehen blieb. Was sollte sie machen? Wenn sie sich jetzt nähern würde, würde sie in die Schussbahn Mutherz' gelangen und darauf hatte sie nun echt keine Lust.
„Du! Was machst du hier? Zuerst ignorierst du alle und nun folgst du und doch, wie ein kleiner Hund? Verschwinde lieber, bevor ich dir das Fell über die Ohren ziehe!“ Erschrocken von dem aggressiven Ton des schwarz weißen Kater wich sie zurück und beobachtete das Schauspiel mit großen Augen. Sollte sie sich Einmischen? Immerhin waren sie zum Jagen und nicht zum Streiten hier. Gerade als sie antworten wollte herrschte Hermelinblicks Stimme durch den Wald und eine eigenartige Stille herrschte. Atemlos stand die Schülerin da und sah asu, als würde sie etwas sagen wollen.

Angesprochen: /
Erwähnt: @Hermelinblick, @Mutherz, @Eisblick

--> cf: Lager
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyDo Aug 06, 2020 10:00 am

005
17 Monde | Heilerin | Dornenclan
Angesprochen: @Nachtfunke
Erwähnt: @Hermelinblick, die Patrouille

Mit dem Fenchel in ihrem Maul, wobei sie zugeben muss, dass weder Geschmack noch der Geruch besonders einladend waren, schritt sie weiter durch den Wald. Erneut genoss die junge Heilerin die Natur und würde gerne die frische Luft einatmen, wären da nicht die Kräuter. Aber so war das nun mal, wenn sie auf Kräuter Suche war. Am Anfang fühlte sie sich frei und genoss die Natur in vollen Zügen. Hatte sie aber erstmal ein paar Kräuter gefunden und in ihrem Maul gelagert, war zumindest der schöne Geruch nach Freiheit weg. Aber das war ein kleines Opfer, welches sie gerne dafür in Kauf nahm, dass es ihren Clankameraden gut ginge. Was wäre sie auch sonst für eine Heilerin. So ließ es sich jedenfalls leben und dieses Leben würde sie für nichts anderes auf der Welt eintauschen, da war sie sich sicher.

Honigträne wandte ihren amüsierten Blick wieder zu ihrem dunklen Bruder und ließ ein zufriedenes Schnurren hören. Ihr war durchaus bewusst, dass sich ihre Brüder ihr wohl kaum widersetzen würden. Wenn sie es allerdings doch taten, würde sie genauso wenig Gnade zeigen, wie bei den anderen Katzen ihres Clans. Vielleicht wäre sie sogar noch strenger, weil ihr, was sie wohl oder übel zugeben musste, das Leben ihrer Familie ein ticken wichtiger war, als das Leben der anderen Katzen. Durfte sie als Heilerkatze wirklich so denken? Sollten für sie nicht aus dem Dornenclan alle Katzen gleich viel bedeuten? Sie würde natürlich nicht ihre Brüder bevorzugen, wenn es ums heilen ginge, sondern die Schwere der Verletzung. Außerdem war es generell kein schönes Gefühl, wenn Nachtfunke oder Hermelinblick in den Heilerbau mussten. Das würde dann für Honigträne äußerst schwer werden, wobei sie gelernt hat mit solchen Gefühlen umzugehen, damit ihre Qualitäten als Heilerin nicht darunter leiden. Selbst in schwierigen Situationen behält sie einen kühlen Kopf. Darüber war sie schon immer sehr froh.

Dennoch war sie momentan die einzige Heilerkatze und außerdem noch sehr jung. Manchmal überlegte sie, ob es nicht besser wäre, jetzt schon einen Schüler auszubilden. Wenn sie plötzlich sterben würde, wer würde dann auf ihren Clan und ihre Geschwister aufpassen? Schließlich wusste die graue Kätzin, dass Gefahren hinter jeder noch so kleinen Ecke lauern konnten. Niemand konnte wissen, wann es mit einer Katze zu Ende ging. Aber war es wirklich schon Zeit, sich über so etwas Gedanken zu machen? Schließlich war sie selbst erst mit ihrer Ausbildung fertig geworden und deswegen fehlte ihr noch Erfahrung. Zwar hatte sie sehr viel gelernt aber war es auch genug, um einen eigenen Schüler auszubilden? Sich Gedanken darüber zu machen, war vielleicht einfach noch zu früh und sie würde auf den passenden Moment warten, ganz egal, wann dieser käme. Irgendwann wird sich schon ein Schüler finden und selbst, wenn es noch Monde dauern wird. Honigträne wird schon dafür sorgen, dass sie so lange am Leben bleibt, bis ihr zukünftiger Schüler seine Ausbildung abgeschlossen hat und sie den Clan in seine Pfoten legen kann.

Da Nachtfunke ihr im Endeffekt ja zugestimmt hatte, erklärte sie dieses Gespräch für beendet und sagte deswegen nichts mehr zu dem Thema. Stattdessen wandte sie sich wieder an ihre Kräuter suche, damit sie nicht mehr allzu lange hier verbringen mussten. Schließlich wollte sie der Patrouille nicht im Weg sein und aus versehen die ganze Beute verjagen. Die war schließlich extrem wichtig für den Clan und auch für verletzte. Alle Katzen mussten stark bleiben und mit einem vollen Magen, ging es einem doch häufig besser.
Als die Heilerin merkte, dass Nachtfunke seinen Blick gen Himmel richtete, tat sie es ihm nach und bemerkte ebenfalls die Wolken, die etwas dichter zu werden schienen. Das hatte ihr doch gerade noch gefehlt, denn auf Regen konnte sie sehr gut verzichten. Das würde die Kräuter suchen nicht erleichtern, sie war nur froh, dass sie die Plätze meist auswendig kannte und sich nicht auf ihren Geruchssinn verlassen musste.

Als Nachtfunke seine Stimme erneut erhob, erwiderte er, dass seine Schwester ihm doch folgen sollte und er das klettern schon übernehmen würde. Kurz fragte sich die graue Kätzin, ob er wohl ihre Gedanken lesen konnte, ehe sie schmunzelte. Das konnte er natürlich nicht, es war wohl einfach seine Art danke zu sagen. Schließlich hatte sie ihm nicht darum gebeten ihr bei dem Fenchel zu helfen und der dunkle Krieger wird erkannt haben, dass es beabsichtigt war. Ihr Bruder war ihr freiwillig in den Wald gefolgt, um ihr eine Hilfe zu sein. Da konnte sie sich jedenfalls dafür revanchieren, indem sie die Kräuter pflückte, die er nicht so gerne vor die Nase bekam. Da Nachtfunke auch nicht dumm ist, wird er diese Geste der Freundlichkeit durchschaut haben. Aber das machte Honigträne nichts aus, schließlich tat sie gerne für andere etwas Gutes. Wobei sie natürlich nicht nur aus diesem Grund zur Heilerin wurde. Es gab viele Gründe, warum sie diesen Weg gewählt hatte und nicht den Weg eines Kriegers.

Auch Honigträne blieb nicht von den Tropfen des Nieselregen verschont und zuckte leicht verärgert mit den Schnurrhaaren. An sich hätte sie wohl nichts gegen Regen gehabt, wenn ihr Fell nicht so kurz gewesen wäre. Aber daran konnte sie nun mal nichts ändern, weshalb sie sich auch mit Freuden an die Anweisungen ihres Bruders hielt. Es war einfach schön zu wissen, dass es Katzen gab, die sich um einen sorgten. Selbst wenn es nur darum ging, nicht nasser als nötig zu werden. Es mag nur eine kleine Geste sein, die eine Katze aber sehr glücklich machen konnte. Honigträne war durchaus bewusst, dass nicht jeder dieses Glück haben konnte, was sehr bedauerlich war. Dafür genoss sie jede Zeit mit ihren Brüdern, bevor diese Zeit irgendwann einmal zu Ende gehen würde.
Somit hielt sie sich, wie von Nachtfunke angeordnet, dicht beim Stamm des großen Baumes. Seine nächsten Worte ließen die Heilerin allerdings wieder Schmunzeln und sie zuckte amüsiert mit den Ohren. "Sollte es so weit kommen, werden wir den Fenchel gemeinsam genießen", erwiderte sie zwischen den Blättern hindurch und zwinkerte ihrem dunklen Bruder zu.

Mit ihren honiggelben Augen beobachtete sie jeden einzelnen Schritt, welchen der Krieger tat, um an die Linde zu kommen. Schließlich wollte sie nicht, dass er sich irgendwie verletzte oder gar vom Baum fiel. Besonders dann nicht, wenn es auch noch nass war. Da es sich hierbei allerdings nur um etwas Nieselregen handelte, blieb der Stamm größtenteils davon verschont. Das hatte er wohl den dichten Blättern zu verdanken. Über seine Frage musste sie allerdings wieder Schmunzeln, da man die doch besser auf dem Boden hätte stellen können. Um ihm aber eine klare Antwort geben zu können, legte sie den Fenchel auf dem Boden ab, wo eine trockene Stelle war. Dann blickte sie den Stamm empor und erhob ihre sanfte stimmte klar und deutlich. "Ich benötige nur die Blüten und nimm am besten so viel du tragen kannst." Um die Brennessel würde sie sich schon kümmern, sodass Nachtfunke nur die Linde tragen musste. Es war sowieso schon schwer sich von Brennnesselpflanze nicht stechen zu lassen. Es waren zwar keine Dornen oder ähnliches dran aber dieses Brennen bei bloßer Berührung war unangenehm genug. Besonders in der Nähe ihres Mundes. Aber das würde sie in Kauf nehmen, schließlich ging es auch irgendwann wieder weg. Außerdem hatte sie mit der Zeit gelernt, wie sie diese Blätter am besten transportieren konnte.
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMo Aug 10, 2020 3:58 am

Krieger | 25 Monde | DornenClan
Nachtfunke
Waldstück

Zufrieden beobachtete der Krieger mit dem schwarzen Fell, wie seine Schwester seinem Rat nachkam und sich in der Nähe des Stamms positionierte. Er sah sie nicht gerne leiden - wenn auch nur unter den eher milden Auswirkungen eines kleinen Regenschauers. Nachtfunke hatte weder das Gefühl, dies laut aussprechen zu wollen, noch zu müssen - Honigträne war alles andere als unaufmerksam und ihr wacher Verstand hatte ihr die Beweggründe hinter seinen Handlungen, sofern sie sie selbst betrafen, sicher schon lange offenbart.

»Sollte es so weit kommen, werden wir den Fenchel gemeinsam genießen«
Auf besagte Reaktion Honigtränes sowie ihr verschwörerisches Zwinkern hin zuckte ihr Bruder amüsiert mit den Schnurrhaaren. Er hatte derartige gemeinsame Ausflüge vermisst - die spielerische Leichtigkeit, die ihre Gespräche erfüllte; die Gewissheit, jemandem ihm nahe stehenden etwas gutes zu tun sowie die unleugbar angenehme Gesellschaft, die ihn nicht allein mit seinen Gedanken ließ. Er hatte eine Aufgabe, jemanden, um den es sich zu sorgen galt - und es lenkte ihn mit recht großem Erfolg davon ab, weiter über eine gewisse hellbraune Kätzin nachzudenken. Die eine, um die zu sorgen er versagt hatte.

Noch in der Krone der Linde sitzend analysierte er das Gesicht der grauen Heilerin. Ein Schmunzeln folgte auf seine Frage; dann blickte sie zu ihm hinauf. Selbstverständlich war er sich seiner Position bewusst - und ihrer Nachteile bezüglich reibungsloser Konversation. Dass seine Schwester ebenso darum wusste und sie dieser Umstand erheiterte säuerte ihn innerlich etwas an. So, wie es immer war, wenn er einen seiner eigenen Fehler bemerkte. Es handelte sich kaum um etwas von Belang, doch der Makel in seinem sonst recht wunschgemäßen Auftritt war da, noch dazu von jemand anderem als ihm selbst bemerkt. Er war sich nicht sicher, was ihn dazu verleitet hatte, sogleich den Baum hinaufzuklettern. Der innere Aufruhr, den er wenige Augenblicke zuvor noch geleugnet hatte? Oder schlicht die nicht ganz zu unterdrückende Vorfreude, das Territorium wieder einmal von oben zu betrachten? Es war unwichtig. Äußerlich zeigte er keinen seiner vorangegangenen Gedanken; führte mit noch immer bestehendem Selbstbewusstsein seine Aufgabe fort, als hätte er genau so gehandelt, wie er es geplant hatte - und demnach auch gut durchdacht. Der Stamm wäre während der weiteren Momente weiter aufgeweicht, einige der Blütenbestandteile davongespült... Es gab sicher eine mögliche Erklärung für Nachtfunkes Entscheidung. Er schickte seiner Schwester ebenfalls ein Schmunzeln hinab.

»Ich benötige nur die Blüten und nimm am besten so viel du tragen kannst.«
Nur die Blüten also. Das sollte keine allzu schwere Aufgabe darstellen. Mit einem ebenso klaren: »Wie du wünschst, Schwesterherz.« fing er an, sich seinem Auftrag zu widmen - mit penibler Genauigkeit, fast so, als wollte er seinen geschehenen Fehler ausgleichen, so unscheinbar er auch gewesen war. Sorgfältig wählte er Blütenstände, die weder fast verblüht waren oder durch den Wind einen Anteil ihrer Blütenblätter verloren hatten, noch durch Insekten geschädigt wurden. Dann setzte er - vorsichtig, um seine Fracht nicht zu beschädigen - sorgsam dazu an, mit den Zähnen Blüten vom Ast zu trennen. Diese Prozedur wiederholte der Krieger, bis er schließlich eine präsentable Menge an Linde im Maul hielt - noch immer so vorsichtig wie zuvor.
Mit geschickt gesetzten Schritten glitt er den Baum hinab und präsentierte Honigträne seine Beute; nur, dass diese wohl kaum vor ihm weggelaufen war. »Brennesseln?« fragte Nachtfunke und erreichte dabei eine erstaunliche Verständlichkeit, wenn man sein volles Maul berücksichtigte.

Erwähnt: Spatzenpfote
Angesprochen: @Honigträne
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyDo Aug 13, 2020 4:58 pm

006
17 Monde | Heilerin | Dornenclan
Angesprochen: @Nachtfunke
Erwähnt: @Hermelinblick

Die junge Heilerin genoss die Zeit mit ihrem Bruder wirklich sehr. Es war einfach etwas anderes außerhalb oder auch innerhalb des Lagers mit ihrem Bruder ihre Zeit zu verbringen. Wenn sie mit ihrer Familie zusammen war, fühlten sich ihre Schultern einfach federleicht an. So als hätte Honigträne keine Last zu tragen und alles wäre friedlich und schön. Wie sehr sie diese Zeit doch immer vermisste. Das lag wohl einfach daran, dass sie alle viele Aufgaben und Pflichten zu erledigen hatten, um den Clan zu dienen und zu stärken. Etwas, auf das man nicht verzichten konnte. Aber die graue Kätzin tat gerne alles für den Dornenclan, sie hat bewusst den Weg einer Heilerkatze gewählt und würde ihr Leben lassen, wenn sie dadurch Katzen retten könnte. Natürlich wäre das eine bessere Option, wenn sie nicht die einzige Heilerin wäre, aber manchmal gibt es einfach keinen anderen Weg. Selbst, wenn sie bis dahin immer versuchen wird einen zu finden. Ob es dann aber auch alles so funktioniert, ist eine andere Sache, über die sie sich lieber keine weiteren Gedanken macht.

Ihre honigfarbenen Augen funkelten hinauf zu Nachtfunke, welcher sich auf dem Stamm befand und um die Linde kümmerte. Sie war froh darüber, dass er diese Aufgabe ohne Widerspruch angenommen hatte und sie nicht selbst dazu gezwungen war, dem Baum hochzuklettern. Auch ein Grund, warum sie gerne andere Katzen mitnahm, wenn sie auf Kräuter Suche war. Natürlich war es auch schön Mal alleine zu gehen aber immer hatte sie darauf auch keine Lust. Vielleicht würde sie die nächste Suche wieder alleine antreten, sollte sich nicht doch einer freiwillig melden. Denn sowas lehnte sie nun wirklich nicht gerne ab, denn wenn man schon etwas Gutes für den Clan tun wollte, würde sie es jederzeit unterstützen. Außerdem schadete es auch nicht, wenn einige der Krieger oder Schüler wussten, wo sie die einen oder anderen Kräuter fanden. Das konnte sehr gut sein, wenn sie Mal keine Zeit hatte, um selber zu gehen, aber dringend etwas brauchte.

Während der dunkle Krieger die Linde mit seinem Maul vorsichtig sammelte, beobachtete die Heilerin ihn dabei ruhig. Sie wollte nicht, dass ihm irgendwas passierte und hoffte deshalb, dass alles gut lief. Dennoch war die graue Kätzin jederzeit darauf vorbereitet, dass etwas passieren konnte. Dazu wurde sie schließlich auch ausgebildet und behält so gut wie immer einen kühlen Kopf, damit sie zur Not auch eingreifen konnte. Honigträne lässt sich wirklich nur schwer aus der Ruhe bringen, allerdings war es schon etwas anderes, wenn einer ihrer Brüder verletzt wurde. In solchen Momenten musste sie zwar auch einen kühlen Kopf behalten, allerdings garantiert sie für nichts. Es war einfach etwas anderes und da würden ihr vielleicht nicht alle zustimmen.

Als Nachtfunke neben seiner Schwester auf dem Waldboden landete, atmete sie kurz erleichtert auf. Das hatten sie nun zum Glück hinter sich und war bei dieser Kräuter suche auch die schwierigste Aufgabe gewesen. Davon abgesehen, dass es auch nicht besonders leicht werden würde, die Brennnessel zu transportieren. Aber die junge Heilerin konnte besser mit brennenden Schmerzen der Brennesel leben, als mit einer schwarzen Katze, die einem Baum hinunterfiel.
Die Frage des Kriegers konnte sie tatsächlich Recht gut verstehen, was sie doch ein wenig wunderte. Schließlich war sein Maul voll mit Linde und es schien auch nichts mehr reinzupassen. Wie schaffte er es denn bitte, so noch deutlich zu sprechen? Deswegen brauchte sie auch ein paar wenige Herzschläge, bevor sie zu einer Antwort ansetzte. "Ja, wenn wir jetzt noch die Brennnesseln sammeln, können wir auch gleich ins Lager zurück", erwiderte sie schnurrend und freute sich bereits darauf, die Kräuter in ihrem Vorrat einzusortieren. Das war wirklich eine Aufgabe, die sie sehr gerne mochte. Vielleicht auch einfach nur, weil sie dabei meistens alleine war und die Ruhe genoss. Dabei konnte man auch immer so schön nachdenken.

Mit ihrem Maul nahm sie nun wieder die Fenchel vom Boden auf, welche sie vor kurzem dort abgelegt hatte, um ihrem Bruder antworten zu können. Da es nun aber weiter ging, musste sie diese wieder aufheben und der Geschmack machte sich auch sogleich in ihrem Maul breit. Da sie daran aber bereits gewöhnt war, machte es ihr nicht allzu viel aus und sie ignorierte es größtenteils. Etwas anderes blieb ihr im Endeffekt auch nicht übrig. So lief sie nun also weiter durch den Wald und steuerte direkt eine bestimmte Stelle an. Man konnte einfach sehen, dass sie genau wusste, wo sie hin sollte. Diesen Weg konnte sie beinahe im Schlaf laufen, so gut kannte Honigträne den Wald. Zumindest was Kräuter anging. Manchmal wusste sie gar nicht so Recht, was sich sonst noch so in der Nähe befand. Sie verließ sich einfach auf ihren Instinkt, welcher häufig stimmte. Das bestätigte sich erneut, als sie plötzlich vor einer Brennnesselpflanze stand und zufrieden auf diese blickte.

Um Blätter dieser Pflanze pflücken zu können, musste sie erneut die Fenchel auf den Waldboden ablegen, was sie auch vorsichtig tat. Danach machte sie sich daran, sich der giftigen Pflanze zu nähern, welche bei Berührung ein brennen hinterließ. Deswegen tat sie ihre nächsten Handlungen auch mit einer gewissen Vorsicht, denn auf den Schmerz konnte sie gut verzichten. Dabei war sie sich beinahe sicher, dass sie davor nicht davon kommen würde. Die Wahrscheinlichkeit war einfach viel zu hoch, besonders da sie die Kräuter in ihrem Maul transportierte. Es gab einfach Opfer, die man machen musste und dies war eines davon. Auch wenn hier 'Opfer' vielleicht nicht das richtige Wort war.

Nachdem sie einige Blätter von der Pflanze entfernt hatte, tat sie diese zwischen die Fenchel, damit das Transportieren nicht ganz so unangenehm werden würde. Trotzdem hatte sie sich bereits verbrannt und spürte ein brennen in der gegen ihres Mauls. Dieses ignorierte sie allerdings und erwähnte es auch nicht gegenüber ihres Bruders. Stattdessen sah sie ihn fröhlich an und erhob erneut ihre sanfte und ruhige Stimme. "Ich hab dann so weit alles, wir können also zurück ins Lager gehen." Diesmal ließ sie ihrem Bruder den Vortritt, da sie nicht wusste, ob er vielleicht noch etwas anderes wollte. Was sowas sein könnte, wusste Honigträne zwar nicht aber sie war dennoch auf alles gefasst. Zuerst nahm sie aber erstmal die Kräuter wieder auf und sah Nachtfunke aus ihren honiggelben Augen abwartend an.
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Beitrag©️ By Fernblick  Waldstück EmptyDi Aug 18, 2020 10:54 pm

Waldstück Muther10

45 Monde, Krieger, DornenClan, 007


Immer noch irritiert, hörte Mutherz sich an, was Hermelinblick zu sagen hatte. Er Antwortete jedoch nicht, sondern drehte sich lediglich um und entfernte sich einige Schritte von Eisblick, um diesen nicht mehr sehen zu müssen.
Wie auch immer. Solange er mir nicht in die Quere kommt, soll es mir Recht sein. Er sah sich um und konnte in einiger Entfernung Diamantenpfote erblicken, welche dem Anschein nach nicht so Recht wusste, wie sie reagieren sollte. Er konnte es ihr nicht verübeln, war sie schließlich noch nicht allzu lange Schülerin. Er wusste nicht, wie oft Sonnenstern sie bereits mit in diesen Teil des Territoriums genommen hatte, geschweige denn, wie viele Katzen sie so sehr aneinander geraten sehen hat.
Er deutete ihr also mit Kopf und Schweif an zu sich zu kommen. Zusätzlich Sprach er die Schülerin noch an, in einer deutlich ruhigeren Stimme als noch vor wenigen Herzschlägen.
„Komm her, Diamantenpfote und erzähle mir, was zu bereits über das Jagen weißt. Wie hast du dich zu Verhalten um zum Beispiel eine Maus zu fangen, weißt du das?
Oft konnte sie in den wenigen Tagen ihres Schülerdaseins noch nicht Jagen gewesen sein, da Mutherz auch wusste, dass Sonnenstern seit Diamantenpfotes Ernennung kaum das Lager verlassen hatte.
„Es ist okay, wenn du etwas nicht weißt. Versuche zuerst logische Schlüsse zu ziehen, was könnte zutun sein, was könnte ein fataler Fehler sein? Wenn du keine Ahnung hast, dann frage anstatt dich auf etwas festzusetzen, dass letzten Endes Falsch sein könnte.“ er sprach, ohne der Schülerin eine Chance zu geben zu antworten, nutzte dies sozusagen als Ventil, um sich von seiner Aggression zu befreien, ohne dieser freuen Lauf zu lassen.

„Das Leben eines Kriegers ist hart, ich denke das ist dir bewusst. Jedes gefangene Stück Beute rettet eine Katze vor dem verhuhungern, lässt sie einen weiteren Tag überleben – sichere somit das überleben des Clans aber traue dir nicht zu viel zu. Jeder Kampf könnte Entscheidet sein und Opfer stehen an der Tagesordnung. Eine Maus muss sterben, damit wir es nicht müssen. Ebenso ist es, mit Katzen anderer Clans. In einem Kampf ist es in Ordnung solche Opfer zu bringen. Stirbt eine Katze im anderen Clan, so hast du ein Leben in unserem Clan gerettet – vielleicht sogar mehrere. Ich schlage dir vor, dir bereits früh ein dickes Fell anzulegen, dein erster Kampf wird schneller kommen, als dir lieb ist. Du wirst unvorbereitet sein und doch mit allem herein gehen, dass du hast, um das überleben deines Clans zu sichern. Oder irre ich mich?“
Nun machte Mutherz eine Pause, atmete nach dieser Ansprache tief durch, um der Schülerin die Chance zu geben deine Worte zu realisieren, zu verarbeiten und zu antworten.
Während er auf ihre Antwort wartete, prüfte Mutherz schon einmal die Luft, konnte allerdings keine Beute in seiner Nähe erschnüffeln. Wohl hatte die Ankunft der Katzen bereits ihre Runde gemacht, waren sie auch nicht gerade leise gewesen. Sie würden sich also etwas von dieser Stelle entfernen müssen, um auf die Chance zu treffen noch etwas zu fangen.

Erwähnt: @Hermelinblick @Eisblick @Sonnenstern @Diamantenpfote, die anderen Clans
Angesprochen: @Diamantenpfote @Hermelinblick @Eisblick (indirekt)







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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyFr Aug 21, 2020 8:13 pm

Waldstück Sonne10

38 Monde, Anführerin, DornenClan, 008


Kommt von: Fluss-Donnerweg-Dreieck

Der sich verdunkelnde Himmel bereitete Sonnenstern bloß geringe sorgen, während sie durch das spärlich belichtete Waldstück glitt, als würde sie dorthin gehören. Als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Das Orange Licht der Sonne tauchte das Fell der Anführerin in einen Goldenen schein, ließ es wirken wie flüssiges Gold, welches sich über elegante Muskelpartien ergoss. Selbst die weißen Stellen in ihrem Fell wirkten durch das verfärbte sich der untergehenden Sonne schwächer, passten sich mehr an ihre eigentliche Farbe an und wirkten beinahe unsichtbar. Es hatte angefangen zu nieseln und die leichten Tropfen des Wassers befeuchteten ihr Fell, ließen es schwer an ihr herab hängen.

Sie bleib stehen, lauschte prüfte, setzte an. Die Maus hatte keine Chance gegen die schwarzen Krallen und den gezielten Biss ins Genick. Es dauerte keinen Herzschlag, da hing ihr schlaffer Körper aus ihrem Maul heraus Blut wärmte ihre Zunge.
Sie schlich weiter. Eine Maus war gefangen, ein weiteres Stück Beute würde seinen Weg ins Lager finden. Sie würde diese Maus später persönlich zu Wolfsjunges bringen. Die kleine graue Katze war bereits fünf Monde alt und würde schon sehr bald zur Schülerin ernannt werden. Bis dahin wollte Sonnenstern sicher gehen, dass ihr an nichts fehlte und sie den Clan gut unterstützen konnte, sobald sie die Möglichkeit dazu hatte. Also stolzierte Sonnenstern weiter. Sie gab keinen Laut von sich, kletterte geräuschlos an Wurzeln und Ästen entlang, stets auf der Suche nach einem weiteren Kleintier, welches seinen Weg zwischen ihre Pranken finden würde.
Und es dauerte auch nicht lange, da gesellte sich eine schön fette Drossel zu Sonnensterns gefangener Maus.

Leise schnurrte Sonnenstern, stolz auf ihren neusten Fang und spazierte weiter. Es war bereits schwer die Drossel und die Maus zeitgleich zu tragen, doch wollte sie noch nicht aufgeben und zurück ins Lager verschwinden. Die Sonne war noch nicht vollends Unter gegangen und solange noch ein kleiner Funke Licht ihren Weg erleuchtet würde Sonnenstern versuchen noch mehr Beute zu fangen.
Sie war so sehr in ihren Gedankengängen versunken, dass Sonnenstern sie näherkommenden Gerüche bekannter Katzen nicht wahrnahm, bis sie die Stimme eines guten Bekannten – ja fast schon Freundes – vernahm und beschloss, ihnen etwas näher zu kommen.
„-um das überleben deines Clans zu sichern. Oder irre ich mich?“
Sonnenstern trat leise wie ein Ahne aus dem Gebüsch hinter der Patrouille hervor. Mutherz saß mit dem Rücken zu ihr, also setzte sie sich hin, legte in üblicher Manier ihren langen buschigen Schweif um den Schlanken Körper. Maus und Drossel hingen Sonnenstern noch immer aus dem Maul, während sie die Patrouille mit einem Interessierten leuchten in den Augen beobachtete. Ursprünglich war sie anders aufgebaut gewesen. Anscheinend hatten sich Hermelinblick und Diamantenpfote der eigentlichen Patrouille angeschlossen und Schleierhauch schien stattdessen im Lager geblieben zu sein. Nun sah es so aus, als würde Mutherz ihre Aufgabe als Diamantenpfotes Mentorin übernehmen und ihr ihre erste wichtige Lektion im Leben einer Schülerin vermittelt.

Sie beschloss sich das ganze noch eine Weile stumm anzusehen und abzuwarten, ob und wann sie entdeckt werden würde. Doch ohne es wirklich zu merken glitten ihre Augen zu Hermelinblick herüber und blieben an dem attraktiven weißen Kater hängen...

Erwähnt: @Wolfsjunges @Mutherz @Hermelinblick @Diamantenpfote @Eisblick, Schleierhauch (NPC), DornenClan
Angesprochen: -//-







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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptySa Aug 22, 2020 12:17 am

004
40 Monde, Krieger
Stay right here and be my saving grace

ANGESPROCHEN: @Sonnenstern
ERWÄHNT: @Sonnenstern, @Eisblick, @Mutherz, @Diamantenpfote, @Dachspelz, DornenClan-Katzen, † Schimmerpfote, Nusspfote (Mutherz), @Krähenjäger, @Rankenlicht

Er konnte nicht verstehen, weshalb man sich immer kloppen musste. Konnte man denn nicht einfach alles verbal klären? Dass Mutherz ein temperamentvoller Geselle war, das wusste der weiße Kater. Schließlich kannten sie sich bereits seit einigen Monden und sind fast gemeinsam aufgewachsen - wenn man den Altersunterschied von fünf Monden ignoriert. Dass gewisse Katzen im DornenClan lieber die Krallen ausfuhren, anstatt mit ihrem Köpfen zu arbeiten, war allen klar. Auch, dass viele eine dezente Störung mit ihren Gefühlen hatten, wusste Hermelinblick aus seiner Nebentätigkeit als Kummerkasten des Clans.

Sein buschiger Schweif peitschte noch immer genervt und angespannt hin und her. Egal was passiert, Hermelinblick würde schon dafür sorgen, dass am heutigen Tag keine Katze sterben wird. Nur halb nahm er nun auch Diamantenpfote wahr, die scheinbar Probleme gehabt hatte, mit den Kriegern mitzukommen. Da musste sie noch einiges lernen - was jedoch nicht verkehrt war.

Vielleicht würde sie eine klügere Katze werden, als es Mutherz momentan war. Vielleicht hatte Diamantenpfote mehr von ihrem Großvater geerbt - oder sogar von ihren Urgroßeltern. Immerhin schien Mutherz nicht einmal eine Ähnlichkeit mit seinem Onkel zu haben. Dachspelz war der Krieger des DornenClans. Ein Krieger, zu dem Hermelinblick schon als Schüler gerne mal aufgesehen hat. Aufgrund des Durchsetzungsvermögen von Dachspelz, seiner List, Kraft, Geduld und der Kampfeslust wurde dieser zum gefürchteten, respektierten und angesehenen Krieger des DornenClans, wenn nicht sogar des großen Territoriums, somit aller Clans. Er baute sich ein Vermächtnis auf, das er immer versuchte zu beschützen. Und dies schätzte der weiße Krieger. Er rechnete es ihm hoch an. Als Junges hörte er sich bereits gerne Geschichten von dem 36 Monde älteren Krieger an. Er hatte immerhin etwas zu erzählen. Sei es nur eine erfolgreiche Jagd oder ein kleiner Grenzkonflikt gewesen.

Aus der gesamten aktuellen Situation hielt sich Hermelinblick so weit es ging zurück. Immer wieder verdrehte er mal seine Augen, als Mutherz anfing über das Töten zu philosophieren und sich inoffiziell zum Mentor der jungen Schülerin machte. Tatsächlich war der jüngere weiße Kater überrascht davon, dass der ältere schwarzweiße Krieger sich mal nicht im Ton vergriff. Er schien es professionell anzugehen.
"Stirbt eine Katze im anderen Clan, so hast du ein Leben in unserem Clan gerettet - vielleicht sogar mehrere", hörte er Mutherz sagen. Klar, es stimmte, was er sagte. Das Leben als Krieger war schwer.
Der Tod einer feindlich gesinnten Katze konnte fast nur Gutes für den Clan bedeuten. Es kann natürlich auch nach hinten losgehen. Dass man bei genau dieser Katze vielleicht einen Informanten des Clans erwischte und die einzige Informationsquelle aus einem anderen Clan in einer Blutlache hinterließ. Es konnte alles passieren. Egal ob gestern, heute oder in der Zukunft. Irgendwann erwischt man einen Tag, an dem alles aus dem Ruder läuft. Dass man denkt, warum lebt man eigentlich noch? Oder alles lief perfekt und auf einmal wendet sich das Blatt um 360 Grad. Das eigentliche Leben und die Gefühle werden über den Haufen geworfen und man muss sich über eine weitere Katze im Leben kümmern - oder sich um ein weiteres Leben Sorgen machen.

'Hoffentlich hat Nusspfote heute schon etwas gegessen', überlegte Hermelinblick und dachte an seinen sechs Monde alten Sohn, den er während des One Night Stands mit der Schülerin Schimmerpfote damals bekommen hatte. Sie starb jedoch während der Geburt, was Hermelinblick allerdings mehr mitnahm, als er gedacht hatte - immerhin stand er währenddessen schon auf Sonnenstern. Doch über die Zeit war ihm sein Sohn ans Herz gewachsen, auch wenn er nicht redete. Er war sein Schützling und Sonnenstern wusste dies hoffentlich auch.

Zwischenzeitlich hat sich der Krieger hingesetzt und das ganze Gespräch einfach nur belauscht. Ob es interessant war? Das war eine gute Frage. Hermelinblick interessierte es nicht. Ihm schwirrten nur verschiedenste Gedanken durch den Kopf. Clan verteidigen. Vergangene Tage. Der DornenClan im Allgemeinen. Nusspfote. Schimmerpfote. Sonnenstern.

Apropos Sonnenstern. Gerade wollte er seinen Kopf wieder komplett ausstellen und einfach nur durch die Gegend schauen, als ihm ein allzu bekannter Geruch in die Nase geflogen kam. 'Sonnenstern', dachte er und sog den süßen Duft seiner Anführerin ein. Immer wieder war es ein anderer Duft, der die Anführerin umhüllte. Und immer wieder verknallte er sich noch mehr in die goldene Schönheit. Als sie auch noch aus einem Gebüsch direkt hinter Mutherz hinaustrat, fühlte Hermelinblick ein starkes Klopfen in seiner Brust. Nie würde er diesen Anblick missen wollen. Selbst im Dunklen schien das Fell der Anführerin zu leuchten, indem es die letzten Sonnenstrahlen aufzusaugen schien.

Während sie sich hinsetzte, beobachtete er sie ganz genau. Wie sie ihren Schweif um ihren Körper legte. Wie sie die Drossel und die Maus im Mund behielt. 'Wie konnte eine Katze nur so schön sein?' Immer wieder ertappte er sich, wie er versucht war, aufzustehen, um zu ihr zu trotten. Aber natürlich bemerkte er auch immer wieder den blauen Blick der Kätzin auf seinem weißen Fell. Das Fell, das er so gerne neben das seiner Anführerin sehen wollen würde. In einem Nest. Zusammen. Er kannte die Vergangenheit Sonnensterns ein wenig. Und sie war ihm nicht egal. Er hatte sich in ihre Art, nicht in ihr Aussehen, verknallt. Wobei… zu vierzig Prozent in ihr Aussehen und zu sechszig Prozent in ihren Charakter.
Trotz dessen, dass er lieber dort sitzenblieb, um sich Sonnenstern von weiter weg anzusehen, stand er auf und trottete langsam und elegant zu ihr hin. Zu seiner "Schwester". Mit einer schnellen, kurzen Bewegung setzte er sich neben sie und beobachtete nun Mutherz und Diamantenpfote von einer neuen Perspektive. "Er macht das gut. Er könnte dich glatt als Mentor ersetzen. Dann hättest du vielleicht wieder etwas mehr Zeit für deine Brüder", meinte der Weiße nur und schenkte Sonnenstern ein kleines Lächeln und nur einen kurzen Blick, um das Geschehen der beiden anderen Katzen zu beobachten. "Die Beute darfst du übrigens auch hinlegen - es sei denn, du möchtest jetzt sofort wieder aufbrechen und zurück ins Lager gehen, was ich natürlich verstehen kann." Sein Blick glitt in den dunklen Himmel, der von all den Blätterdächern verdeckt war.

An Eisblick dachte er nicht mehr. Er war bereits aus seinem Kopf verbannt worden. Immerhin hatte er sich am heutigen Tag so einiges geleistet gehabt, das er Sonnenstern auch noch verraten würde - nur nicht gerade jetzt.

Jetzt hatte er keine Lust darauf. Und außerdem war es schon spät. Wie sich Eisblick nun gerade verhielt, war ihm Schnuppe. Die kostbare Zeit während des Sonnenuntergangs wollte er nicht an einen ungehorsamen Krieger verschwenden, der sich nicht einmal traute, auf Mutherz' Kommentar zu antworten. Hermelinblick wollte jetzt viel lieber Zeit mit Sonnenstern verbringen - auch wenn sie vielleicht doch nur auf dem Sprung war und in ihr warmes, trockenes Nest wollte. Doch was schadete es, etwas länger außerhalb des Lagers zu sein und die frische, nicht verunreinigte Luft zu genießen? Man konnte selten mal durchatmen und seine Gedanken wieder kreisen lassen. Sich wieder völlig frei zu fühlen und dennoch seiner Aufgaben nachzugehen. Schließlich wollte man trotz dessen, dem Ausruhen, seine Anführerin stolz machen und nicht unnötig verärgern.
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptySa Aug 22, 2020 8:39 pm

Diamantenpfote

#004
Erwähnt:
@Rubinsplitter (NPC)
Angesprochen: @Mutherz, @Sonnenstern

Mit laut schlagendem Herzen und angespannten Muskeln stand die junge Schülerin da. Völlig überfordert stand sie mal nicht so selbstbewusst inmitten der Katzen oder riss ihr Maul auf, um ihre Meinung kund zu tun. Sie hatte einfach keine Ahnung, was sie tun sollte, wie sie mit den drei Kriegern umgehen oder den Streit schlichten sollte. Aber auf der anderen Seite war es auch jicht ihre Aufgabe, oder? Sie kannte die Krieger kaum, hatte wenig mit ihnen zu tun und ging heute das erste Mal mit ihnen auf die Jagd, wobei man das hier wohl kaum eine Jagd nennen konnte. Eher sinnloses Anschnauzen zwischen zu reizbaren und stolzen Katern. Unschlüssig ließ sie deshalb ihre eisblauen Augen über das Geschehen wandern und zuckte beinahe zusammen, als sie in die himmelsblauen Mutherz' blickte. Noch immer leuchteten sie vor Wut und Abneigung und schienen fast in Feuer aufzugehen. Instinktiv stellten sich Diamantenpfote die Nackenhaare auf. Langsam, Schritt für Schritt lief sie auf den gefleckten Kater zu und schluckte schwer, als sie neben ihm stand. Umso überraschter war sie, als der aggressive Kater in einer ruhigen, fast schon väterlichen Stimme mit ihr sprach, und sie fragte, was sie mit Sonnenstern bereits gemacht hatte. War das eine Fangfrage? Andererseits konnte sie sich nicht vorstellen, dass Mutherz jemand war, der Sonnenstern infrage stellte. Dafür schien er ein viel zu loyaler Kater zu sein.

Diamantenpfote nahm sich einen Moment Zeit, blickte zu Boden, ehe sie ihren Kopf wieder hob und diesen leicht schief legte.Ich bin erst seit drei Tagen Schülerin, daher weiß ich nicht sehr viel übers Jagen und hatte auch noch nicht die Gelegenheit Sonnenstern dabei zu beobachten..., begann sie und sah dem Kater in die Augen. Sie wusste kaum was, praktisch nichts, aber ie war sich sicher, das sie schnell lernen würde. Rubinsplitter, ihre Mutter, war immer überrascht gewesen, wie schnell sie doch Sachen verstanden hatte, wenn sie ihr denn mal was erzählt hatte. Allerdings denke ich, dass ich das Jagen sehr schnell begreifen werde! Während sie sprach war ihre Stimme fest und selbstbewusst und auch ihre Augen begannen merklich zu leuchten und wirkten dabei sogar noch eine Nuance heller als sonst.

Als Mutherz fortfuhr hörte die kleine Kätzin mit gespitzten Ohren zu. Sie solle nachdenken, ihren Kopf benutzen und nachdenken was sie grundlegend und fatal falsch machen könnte, oder aber was grundlegend wichtig war. Sie wusste nicht viel, nur das Mäuse ein extrem feines Gespür hatten. Wahrscheinlich musste sie dann umso leiser sein und darauf achten, dass sie auf keinen Ast oder dergleichen trat. Wobei das eher für das Jagen generell zu gelten hatte. Gerade wollte sie antowrten, da sprach der Krieger auch schon weiter. Verärgert darüber verzog sie das Gesicht und schnippte mit dem Ohr. Wie sollte sie denn etwas fragen wenn Mutherz fast an seiner Rede zu ersticken schien, so wenige Pausen wie er machte?

Dennoch hörte sie dem erfahrenen Krieger zu und stimmte auch zum Teil mit seiner Meinung überein. Natürlich, Mäuse mussten getötet werden, damit der Clan zu essen hatte und Überleben konnte. Opfer mussten gebracht werden und dennoch merkte sie, wie sich ihre Meinung zu teilen schien. Denn anders als er, war sie nicht der Meinung, dass man das Töten anderer Katzen auf irgendeiner Weise rechtfertigen konnte. Sie mochten Feinde und Fremde sein, aber am Ende des Tages waren auch sie nur Katzen, die darum kämpften zu Überleben, auch im Kampf. Und wie Mutherz sagte, der erste Kampf würde schneller kommen, als sie sich vorstellen konnte. Sie würde verletzen, Blut an den Pfoten haben und vielleicht sogar sterben. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie schluckte schwer. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich den Clan mit meinem Leben beschützen werde. Ihr seid meine Familie, mein Halt und dennoch bin ich anderer Meinung als du. Du sprichst, als wäre es vertretbar andere Katzen zu Töten, als wäre es das Normalste des Lebens. Allerdings sind auch sie nur Katzen, die ihren Clan beschützen!  Mit Nachdruck schmiss sie die Wörter an den Kopf des Katers und zuckte dann plötzlich zusammen, als sie einen allzu bekannten Geruch bemerkte. Sonnenstern. Wie lange war sie schon da? Hatte sie gehört, was sie gesagt hatte? Augenblicklich fiel die kleine Kätzin in sich zusammen und senkt mehr als nur Respektvoll den Kopf vor ihrer Mentorin und Anführerin. Sonnenstern! Was machst du hier?, rief sie zu ihrer Mentorin herüber und wedelte freundlich mit ihrem Schweif.
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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptySo Aug 23, 2020 5:02 pm

Krieger | 25 Monde | DornenClan
Nachtfunke
Waldstück → DornenClan-Lager

Nachtfunke hatte durchaus bemerkt, dass seine Schwester ihn bei keinem seiner Schritte aus den Augen gelassen hatte. Er war zwar nicht unbedingt der beste Kletterer des DornenClans, wusste allerdings sehr wohl, wohin er seine Pfoten zu setzen hatte - wäre es jemand anderes als Honigträne gewesen, hätte er jene Art der Beobachtung wohl mit einem genervten Augenrollen abgetan. So jedoch wusste - oder vermutete - er, dass ihre Sorge keineswegs daherrührte, dass sie ihm nichts zutraute. Es war wohl vielmehr das Wissen darum, dass etwas passieren könnte; dass es sich bei ihm um ihren Bruder handelte, machte jenes Wissen scheinbar nicht gerade einfacher. Somit hatte er jede Witterung von Zweifel an seinen Fähigkeiten heruntergeschluckt und sie stattdessen mit einer spielerisch hochgezogenen Augenbraue begrüßt.

»Ja, wenn wir jetzt noch die Brennnesseln sammeln, können wir auch gleich ins Lager zurück.« Auf diese Antwort hin nickte der schwarze Krieger und trabte Honigträne gleich hinterher, als sie sich auf den Weg machte - in Richtung eines Brennnessel-Standorts, vermutlich. Es dauerte nicht lange, bis ihre präzise Reise im Schutz der Baumkronen - seine Schwester schien wieder ganz genau zu wissen, wo sie suchen musste - von Erfolg gekrönt war. Honigträne blickte mit einer Miene, die man wohl 'zufrieden' nennen konnte, auf die Pflanze mit der namensgebenden Eigenschaft, unangenehm auf der Haut zu brennen, hinab. Nachtfunke schüttelte innerlich den Kopf. Wie konnte man etwas derartiges nur wohlwollend betrachten? Es war ein nützliches Heilkraut, wohl war - und doch... Die Toten zu begraben war auch etwas, dessen Notwendigkeit niemand infrage stellte; das machte es jedoch lange nicht zu etwas wünschenswertem. Der Krieger legte den Kopf schief. Vielleicht waren seine Gedanken etwas zu finster - gerade, da es bloß um ein beblättertes Stück Grünzeug ging - doch andererseits... Wen kümmerte es? Er bezweifelte, dass eine Pflanze aufgrund seiner Meinung verletzte Gefühle erleiden konnte. Die Katze aber, die ihr Leben unter anderem dieser Art von Pflanzen verschrieben hatte...? Nachtfunke blickte zu Honigträne hinüber. Auch, wenn er ihre Leidenschaft wohl nie verstehen würde, bedeutete sie ihr scheinbar eine Menge - und dies respektierte er.

Leicht verwundert, dass sie ihn nicht einmal seine Hilfe anbieten ließ - das Hantieren mit Brennnesseln war schließlich kaum eine angenehme Angelegenheit - sah er der grauen Kätzin dabei zu, wie diese sogleich den Fenchel ablegte und begann, mehrere der grünen Blätter abzuzupfen. Nachtfunke wusste nicht, ob es ein Verfahren gab, mit dem man dem Brennen entgehen konnte und analysierte demnach genauestens den Gesichtsausdruck seiner Schwester, überprüfte ihn auf jegliche Schmerzempfindung. Trotzdem blieb seine Suche erfolglos, obgleich 'erfolglos' ihm niemals in den Sinn kommen würde, wenn es um das fehlende Erkennen von Schmerz bezüglich Honigtränes ging. Entweder, seine Schwester wusste die Unannehmlichkeit bestens zu verbergen, oder sie entging dem Brennen gänzlich. Er würde sie kaum darüber ausfragen und obgleich er die schmerzhafte Angelegenheit sehr gerne übernommen hätte, beließ er es bei einem kurzen, sanft besorgten Blick.

»Ich hab dann so weit alles, wir können also zurück ins Lager gehen.« sowie ihren fragenden Blick nickte er zustimmend und legte dann das Maul voller Linde langsam auf dem Boden ab, um ihr antworten zu können, ohne sich lächerlich zu machen. »Ich war bereits heute morgen auf der Jagd - außerdem könnte ich kaum verantworten, dass du im Regen weiter durch den Wald läufst; noch dazu mit dem Maul voller Brennnesseln.«
Er rempelte sie sanft mit der Schulter an und schenkte ihr ein Grinsen, bevor er weitersprach. »Nach dir.«

Dann hob er die Linde wieder auf und bedeutete der Heilerin mit einer dramatisch ausgeholten Schweifbewegung, kombiniert mit dem demütigen Senken seines Kopfes, vorauszugehen. Er hielt sich bereit, ihr sogleich zurück ins Lager zu folgen.

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Beitrag©️ By Fernblick  Waldstück EmptyMo Aug 24, 2020 2:06 pm

Waldstück Muther10

45 Monde, Krieger, DornenClan, 008


Ungeduldig peitschte der Schweif des Muskulösen Katers hin und her und sein Himmelblauer Blick musterte die Schülerin, während sie zu ihm Sprach.
„Hoffen wir, dass du das Jagen schnell begreifst. Wir werden allerdings mit Theorie anfangen. Lassen wir dich jetzt schon an echte Beute verschreckst du wahrscheinlich jedes Kleintier im Wald.“, entgegnete er. Er war nicht unbedingt der Meinung, dass Diamantenpfote so ungeschickt bei der Jagd sein würde, doch wollte er nichts riskieren und lieber auf Nummer sicher gehen. Der Schülerin die Kunst des Jagen erst erklären, bevor sie sich selbst dran wagen sollte. Doch bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, antwortete Diamantenpfote ihm auf den Vortrag, den er ihr eben gehalten hatte. Und das mit einer Wortwahl, welche er von einer so Jungen und unerfahrenen Katze niemals erwartet hätte.

„Du kannst dich darauf verlassen, dass ich den Clan mit meinem Leben beschützen werde. Ihr seid meine Familie, mein Halt und dennoch bin ich anderer Meinung als du. Du sprichst, als wäre es vertretbar andere Katzen zu Töten, als wäre es das Normalste des Lebens. Allerdings sind auch sie nur Katzen, die ihren Clan beschützen!“ Mutherz war überrascht. Nicht um die Meinung der Schülerin, sondern um den Mut, mit welchem sie dem größeren Krieger diese unter die Nase gerieben hat. Mutherz war schon vielen Schülern begegnet, die solche Angst vor seiner Muskelmasse und seinem Temperament hatten, dass sie vor ihm kein Wort zustande gebracht haben. Selten lief er einem Schüler über den Weg, der ihm so offen seine Meinung sagte, welche dann auch noch seiner eigenen widersprach. Man könnte beinahe sagen, dass Mutherz stolz auf die Junge Schülerin war. Und noch mehr überraschte ihn, wie wenig ihm Diamantenpfotes andere Meinung ausmachte.

Mutherz erinnerte sich noch an seine Jungen Kriegertage. Er war gerade erst zum Krieger geworden, als Sonnenstern, damals noch Solar und später dann Sonnenpfote, in den DornenClan aufgenommen wurde. Sie war die erste Schülerin gewesen, die nicht von seinem gefährlichen Aussehen beeindruckt gewesen war. Sie war gerade aus auf ihm zu gegangen und hatte Mutherz gesagt, was sie an ihm störte. Was sie am Clan störte und allem voran: Was sie an Dornenstern störte. Dabei war ihre Wortwahl so dermaßen ehrlich und doch unbedacht gewesen, dass Mutherz ausgetickt war. Er hatte die Schülerin angegriffen, welche sich natürlich gewehrt hatte. Ihr Kampfstil war für eine frisch ernannte Schülerin viel zu gut gewesen oder vielleicht war es auch der Überraschungsmoment? Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sich der gold-weiße Fellhaufen so erbittert wehrte. An diesem Tag erhielt Mutherz die lange Narbe, welche über seinem Linken Auge bis bin zu seinem Linken Ohr hoch verläuft und somit das eigentlich sehr jüngliche Gesicht des Katers entstellte.
Doch verbesserte sich ihre Beziehung nach diesem überraschenden Kampf. Mutherz stolz war gekränkt, so war er von einer gerade ernannten Schülerin besieht worden, doch machte sich auch eine gehörige Portion Respekt in ihm breit und er war bereit, seinen verletzten Stolz zu vergessen, sollte ihm dies dabei helfen diese Katzen nicht noch einmal auf der Falschen Pfote zu erwischen.

„Sonnenstern! Was machst du hier?“

Mutherz drehte sich um. Tatsächlich saß unweit von ihnen entfernt Sonnenstern neben Hermelinblick. Sie schien ihn und Diamantenpfote beobachtet zu haben und eine Maus sowie eine Drossel hingen der Anführerin aus dem schmalen Maul heraus. Auch Mutherz beschloss nun zum Rest der Patrouille zu treten und die Jüngere Anführerin, wie so oft, ein wenig zu Necken.
„Wahrscheinlich traut uns unsere tolle Anführerin es nicht zu, selbstständig zu jagen und wollte deswegen Beute verstecken. Um sicher zu gehen, dass wir auch etwas mitbringen. Schließlich ist sie ja so viel besser als wir.“ knurrte er Sonnenstern feindlich an. Sie würde wissen, dass er diese Worte nicht ernst meinte. Dort würde der Rest der Patrouille das auch?

Erwähnt: @Hermelinblick @Sonnenstern @Diamantenpfote, Dornenstern (t)
Angesprochen: @Diamantenpfote @Sonnenstern







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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMo Aug 24, 2020 8:38 pm

Waldstück Sonne10

38 Monde, Anführerin, DornenClan, 009


Sonnensterns Herz begann schneller zu schlagen, als sie bemerkte, dass Hermelinblick sich in ihre Richtung bewegte. Sie hatte seine Blicke natürlich bemerkt und war froh, dass ihr Bruder sich schnell dazu entschloss aufzustehen und sich neben die zu setzen. Irgendwie wäre es seltsam gewesen, wäre sie alleine dort sitzen geblieben, aber auch nach nur wenigen Herzschlägen wieder aufzustehen und zu Hermelinblick zu trotten wäre seltsam gewesen.
Zusammen beobachteten sie die Interaktion zwischen Mutherz und Diamantenpfote, bis Hermelinblick das schweigen um sie herum brach.
„Er macht das gut, Er könnte sich glatt als Mentor ersetzen. Dann hättest du vielleicht wieder etwas mehr Zeit für deine Brüder. Die Beute darfst du übrigens auch hinlegen – es sei denn, du möchtest jetzt sofort wieder aufbrechen und zurück ins Lager gehen, was ich natürlich verstehen kann.“ Tatsächlich legte Sonnenstern ihre Beute nur wenig später nieder, nicht weil Hermelinblick es ihr gesagt hat, sondern ganz einfach, da sie ihm sonst nicht hätte antworten können. Anschließend lachte sie trocken auf.
„Aufbrechen werde ich so schnell nicht. Jedenfalls nicht solange es nicht vollkommen Dunkel ist. Jede Minute in der die Sonne noch scheint, ist eine Minute in der wir für den Clan jagen können.“ und besonders gerade, wo der Frischbeutehaufen praktisch leer war, fügte sie in Gedanken hinzu. „Aber es ist nun einmal meine Beute und wie du weißt teile ich nicht gerne, was mir gehört.“ ihre Augen blinzelten neckisch, als sie Hermelinblick ansah. „Ich kann sehr selbstsüchtig werden, wenn es um die Sachen geht, die ich als meins betrachte.“ Bei diesen Worte sah sie dem Älteren tief in die Augen.
Nachdem sie dies jedoch gesagt hatte sah Sonnenstern wieder zu Mutherz und Diamantenpfote. Die Schülerin schien irgend etwas gesagt zu haben, dass den Krieger überraschte und Sonnenstern lachte trocken auf. „Mutherz mag Älter und erfahrener sein als ich, aber er hat nicht das nötige Potenzial um Mentor zu sein. Dafür ist er zu ungeduldig , zu aggressiv. Er würde seine Schüler bloß verschrecken.“ Weiter kam Sonnenstern nicht, da Diamantenpfote sie entdeckte und zu ihnen gerannt kam. Sonnenstern wusste, dass es nun wieder Zeit war ihre Kalte Maske aufzusetzen. Schließlich sollte sie vor dem Clan als stark und unnahbar gelten. Nicht als verweichlicht.

„Ich bin hier, weil ich für den Clan jage. Etwas, dass auch ihr tun solltet. Aber stattdesen steht ihr hier herum und scheint eine nette kleine Unterhaltung zu führen?“, ein klein wenig fühlte sie sich ja schon schlecht. Schließlich hatte sie eben dies gerade getan. Sich Unterhalten, wo sie doch hätte Jagen sollen. Doch hätte Sonnenstern die Chance zwischen einem kleinen Plausch mit ihrem – heimlichen – Lieblingsbruder und – noch heimlicher – dem Kater in den sie verliebt war und dem überlben des Clans … so unwohl ihr dabei auch würde, Sonnenstern würde sich ohne zu zögern für Hermelinblick entscheiden. In manchen Dingen war sie eben nicht so Verantwortungsbewusst, wie sie sich immer gab.

„Wahrscheinlich traut uns unsere tolle Anführerin es nicht zu, selbstständig zu Jagen und wollte deswegen Beute verstecken, um sicher zu gehen, dass wir auch etwas mitbringen. Schließlich ist sie ja so viel besser als wir.“ Sonnensterns Augen verengten sich zu schlitzen und sie wollte Mutherz anfauchen, ihm ihre Krallen durchs entstellte Gesicht ziehen, doch fielen ihr in dieser Situation zwei Sachen auf.
Erstens: Es war Mutherz.
Zweitens: Der Krieger war zwar für seine scharfe Zunge und sein außerordentliches Temperament bekannt, allerdings würde er Sonnenstern niemals so anfahren.
Sie richtete sich wieder auf, Augen noch immer verengt doch zuckten ihre Schnurrhaare kaum merklich vor Belustigung.
„Genau, Mutherz.“, meinte sie, wobei sie das E von 'genau' etwas in die länge zog.
„Das wollte ich machen. Da ich ja überhaupt nichts anderes zutun habe und den ganzen Tag bloß kleine Jungenhafte Streiche spiele.“ Die goldene Katze leckte sich über die Schnauze, schmeckte die Blutreste ihrer Beute auf ihrem Fell. „Aber es erstaunt mich, dass du mit einem mal so logische Schlüsse ziehst. Bist du ganz allein drauf gekommen, dass ich ganz einfach besser bin als du, oder musste Diamantenpfote dir dabei helfen?“
Insgeheim war Sonnenstern auf die Reaktion ihrer Schülerin und ihres Bruders gespannt, auch wenn sie sich dies äußerlich nicht ansehen ließ. Schließlich führten sie und Mutherz solch fast schon freundschaftlichen 'Gespräche' meistens in einem Privateren Umfeld, wo sie niemand so leicht dabei erwischen konnte.

Erwähnt: @Mutherz @Hermelinblick @Diamantenpfote
Angesprochen: @Mutherz @Hermelinblick @Diamantenpfote







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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMi Aug 26, 2020 6:50 pm

007
17 Monde | Heilerin | Dornenclan
Angesprochen: @Nachtfunke
Erwähnt: @Hermelinblick, @Tintenblut

Honigträne merkte, wie die schmerzen der Brennesel langsam aber sicher immer weniger wurden. Der Anfang war schlichtweg am schlimmsten, dann wurde es etwas besser aber ab und zu schmerzte es trotzdem noch. Dennoch, der Schmerz war definitiv auszuhalten, weshalb sie sich äußerlich auch nichts anmerken ließ. Schließlich wollte sie nicht, dass ihr dunkler Bruder sich unnötig Sorgen machte, denn seinen Blick hatte sie bemerkt.
Sollte ihr Mal etwas auf dem Herzen liegen, waren ihre Brüder diejenigen, zu denen sie gehen würde. Allerdings war dies bei seelischem Schmerz so, nicht bei körperlichen. Diesen behielt sie meist für sich und kümmerte sich selbst um ihre Gesundheit. Schließlich war sie Heilerin, also sollte sie sowas auch hinbekommen. So richtig an sich gezweifelt hatte sie zwar noch nicht, aber das hieß nicht, dass der Tag nicht doch einmal kommen würde. Irgendwie war sie sich beinahe sicher, dass sie irgendwann einmal an ihre Grenzen stoßen würde aber welche Katze tat dies nicht? Ohne zu wissen, wo die Grenzen von einem liegen, konnte man sich in dieser Hinsicht auch nicht verbessern. Vielleicht sehnte sie diesen Tag deswegen beinahe herbei, wobei sie mit solchen wünschen doch sehr vorsichtig war. Man konnte schließlich nicht wissen, was solche Momente noch alles mit sich brachten.

Aus dem Augenwinkel erkannte sie, wie Nachtfunke die Linde auf dem Boden ablegte, um ihr wohl eine Antwort geben zu können. Ein Grund, weshalb die graue Heilerin ihre Ohren spitzte und ihren Bruder direkt ansah. Seine Worte wollte sie jedenfalls nicht überhören, wobei es eigentlich keine weiteren Geräusche gab, die das Zuhören erschweren könnten. Dennoch, sicher war sicher und gerade eben war sie ja auch kurz in ihren Gedanken verschwunden. Sowas könnte jederzeit wieder passieren, denn in dieser Welt fühlte sie sich auch sehr wohl. Noch wohler fühlte sie sich aber bei Nachtfunke und Hermelinblick. Da fiel der kleinen Kätzin wieder ein, dass sie mit dem letzteren der beiden heute noch gar nicht geredet hatte. Vielleicht würde sich eine Gelegenheit ergeben, wenn sie wieder zurück im Lager waren. Ansonsten hatten sie morgen ja auch noch Zeit. Wobei sie sich wohl wieder auf den Weg machen würde, um noch ein paar Spinnweben zu sammeln und außerdem wollte sie sich auch Mal wieder mit Tintenblut unterhalten.

Als der Krieger neben ihr das Wort erhob, zuckte die junge Heilerin kaum merklich zusammen und widmete ihre Aufmerksamkeit auf Nachtfunke. Schon wieder war sie in ihren Gedanken versunken gewesen, dabei sollte sie doch die Zeit mit ihrem Bruder genießen, denn solche Momente waren viel zu selten geworden. Honigträne fand es durchaus süß, dass er sich Sorgen um ihre Gesundheit zu machen schien, dabei war sie doch eigentlich die Heilerin. War es etwa töricht anzunehmen, dass er noch etwas zu erledigen hatte und das bei diesem Wetter? Wahrscheinlich. Nun gut, dieser Fehler würde ihr nicht wieder unterlaufen und sie nickte ihm zu. Viel sprechen konnte sie durch den Brennesel und Fenchel in ihrem Mund zwar nicht, aber dennoch brachte sie einige Worte über ihre Lippen. "Natürlich, du hast recht." Ihre Stimme klang weder traurig, noch enttäuscht oder ähnliches. Sie war glücklich darüber, dass aus ihm ein erwachsener Kater geworden war, dem sie am Herzen lag. Genauso wie auch er ihr am Herzen lag.

Als er dann auch noch demütig seinen Kopf vor ihr senkte und meinte, er würde nach ihr gehen, verdrehte sie amüsiert ihre honiggelben Augen. Mit ihrem Schweif schnippte sie leicht gegen die Nase des ansehnlichen Katers und machte sich dann auf den Weg. Tatsächlich genoss sie einige Zeit die Tropfen auf ihrem grauen Fell, einfach, weil es sie an Freiheit und Natur erinnerte. Trotzdem konnte sie nicht behaupten, dass sie Regen deswegen mochte, denn wenn man nicht aufpasst, konnte man sich leicht erkälten. Im Lager würde sie sich erstmal einen Überblick verschaffen und die anwesenden Katzen mustern. Einfach um zu gucken, ob es tatsächlich welche gab, die stumm im Regen saßen und nichts dagegen taten. Nun gut, vielleicht mag sie ein wenig übertreiben und deswegen am Anfang nichts sagen, schließlich handelte es sich immer noch um Nieselregen.
Den Rest des Weges legte sie in zügigen Schritten zurück und freute sich schon darauf, bald ihre Kräuter einsortieren zu können.

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Beitrag©️ By Gast  Waldstück EmptyMo Aug 31, 2020 7:09 pm

005
40 Monde, Krieger
Stay right here and be my saving grace

ANGESPROCHEN: @Sonnenstern, @Mutherz

Er beobachtete all das Geschehen um ihn herum. Mutherz bei Diamantenpfote und er selbst bei Sonnenstern. Besser konnte es doch nicht laufen. Eisblick war ihm schon längst egal, auch ob er nun noch beim Waldstück war oder bereits zurück ins Lager gelaufen ist. Hermelinblick war beides recht. Der Krieger würde schon Bescheid wissen, wann er bestraft wird. Eigentlich mochte der weiße Kater diese Art von Bestrafungen nicht, doch in den letzten Monden mit Sonnenstern als Anführerin war es schon fast normal geworden. Hermelinblick blieb lieber der Kummerkasten des Clans und hielt sich aus den Krallen-Angelegenheiten raus.

Der Kater sah zu seiner Anführerin, die gerade seine Beute niederlegte und kurz trocken anfing zu lachen. "Aufbrechen werde ich so schnell nicht. Jedenfalls nicht solange es nicht vollkommen dunkel ist. Jede Minute, in der die Sonne noch scheint, ist eine Minute, in der wir für den Clan jagen können", war ihre Antwort auf seinen Kommentar und nichts anderes hatte Hermelinblick erwartet. Tatsächlich nicht. Er kannte seine 'Schwester' und wusste, wie sie tickte. Ab und an gab es zwar noch in paar Dinge, die ihm unbekannt sind, doch im Groben und Ganzen kannte er sie.
Den darauffolgenden Neck seitens Sonnenstern und die Anspielung auf eine Szene aus ihrer Vergangenheit, konnte der weiße Kater nicht überhören. "Aber es ist nun einmal meine Beute und wie du weißt, teile ich nicht gerne, was mir gehört." Instinktiv musste Hermelinblick grinsen, und sah seiner Anführerin ebenfalls tief in die Augen. "Das weiß ich bereits, Sonnenstern. Ich werde nie unser erstes Beuteteilen vergessen - was du erst nicht annehmen wolltest, ich dich aber dazu gedrängt hatte", erwiderte er und sah sie mit ebenso neckisch-blitzenden Augen an. Damals war es noch eine ganz andere Zeit, als die junge Streunerin gerade einen Mond im DornenClan war. Damals stand Hermelinblick noch unter der Fuchtel seines Mentors Lochpelz - und versuchte so gut es ging, Solar oder auch Sonnenpfote bereits genannt, im Clan aufzunehmen.

"Er würde seine Schüler bloß verschrecken", hörte Hermelinblick nur noch, nachdem er sich endlich von Sonnensterns Anblick losriss. Dazu sagte der ältere Kater nichts. Sollte Sonnenstern in ihrem Glauben bleiben, dass nur Mutherz seine Schüler verschreckt. Mit dem Verhalten ihrerseits, würde sie sicherlich auch so die eine oder andere Katze verschrecken. Hermelinblick wollte nicht wissen, wie vielen Katzen sie schon das Grauen gelehrt hat.
Für einen Moment schaltete Hermelinblick seinen Kopf aus. Nur um ihn wenige Herzschläge später wieder anzuschalten und Mutherz anzufauchen, als er herablassend von Sonnenstern redete. Dabei stellte sich der weiße Kater mitsamt seines Nackenfells auf. "Wag es nicht so mit deiner Anführerin zu reden!" Ihm stinkte das Verhalten des älteren Kriegers. Mutherz schien sich immer für etwas Besseres zu halten, redete aber genauso einen Stuss wie die Krieger des WüstenClans. Dass Sonnenstern darauf beherzt antworte, registrierte der angepisste Hermelinblick nicht, schnippte mit dem Schweif und drehte sich ruckartig um.

Seinen Blick gen Sonnenstern gerichtet, entfernte er sich von dem schwarzweißen Krieger und strich kurz unbemerkt seinen Schweif über die Flanke der goldenen Kätzin. "Ich weiß, dass ihr euch gut versteht. Seine Art kann ich mir nur heute nicht mehr antun. Wenn du mich suchst, ich gehe zurück ins Lager und ruhe mich aus", sagte er zu seiner 'Schwester' und trottete weiter. Doch kurz bevor er gänzlich verschwand, flüsterte er ihr noch ein zartes "Gute Nacht Sonnenstern" ins Ohr.

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